Teil 2 - "Wir alle spielten Theater - und nun?"
Essay: Studienleistung im Bachelor-Studiengang Sozialwissenschaften an der Universität Hannover über die Rollentheorie von Erving Goffman: Wir alle spielen Theater. Die Selbstdarstellung im Alltag. Modul: Einführung in die Sozialpsychologie.
Universität: Leibniz Universität Hannover (LUH)
Studiengang: Sozialwissenschaften
Abschluss: Bachelor of Arts (BA)
Modul: Einführung in die Sozialpsychologie
Seminar: Subjekttheoretische Sozialisationstheorien im Vergleich
Art: Essay als Studienleistung
I N H A L T - Lesen Sie auch die anderen Teile
Voranmerkungen
Über den Grund, diesen Essay zu verfassen.
Teil 1 - "Wir alle spielten Theater - und nun?"
Teil 2 - "Wir alle spielten Theater - und nun?"
Teil 3 - "Wir alle spielten Theater - und nun?"
Teil 4 - "Wir alle spielten Theater - und nun?"
Teil 2
Goffmans Theateranalogie veranschaulicht die soziologische und sozialpsychologische Rollentheorie. Mit Hilfe der dem Leser in der Regel bekannten oder einfach nachzuvollziehenden Bildern aus der Dramaturgie fällt es leicht, Goffmans Argumentation und Thesen zu folgen. Demnach verhalten wir uns im täglichen Leben wie ein Theaterschauspieler. Wenn wir auf ein Publikum treffen, also einen menschlichen Interaktionspartner, spielen wir unsere Rolle. Diese Rolle studieren wir in einsamen Momenten ein und schauen uns von bekannten Vorbildern ab, wie eine bestimme Rolle auszuführen ist.
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Goffman geht davon aus, dass jeder Mensch in der Lage ist, mehrere Rollen spielen zu können. Je nach Situation spielen wir den Geschäftsmann, den liebenden Ehepartner, die fürsorgende Mutter, den tapferen Kranken. Unsere Möglichkeiten, die Rolle überzeugend zu spielen, erweitern wir, indem wir auch das Bühnenbild, als die uns umgebenden Räume, Möbel, Gegenstände, so auswählen, dass sie die Wirkung der Rolle unterstützen.
Die Theateranalogie wurde von Goffman gewählt, um seinem Leser die soziologische und sozialpsychologische Rollentheorie verständlich zu machen. Allein der Umstand des Vergleiches mit dem Theater wirft die Frage auf, ob dies noch zeitgemäß ist. Die Anzahl der Theaterbesuche der meisten Menschen wird sich wohl an den Fingern einer Hand abzählen lassen. Die Darsteller eines Theaters nehmen in der Regel den Anspruch der Kunst für ihr Schauspiel in Anspruch. Und so manche neue Inszenierung wartet mit grotesken Abstraktionen auf.
Es drängt sich hier spontan das starke Verlangen auf, Goffmans Werk der heutigen Zeit anzupassen und aus der Theateranalogie eine Analogie des Fernsehens zu verfassen. Sollte sein Werk, an heutige Verhaltensmuster und Gewohnheiten der Menschen angepasst, unter dem Titel "Wir alle wollen ins Fernsehen" noch einmal erscheinen?