Tellerkraut, Winter-Portulak, Postelein
Die einen sprechen vom Portulak (und vergessen den "Winter-" davor), die anderen vom Kuba-Spinat, die dritten vom Indianerkraut und alle zusammen meinen das Tellerkraut.Tellerkraut/Claytonia perfoliata (Bild: a.sansone)
Der Portulak, der keiner ist
Was in unseren Breiten häufig als Portulak angeboten wird, ist meist der sogenannte
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Winter-Portulak/das Gewöhnliche Tellerkraut (Claytonia perfoliata), auch Postelein bzw. Winterpostelein genannt. Auch unter Kuba-Spinat kann er einem unterkommen.
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Das Tellerkraut ist ursprünglich im Westen Nordamerikas beheimatet. Dort wurde es auch von den indigenen Völkern bereits als Salat- und Gemüsepflanze geschätzt.
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Tellerkraut/Winter-Portulak wird in Mitteleuropa angebaut, ist winterhart und wird darum gelegentlich als Wintergemüse verwendet.
Botanisches:
Gattung: Tellerkräuter (Claytonia)
Familie: Quellkrautgewächse (Montiaceae)
Anmerkung: früher wurde es den Portulakgewächsen zugeordnet; also ist die Namensverwirrung nicht von ungefähr.
Lesetipp: Portulak
- Das Gewöhnliche Tellerkraut (Claytonia perfoliata) ist eine fleischige einjährige krautige Pflanze, die zwischen 10 bis 30 cm Höhe erreicht.
- Sie bildet eine grundständige Blattrosette. Die ersten Grundblätter sind rhombisch-eiförmig, lang gestielt und fleischig. Leicht zu erkennen.
- Das typische Aussehen entsteht dadurch, dass die weiteren Blätter unterhalb des Blütenstands paarweise zusammenwachsen. Sieht aus, als ob ein kreisrundes Blatt vom Stängel durchstoßen wird. Diese Hochblätter können bis zu 3 cm Durchmesser erreichen.
- Oberhalb dieser Blätter erscheinen von Februar bis Mai oder Juni die Blüten.
- Die kleinen Blüten sind meist weiß oder rosafarben.
Inhaltsstoffe u.a. sind Vitamin C, Eisen, Magnesium und Kalzium
Immer dem Namen nach geforscht
Die botanische Artbezeichnung perfoliata bedeutet "mit durchwachsenen Blättern" und Tellerkraut bezieht sich auf das typische Aussehen der Pflanze; die Blüte quasi auf einem Tellerchen serviert.
Über Samen kann man das Tellerkraut im eigenen Garten aussäen; sandige leicht feuchte Böden und Halbschatten werden bevorzugt.
Man ernet, ähnlich dem Feldsalat, büschelweise.
Anmerkung: Die langen feinen Stängel hacke ich immer klein oder lasse sie teilweise (bei Salaten) ganz weg.
Postelein (Bild: a.sansone)
Tellerkraut/Postelein auf den Tisch - macht frühlingsfrisch
Frisches Tellerkraut kann gehackt auf das Brot gestreut werden. Auch unter Frischkäse oder Hüttenkäse gerührt schmeckt es erfrischend. Ebenfalls reichlich roh auf Salat gestreut sind die Blätter samt ihren zarten Blüten eine kleine Vitaminbombe.
Die saftigen Blätter samt Stängelchen und Blüten sehen nicht nur hübsch aus, sondern können in Salaten, in Spinat (mitgedünstet), in Kräutersoßen und unter Frischkäse gemischt gegessen werden.
Zur Spargelzeit passt das Tellerkraut, bestens fein gehackt in die Sauce hollandaise. Wie auch der ehemalige Namensvetter Portulak. Auch ein Kräuterdipp mit reichlich Tellerkraut für vegetarische Gemüsepuffer/Bratlinge ist sehr lecker.
Frühlungskräutersuppe:
Mit frischen jungen Zwiebeln, frischem jungen Knoblauch und reichlich Tellerkraut oder auch echtem Portulak, alles fein gehackt, in ein wenig Butter geschmort und zu einem Frühlingssüppchen aufgegossen, haben Sie eine feine leichte Frühlingsmahlzeit im Nu auf dem Tisch.
Bildquelle:
Stefan.lefnaer
(Portulak - eine vergessene Gartenpflanze - Gemüse und Heilkraut)
https://pagewizz.com/users/Adele_Sansone
(Einfache Rezepte für den Veggie-Tag)