Lassen Sie dem neuen Kätzchen soviel Zeit für die Eingewöhnung, wie es braucht

Ist Ihr neuer Schmusetiger im Moment noch sehr verschüchtert, dann lassen Sie ihn einfach in Ruhe. Versuche, ihn zu streicheln oder gar aus dem Transportkorb herauszuschubsen, stresst und verunsichern ihn nur noch mehr. Auch wenn es schwerfällt, sollten Sie die Katze jetzt am Besten nur ganz unauffällig beobachten. Anstarren ist unter ihresgleichen eine drohende Mimik. Um ihr etwas zu helfen, wäre es viel besser, sich klein zu machen, und immer wieder langsam zu blinzeln. Denn das ist in der Katzensprache ein freundliches Zeichen, etwa ein Lächeln. Manch eine Mieze lässt sich auch von einem verführerisch duftenden Futternapf aus ihrer Burg locken.

Die ersten Tage sollte die Katze nur in einem Zimmer verbringen

Ist das erste Eis gebrochen, und hat die Katze den Raum ausgiebig erkundet, können Sie sie einmal auf ihre Toilette setzen und selbst ein wenig in der frischen Streu scharren. So wird das Tier schnell verstehen, was für ein besonderer Ort das ist. Da Katzen sehr reinliche Tiere sind, würden sie in Freiheit nie auf die Idee kommen, gleich neben dem Klo zu fressen, zu trinken oder zu schlafen. Daher sollten Sie das "Örtchen" möglichst etwas abseits von den Näpfen und dem Schlafplatz in einer geschützten Ecke aufstellen.

In den ersten Tagen hat Ihre neue Mitbewohnerin genug damit zu tun, sich an all das Neue zu gewöhnen. Es würde sie überfordern, wenn sie gleich das ganze Haus und womöglich noch den Garten zur Verfügung hätte. Deswegen sollte sie die ersten Tage auf ihr "Katzenzimmer" beschränkt bleiben, und erst nach und nach ihr gesamtes Revier kennenlernen dürfen.

Vertrauen aufbauen und die Bindung stärken

Sobald Mieze das auch toll findet, sollten Sie viel mit ihr spielen und kuscheln. So entsteht mit der Zeit eine enge Bindung zwischen Ihnen. Gut wäre es, wenn Sie jetzt ein paar Tage frei oder Urlaub hätten. Wer möchte, kann seinen neuen Liebling mit Tellington-Touch-Massagen verwöhnen. Diese besonderen Berührungen haben eine entspannende Wirkung und werden von Katzen meist gut angenommen. Auch das Clickertraining eignet sich hervorragend, um die Mensch-Tier-Beziehung zu stärken.

Besucher und Freigang bitte erst nach und nach

Auch wenn sich Mieze mit ihren neuen Menschen allmählich ganz wohl fühlt, wird eine Horde neugieriger Besucherkinder sie in den ersten Tagen völlig überfordern. Gibt es noch andere tierische Mitbewohner, sollte die Katze diese auch erst in kleinen Schritten langsam kennenlernen. Geschieht das Zusammenführen zu schnell, entstehen dadurch eventuell Probleme, die nur noch schwer oder gar nicht mehr gelöst werden können. Soll Ihr Kätzchen später Freigang genießen dürfen, sollte es die ersten Wochen trotzdem erst einmal im Haus bleiben. Denn nur, wenn es ganz genau weiß, wo es hingehört und die heimischen Gerüche und Geräusche gut kennt, findet es später nach seinen Ausflügen wieder zurück.

 

Quellen

"Was Katzen wirklich wollen" von Dr. Mircea Pfleiderer und Birgit Rödder, GU-Verlag

"Stubentiger und Hauslöwen – Katzen halten mit Vergnügen" von Katharina von der Leyen, blv-Verlag

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