Überlegungen und Tipps zum Schleudertrauma
Eine Möglichkeit alte Schleudertraumen positiv zu beeinflussen.Der Unfallhergang und seine Folgen
Bei einem unerwarteten Aufprall auf ein stehendes Fahrzeug wird der Kopf der Insassen zunächst radikal nach hinten und dann nach vorn geschleudert. Es wird in diesem Zusammenhang auch von einem "Peitschenschlag –Syndrom gesprochen. Dabei werden die Gelenke der Halswirbelsäule abwechselnd, in beide Richtungen weit über die normalen Möglichkeiten geschleudert. Gleichzeitig werden Muskulatur und Bänder ebenso extrem gedehnt. Der Effekt ist vergleichbar mit einer starken Verstauchung des Fußgelenks. Bei beiden Strukturen können bei entsprechend starken Krafteinwirkungen von außen, Bänderrisse aber auch Frakturen auftreten.
Verstauchung und Schleudertrauma - ein Vergleich
Nach einer Verstauchung wird ein angeschwollenes, heißes und schmerzhaftes Fußgelenk gekühlt. Nach einem Schleudertrauma erhält der Verunfallte jedoch meist den ärztlichen Rat, die Halswirbelsäule stets warm zuhalten. Das, obwohl die sehr filigranen Gelenke der Halswirbelsäule eine enorme Gewalteinwirkung erlitten haben und nun vor Hitze "im Dunkeln glühen". So werden Beschwerden nicht nur erhalten, sondern noch ständig weiter verstärkt.
Die Halskrause
Weiter wird mit dem Ziel schmerzhafte, und reizsteigernde Bewegungen zu verhindern, zusätzlich zu Medikamenten, Painkillern und Entzündungshemmern, eine als Korsett gedachte, bewegungshemmende "Halsstütze" verordnet. Leider erfüllt diese monströse Konstruktion die ihm zugedachte Aufgabe nicht. Es erwärmt die ohnehin schon "heiße" Halswirbelsäule durch Stauungswärme zusätzlich, und kann kaum unkontrollierte Bewegungen verhindern. Dazu kommt, dass die hochschmerzhafte Spannung der Nackenmuskulatur so stark zugenommen hat, das sie allein bereits dadurch diese Funktion schon übernommen hat. Vorteile einer Halskrause sind m.E. zwei psychologische Effekte: Der Träger wähnt sich in der trügerischen Sicherheit gegen Bewegungen geschützt zu sein und signalisiert weiter damit Außenstehenden: "Achtung, habt Mitleid, hier kommt ein Schwerbehinderter."
Die Behandlungen
Das bei derartig akutem Geschehen stark wirkende Schmerzmittel verordnet werden ist Notwendigkeit. Die bereits erwähnte Empfehlung die Halswirbelsäule warmzuhalten jedoch nicht und ebenso wenig andere wärmende Applikationen. Hier ist dringend Kühlung, beispielsweise durch Eispackungen angesagt. Dabei muss jedoch, um eine reflektorische Mehrerwärmung zu vermeiden, beachtet werden, dass Eis niemals länger als etwa 30 Sekunden liegen bleibt. (Weitergehende Informationen dazu finden Sie hier: http://pagewizz.com/waerme-bis-zur-invalidenrente/
Vergleichbares gilt für die Massage: Hände weg von der HWS! Dazu gehört bereits der Griff mit der eigenen Hand in den Nacken. Der ist ebenso "reizend" wie eine professionell durchgeführte Massage, Neural- und Elektrotherapie, forciert durchgeführten Bewegungsübungen inklusive Chiropraktik. Alles was sich direkt an die lädierte HWS wendet, und schmerzhaft ist, ist kontraindiziert. Um dem Organismus bei seinen Selbstheilungsbestrebungen zu unterstützen, ihn nicht noch zusätzlich zu behindern oder sie gar zu verhindern, sollten Körperareale behandelt werden, die in oppositioneller Beziehung zur Halswirbelsäule stehen. Diese Oppositionen lassen sich von Erkenntnissen der alten energetisch-chinesischen Medizin ableiten. Danach können erfahrungsgemäß, um die Halswirbelsäule zu entlasten, auffallend wirksam u.a. Füße und Brust behandelt werden. Weitere Informationen dazu finden Sie in Peter Jekers Artikel Rückenschmerzen und Massage macht das Sinn
Das alte Schleudertrauma
Wegen der o.g. dem Zustand nicht angepassten Behandlungen entwickeln sich viele Schleudertraumata zu schmerzhaften, über Jahre bestehenden "Dauerbrennern". Dazu kommt, dass sich Schwächen und Störungen innerer Organe verschlimmernd auf die Halswirbelsäule auswirken. Ein Thema, dass wegen der unterschiedlichen fachärztlichen Spezialgebiete kaum umfassend gesehen wird. Nach gängiger Ansicht gehört ein Schleudertrauma in die Hände eines Traumatologen oder Orthopäden. Der Gedanke, dass ein Internist fachlich dabei involviert sein könnte, ist unserem Denken fremd, weil wir zu wissen glauben, dass Schmerz und Ursache immer am selben Ort zu finden sein müssen.
Hauptsächlich sind es Erkrankungen der Oberbauchorgane, die schmerzerhaltend in die so vorgeschädigte Halswirbelsäule einstrahlen. Weitere Informationen über diese Zusammenhänge finden Sie in meinem Aufsatz http://pagewizz.com/Der-Zwerchfell-Halswirbelsaeulen-Reflex-DZR/
Zusammenfassung
Machen Sie sich frei von der Vorstellung, dass Behandlungen nur dann wirksam sin können, wenn sie am Beschwerdeort durchgeführt werden. Wärmende Maßnahmen wirken bei hochgradigen Reizzuständen nicht muskelentspannend, sondern steigern den Tonus zusätzlich. Durch Massagen am Ort der Schmerzen steigern sich in diesen Fällen die Beschwerden. Die alte chinesische Medizin nennt Ihnen hochwirksame Alternativen. Sollten organische Störungen bekannt sein, dann lassen Sie diese zunächst behandeln und beobachten Sie die Auswirkungen dieser Behandlung auf das Schleudertrauma.
Wichtig: Schätzen Sie die Intensität der Beschwerden vor jeder Behandlung ein und vergleichen Sie sie mit deren Stärke danach. Sofern alles "richtig" gelaufen ist, sollten Sie sich nun deutlich schmerzfreier fühlen. Glauben Sie keinesfalls an das Märchen der Anfangsverschlimmerung. Die ist als Hinweis auf eine, dem Zustand unangepasste und damit heilungsbehindernde Maßnahme zu werten.