Gefangenentransportwagen um 1870 (Bild: Rainer Gräser)

Jim Courtrights letztes Duell

Von 1875 bis 1876 arbeitete Jim Courtright als Marshal von Fort Worth, danach als Gouverneur von New Mexico. Als er wegen Mordes steckbrieflich gesucht wurde, versteckte er sich in Fort Worth. Bald wurde er von Texas Rangers festgenommen und ins Gefängnis gesteckt. Dort blieb er allerdings nicht allzu lange. Courtright wurde von 2000 wütenden Bürgern befreit. Anschließend war er Inhaber der T.I.C.-Detetktivagentur und Todeschütze von 20 Männern. Für Nichttexaner ist er ein schlitzohriger Rowdy, den sein verdientes Schicksal ereilte, als ihn der berüchtigte Spieler Luke Short vor dem White Elephant Saloon mit drei Schüssen tötete. Später stellte man fest, dass die Trommel von Courtrights Revolver verklemmt war und sich nicht bewegen ließ. Ein Zeitgenosse aus Europa meinte 1891: "Courtright hat nie auf einen Mann geschossen ohne ihn zu töten, obwohl das ohne Weiteres möglich gewesen wäre. Für mich sind solche Naturen einfach Totschläger, ganz gleich, ob sie hierfür den Segen der Öffentlichkeit haben oder nicht."

Einen ähnlich legendären Ruf genießt Dallas Stoudenmire, dem man nachsagt, dass er mit seinen beiden Revolvern, 14 Männer erschosen hat. Der 1,90 Meter große Mann mit bayrischen Vorfahren (Staudenmaier), Ex-Texas-Ranger und Marshal von Socorro, verschaffte der texanischen Grenzstadt El Paso eine Ruhepause in einer Zeit, da es bereits zum Frühstück mindestens einen Erschossenen gab. Wenn sich Schießereien vermeiden ließen, pflegte der Marshal die Köpfe von Streithähnen aneinanderzuschlagen oder ihnen mit dem Revolver den Scheitel nachzuziehen.

Im betrunkenen Zustand wurde Dallas Stoudenmire streitsüchtig

Einen Anschlag auf sein Leben vereitelte er in einer Art und Weise, die auch den letzten Banditen der Stadt davon überzeugte, dass er aus Eisen war. Als Stoudenmire den Acme Saloon verließ, richtete Bill Johnson seine mit Schrotkugeln geladene Flinte auf den Marshal und drückte ab. Im gleichen Augenblick hielt Stoudenmire seine beiden Revolver in den Händen und rannte auf den Schützen los. Jeder seiner Schüsse war ein Treffer. Johnson starb mit fünf Kugeln in Brust und Kopf.

Dallas Stoudenmire war ein Trinker. Und wenn er betrunken war, wurde er streitsüchtig, beleidigend und gewalttätig, und das nicht nur seinen Feinden, sondern auch seinen Freunden gegenüber, die ihn immer weniger ertragen konnten. Letztendlich wurde er im Vollrausch vor einem Saloon von Jim Manning erschossen und verpasste in besinnungsloser Trunkenheit seinen eigenen Tod.

BerndT, am 05.12.2013
1 Kommentar Melde Dich an, um einen Kommentar zu schreiben.


Bildquelle:
Bernd Teuber (Chris Madsen - Gesetzeshüter im Wilden Westen)
The Librarys of Congress (Sheriffs im Wilden Westen)
Alexander Gardner (Allan Pinkerton - Der erste Privatdetektiv im Wilden Westen)

Autor seit 12 Jahren
354 Seiten
Laden ...
Fehler!