Geschichtstafel über Tom Horn (Bild: jimmywayne / Flickr)

Tom Horn gewann unzählige Rodeokämpfe

Von der ausgesetzten Prämie kaufte sich Horn eine Silbermine in Tombstone, Arizona. Doch als der Besitz nicht den erhofften Gewinn erbrachte, zog Horn erneut als Kopfgeldjäger durch die Prärie. 1889 nahm er in Phoenix an einem Wettkampf der "Cowboy-Competition" teil und gewann gegen den legendären Charlie Meadows. Obwohl der Stier einen Vorsprung von 50 Yards hatte, gelang es Horn, ihn in einer neuen Rekordzeit von 58 Sekunden zu fangen und mit dem Lasso zu fesseln. Im Oktober desselben Jahres gewann er den Wettstreit abermals gegen Meadows.

Unter den Zuschauern befand sich auch Buffalo Bill. Dieser bot den beiden Männern an, in seiner "Wild West Show" aufzutreten. Zu jener Zeit arbeitete Horn auch als Deputy Sheriff in Gila County, Arizona, bei Sheriff Glenn Reynolds. Er gewann unzählige Rodeokämpfe im Lassowerfen. Zudem arbeitete er als Cowboy. Später verdingte Horn sich als Detektiv der Pinkerton-Detektei bei der Aufklärung von Bank- und Eisenbahnüberfällen. Seine Fähigkeit, die ihm übertragenen Fälle ruhig und gewissenhaft zu lösen, machten ihn weit über die Agentur hinaus bekannt. 1894 musste Horn seine Tätigkeit bei Pinkerton unfreiwillig beenden und arbeitete als Deputy-Marshal und Detektiv für einige wohlhabende Rancher in Wyoming und Colorado.

Tom Horn wurde der Mord an einem vierzehnjährigen Jungen angelastet

1898 wurde Horn nach dem Ausbruch des Spanisch-Amerikanischen Krieges als Packer unter General William Rufus Shafter eingestellt. 1901 ließ sich Tom Horn von dem wohlhabenden Viehbaron und Chef der Iron Mountain Ranch Company, John C. Coble in Wyoming als Kopfgeldjäger anheuern, um dem dortigen Pferdediebstahl ein Ende zu bereiten. Der Rancher gab Horn die - ungeschriebene und ungesetzliche - Erlaubnis, notfalls mit den Dieben kurzen Prozess zu machen. Die tödliche Jagd auf die Pferdediebe war jedoch so erfolgreich und blutig, dass der Auftraggeber nervös wurde. Er befürchtete, dass andere Rancher den Rädelsführer dieser Menschenjagd erkennen und vor Gericht stellen würden.

Am 18. Juli 1901 wurde Willie Nickel, der vierzehnjährige Sohn eines Schaffarmers in der Nähe von Iron Mountain am Powder River aus dem Hinterhalt erschossen. Der großgewachsene Sohn trug den Hut und Mantel seines Vaters und sah diesem aus der Entfernung zu verwechseln ähnlich. Horns Ruf und Lebensgeschichte waren der Grund dafür, dass man ihm den kaltblütigen Mord in die Schuhe schob.

1902 wurde er verhaftet und ins Gefängnis gesperrt. Dem Häftling gelang es zwar, zu entkommen, doch er wurde scnnell wieder gefangen und zurück in seine Zelle gebracht. Am folgenden Tag begann der Prozess. Tom Horn wurde zum Tode durch den Strang verurteilt. Am 20. November 1903 hängte man ihn auf. Bis heute ist immer noch umstritten, ob er den Mord wirklich begangen hat.

BerndT, am 06.10.2015
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Bildquelle:
Deanna Klahey (Kopfgeldjäger im Wilden Westen)
Helmut Wegmann (Rinderherden im Wilden Westen)
Brigitte Werner (Banditen im Wilden Westen)
Bernd Teuber (Geronimo - Der letzte unabhängige Apachenhäuptling)

Autor seit 13 Jahren
369 Seiten
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