"The Last House On The Left": Horror-Remake
Remake des Horrorklassikers "The Last House On The Left" aus 1972: Teenie Mari (Sara Paxton) lässt sich mit falschen Freunden, was sie beinahe mit dem Leben bezahlen muss.Remake von Wes Cravens Genreklassiker
Traue keinem Fremden über 17!
Um ihre 17-jährige Tochter Mari (Sara Paxton) vom Tod ihres Bruders abzulenken, fahren ihre Eltern Emma (Monica Potter, bekannt aus "Saw" und "Im Netz der Spinne") und John Collingwood (Tony Goldwyn) mit ihr in ein abgelegenes Ferienhaus im Wald. Da sich Mari jedoch rasch zu langweilen beginnt, willigen ihre Eltern ein, dass sie in die Stadt fahren und dort mit ihrer Freundin Paige (Martha MacIsaac) treffen darf. Die beiden hübschen Mädchen haben nichts Böses im Sinn, als ihnen plötzlich ein äußerst schüchterner Junge namens Justin (Spencer Treat Clark) Haschisch anbietet.
Mari und Paige zögern nur kurz und begleiten ihn auf sein Motelzimmer, wo er ihnen den versprochenen Stoff aushändigt. Das hätten sie aber besser sein lassen, denn wie aus dem Nichts tauchen Justins Vater Krug (Garret Dillahunt), seine sadistische Freundin und sein Bruder auf. Zunächst möchten sich die Teenies noch rasch aus dem Staub machen. Doch bald müssen sie erkennen, dass sie es mit einer Bande von Psychopathen zu tun haben.
Die Mädchen werden kurzerhand mit dem Wagen von Maris Mutter entführt, lotsen die ortsunkundigen Verbrecher aber in die Nähe des Ferienhauses, wo der Wagen von der Straße abkommt und gegen einen Baum prallt. Ein Fluchtversuch der jungen Frauen scheitert und beschwört Krugs Zorn herauf, der nun keine Zurückhaltung mehr kennt …
Schwaches Remake: The Last House On The Left
Wes-Craven-Remake-Mania
Die Frage, ob Hollywood die Ideen für Horrorfilme ausgehen, stellt sich längst nicht mehr. Sie wird seit Jahren kontinuierlich beantwortet, indem ein Remake nach dem anderen auf die Leinwand geklatscht wird. Kaum ein Klassiker, der nicht bereits verwurstet wurde bzw. auf dem Weg dahin wäre. Auch Genre-Legende Wes Cravens Klassiker wurden mittlerweile fast lückenlos einem Remake unterzogen. Mit "The Last House On The Left" erwischte es 2009 seinen ersten großen Erfolg.
Anstatt Wes Craven nahm der kaum bekannte Regisseur Dennis Iliadis auf dem Regiestuhl Platz und schaffte das Kunststück, aus einer spannenden Vorlage einen strunzlangweiligen Horrorverschnitt zu produzieren. Und dies, obwohl er eine Vergewaltigungsszene genüsslich in Großaufnahme präsentiert. Eine freilich wirkungslos verpuffende Pseudo-Provokation, die knapp 40 Jahre zuvor noch für weitaus mehr Aufsehen sorgte und den Plot vorantrieb, der sich in einen Rachethriller umkehrte.
"The Last House On The Left": Langweiliges Moralstück
Im "The Last House On The Left"-Remake wird dieses zentrale Handlungselement ignoriert, um eine altbackene "Gut gegen Böse"-Konstellation zu inszenieren. Wo 1972 noch die pure Rachelust regierte, müssen sich brave Eltern und ihre Tochter gegen sadistische Psychopathen zur Wehr setzen. Das ist nicht nur übersichtlicher und moralisch gerechtfertigter, sondern zudem öde. Denn Regisseur Dennis Iliadis scheint noch nie etwas von Charakterisierung gehört zu haben.
Hier die braven Eltern samt hübscher Tochter, stets adrett geschniegelt, dort die verwahrlosten, nicht gerade attraktiv zu nennenden Bösewichte. Als wäre dem nicht genug, erhebt der Film auch noch den moralischen Zeigefinger: Wer fremden Jungen aufs Zimmer folgt, um dort – Schluck! – Drogen zu konsumieren, darf sich nicht wundern, wenn ganz was Schlimmes passiert.
Vom Plot selbst darf man sich kein Jota Überraschung erwarten: Schnurgerade läuft die Handlung wie auf Schienen dem logischen Schluss zu. Selbst die Reihenfolge der Morde kann man sich an einer Hand abzählen. Da reißt auch die voyeuristisch ausgeschlachtete Vergewaltigung niemanden vom Hocker. Ohne diese wäre der Streifen wohl sang- und klanglos in den Videotheken verschwunden, der nur "dank" dieser einen Szene überhaupt im Gespräch blieb. Ein künstlerisches Armutszeugnis.
Fazit: Das Remake von "The Last House On The Left" sollten Genrefans tunlichst links liegen lassen. Es handelt sich dabei nämlich um ein intellektuelles Geisterhaus.
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Originaltitel: "The Last House On The Left"
Regie: Dennis Iliadis
Produktionsland und -jahr: USA 2009
Filmlänge: ca. 110 Minuten
Verleih: Universal
FSK: Keine Jugendfreigabe
Deutscher Kinostart: 14.05.2009
Bildquelle:
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(Horrorfilme: Nach wahrer Begebenheit oder frei erfunden?)