Titelbild: Kinderhände beim Töpfern, Gabi Schoenemann  / pixelio.de 

Wissenswertes über die Arbeit mit Ton

Bei Ton ist es sehr wichtig, auf die richtige Lagerung zu achten. Für einen kurzen Zeitraum kann er mit feuchten Tüchern und in einer Plastikfolie frisch gehalten werden. Bei größeren Mengen ist es empfehlenswert, ihn in einem Eimer mit Deckel zu lagern, damit er nicht austrocknet. In diesem Fall sollte man dann auf das feuchte Tuch verzichten, da es sonst schimmeln könnte.

Für das Arbeiten mit Ton empfiehlt sich eine saugfähige Unterlage, da der Ton darauf nicht festklebt. Holzbretter sind dafür besonders geeignet. Als Werkzeug haben die Kinder zunächst ihre Hände. Solange sie nicht nach anderem verlangen, sollten die Hände auch reichen. Zum Teilen des Tons verwendet man eine Schlinge, die wesentlich besser zu handhaben ist als ein Messer. So eine Schlinge kann auch leicht selbst hergestellt werden, indem ein Stück Blumendraht oder Nylonfaden an zwei Rundhölzern befestigt wird. Ein weiteres Werkzeug zur Tonarbeit ist eine Sprühflasche mit Wasser. Sie ist notwendig um den Ton immer wieder anzufeuchten, damit besser gearbeitet werden kann. Weitere Werkzeuge finden wir in jedem Haushalt, vor allem in der Küche: Besteck, Nudelholz, Teigrädchen, Knoblauchpresse etc. Es gibt jede Menge verschiedener Techniken, wie Ton zu Werkstücken verarbeitet werden kann. Auch Tonmodellierwerkzeugsets sind günstig im Handel, falls man keine Küchenutensilien verwenden möchte.

Aushöhltechnik

Bei der Aushöhltechnik wird mit einem Löffel oder den Fingern Ton aus einem Tonklumpen herausgeschabt, sodass nur mehr die ein bis zwei Zentimeter dicke Außenwände stehen bleiben. Auf diese Weise können verschiedene Werkstücke gestaltet werden:

  • Kerzenständer: Aus einem faustgroßen Klumpen Ton wird eine Kugel geformt, mit einem Rundholz wird eine Vertiefung für die Kerze hineingedrückt.
  • Feuerspeiender Tonberg: Aus einem vier Fäuste großen Tonklumpen sollen die Kinder einen rauen, spitzen Vulkan gestalten. Der wird dann umgedreht und ausgehöhlt. Dann müssen sie noch eine schmale Krateröffnung eindrücken und mit einer Stricknadel ein kleines Loch bohren. Der Vulkan wird später auf eine feuerfeste Unterlage gestellt und für einen Ausbruch steckt man eine Wunderkerze in das kleine Loch. Man kann ihn auch als Räucherstäbchenhalter verwenden.

Wulsttechnik

Bei der Wulsttechnik werden aus dem Ton fingerdicke Würste oder Wülste gerollt, die danach mit Schlicker verbunden werden. Optimal ist es, wenn die Tonstellen, die mit Schlicker verbunden werden sollen, vorher angeraut werden. Auf diese Art können verschiedenste Gebilde aus Ton gemacht werden:

  • Gefäß: Als Boden rollen die Kinder eine Kugel, die sie danach flach drücken. Die gerollten Wülste werden spiralförmig übereinander gelegt und aneinander gedrückt.
  • Schlangenmensch: Aus einer größeren Wulst für den Körper und zwei kleineren Wülsten für Arme und Beine gestalten die Kinder einen Schlangenmensch. Als Kopf rollen sie eine Kugel. Sie können den Schlangenmensch dann beliebig verbiegen und in eine beliebige Position bringen, bevor er gebrannt wird.

Plattentechnik

Bei der Plattentechnik wird der Ton mit den Fingern flach gedrückt und mit dem Nudelholz ausgerollt. Dann können Dinge ausgestochen werden oder der Ton anders gestaltet werden.

 

 

 

 

Verschiedene Werkstücke kann man mit dieser Technik gestalten:

  • Anhänger: Die Kinder rollen einen faustgroßen Klumpen Ton mit einem Nudelholz etwa 0,5 cm dick aus. Dann stechen sie mit Ausstechformen verschiedene Motive aus. Mit einer Stricknadel oder einem Zahnstocher machen sie ein Loch damit die Anhänger später aufgehängt werden können. Auf diese Weise entstehen Geschenkanhänger, Christbaumschmuck oder Anhänger für ein Mobile.
  • Tonpuzzle: Die Kinder rollen einen faustgroßen Klumpen Ton mit einem Nudelholz etwa 0,5 cm dick aus. Dann schneiden sie mit einem Buttermesser den Rand ab, damit ungefähr eine rechteckige Form entsteht. Als nächstes ritzen sie verschiedene Motive in die Platte. Sie können auch verschiedene Materialien in den Ton eindrücken. Am Schluss schneiden sie die Platte in ein paar Puzzleteile, bevor diese gebrannt werden.

Daumentechnik

Bei der Daumentechnik werden mit dem Daumen Mulden und Löcher in den Ton gedrückt, die dann weiter ausgebaut werden. Auf diese Art kann man beispielsweise folgende Werkstücke erstellen:

  • Spardose: Die Kinder formen aus zwei gleich großen Klumpen Ton zwei Kugeln, in die sie dann ein Loch bohren, welches immer größer ausgearbeitet wird, bis zwei gleich große Hohlkörper entstehen. Diese zwei Halbkugeln werden mit Schlicker verbunden. Für das Geld müssen die Kinder mit einem Buttermesser einen Schlitz hinein schneiden. Die Kugel kann dann beliebig dekoriert werden: Als Schwein, Apfel, Ball,…
  • Tonrassel: Aus einem faustgroßen Klumpen Ton rollen die Kinder eine Kugel. Diese höhlen sie aus, bis die Wand der Kugel nur mehr ca. 5 mm dick ist. Dann füllen sie bereits gebrannte Tonperlen oder Tonscherben in die ausgehöhlte Kugel und schließen sie wieder. Wer möchte, kann auch einen Griff formen, der mit Schlicker an der Kugel befestigt wird. In die Kugel wird noch mit einer Nadel ein kleines Loch gebohrt, damit die Luft entweichen kann. Die Rassel sollte vorher trocknen, bevor man sie brennt.

Überformungstechnik

Bei der Überformungstechnik werden Gefäße als Schablonen verwendet, indem eine Tonplatte darüber gestülpt wird. Dabei kann man wundervolle neue Behälter entstehen lassen, wie zum Beispiel eine Gebäckschale: Die Kinder bekommen einen großen Klumpen Ton, den sie mit einem Nudelholz flach ausrollen. Eine große Styroporkugel wird mit Cellophan eingewickelt, bevor die Tonplatte darüber gestülpt wird. Der Ton muss auf der Kugel liegen, bis er lederhart ist. Dann wir er vorsichtig herunter genommen und kann gebrannt werden.

Aufbautechnik

Bei der Aufbautechnik wird der Ton zusammen mit anderen Dingen (Gerüste aus Draht oder Holz, Muscheln, Steine...) zu Figuren oder Reliefs gestaltet. Dabei können tolle Werkstücke entstehen:

  • Memory: Die Kinder rollen einen großen Klumpen Ton mit dem Nudelholz flach aus. Dann versuchen sie mit einem Buttermesser möglichst gleich große quadratische Memoryplättchen auszuschneiden. Eine Vorlage aus Karton hilft dabei. Dann gestalten sie die Plättchen, immer zwei von ihnen sollen gleich gestaltet werden. Sie können Ornamente einritzen oder Abdrucke von verschiedenen Materialen wie Steine, Muscheln... etc. machen. Auf diese Weise kann auch ein Dominospiel gestaltet werden.
  • Figur aus Ton: Aus Draht winden die Kinder eine Figur. Um den Draht wird dann der Ton gelegt und fest gedrückt. Die Kinder sollten dabei mit viel Wasser arbeiten.

Wenn die Werkstücke aus Ton fertig sind, müssen sie noch gebrannt werden. Dafür wird ein spezieller Brennofen benötigt. Der erste Brand, bei dem es um Temperaturen um die 1000 Grad Celsius geht, heißt Schrühbrand. Den zweiten Brand nennt man Glasurbrand. Die Temperatur dafür ist abhängig von der Art der Glasur. Viele Bastel- und Hobbygeschäfte, die Ton verkaufen, bieten auch an das Brennen zu übernehmen.

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