Kleiner Maßstab - großer Arbeitsaufwand

(Bild: Harald Hinnerwisch)

In der Pause geht es zu Tante Emma

Gegenüber der Firma Marbert, auf der anderen Seite der Industriestraße liegen das Getreidesilo einer Genossenschaft, ein kleiner Tante-Emma Laden (auf Bild 3 gut zu sehen) und eine Fortbildungseinrichtung. Die Anton Gruber Schule für Fort- und Weiterbildung bietet Zusatz-Qualifizierungen in technischen Berufen. Der alte Tante-Emma Laden in dem urigen Fachwerkhaus wirkt wie das Überbleibsel einer längst vergangenen Zeit. Betrieben wird er vom Ehepaar Berwanger. Die Betreiber sind beide um die 70 Jahre alt. Solange Ihnen die Arbeit Spaß macht und die Gesundheit es erlaubt, wollen sie das Geschäft weiter betreiben. Mit vielen Kunden führt man gerne ein persönliches Gespräch. Die Mitarbeiter der umliegenden Firmen und die Teilnehmer der Fortbildungen kaufen in den Pausen häufig etwas Essbares in diesem beliebten Geschäft, in dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint.

(Bild: Harald Hinnerwisch)

Ein paar zweckentfremdete Bausätze

Als Grundlage für das Gewerbegebiet dient eine 23mm starke Spanplatte mit den Maßen 126 mal 100 cm. Die späten 1970er Jahre (Epoche IV) sind der zeitliche Rahmen des Modells.

Bild 1: Im Mittelpunkt des Bildes ist die Kfz-Werkstatt von Meister Kunert zu sehen. Die lange Halle mit dem roten Dach ist die Fahrzeughalle aus dem Kibri-Viessmann Bausatz 39211 (THW Kitzingen). Um eine realistischere Wirkung zu erzielen, wurden Wände und Regenrinnen in passenden Farben gestrichen. Das Erdgeschoss des kleineren Werkstattgebäudes mit dem Flachdach wurde aus dem Servicegebäude einer Faller-Tankstelle gefertigt. Ich habe das zugehörige Schrägdach einfach beim Zusammenbau weggelassen und die Giebeldreiecke von den Wänden abgesägt. Jetzt konnte der erste Stock draufgesetzt werden. Dieser besteht aus den anders zusammengeklebten Wänden eines Bausatzes für eine Bäckerei (Faller-Artikel 130 489). Auch das Flachdach des Werkstattgebäudes stammt von Faller. Es wurde vorbildgerecht mit Kies-Schotter eingedeckt. Auch dieses Gebäude wurde nach dem Zusammenbau in matten Farben gestrichen. Den Boden des Werkstattgeländes habe ich mit Bastelplatten von Kibri "betoniert". Ein Anstrich des Geländes in grauer Farbe hätte es theoretisch auch getan. Bastelplatten vom Typ "Beton" wirken aber echter.

Meister Kunert fühlt sich auf dem Gelände seiner Werkstatt wohl. Wenn es abends mal länger wird, kann er in einem kleinen Zimmer übernachten.

Das Abstellgleis besteht aus einem Roco-Gleis mit Prellbock. Es ist mit Faller-Industriezaun vor dem Betreten durch unbefugte Personen gesichert. Ich als Roco-Fan habe natürlich auch die Rangierlok von dem österreichischen Modellbahn-Hersteller gekauft.

Die Marbert GmbH

Die Marbert GmbH (Bild: Harald Hinnerwisch)

Teilweise ist das aufwändig ...

Teilweise ist das aufwändig gestaltete Innenleben erkennbar (Bild: Harald Hinnerwisch)

Kleine Umbauten sorgen für eine persönliche Note

Bild 2: Die gelbe Werkhalle ist eigentlich der Bausatz einer Ellok-Halle von Vollmer (Artikelnr. 5765). Die für Lok-Hallen typischen Flügeltore wurden durch zwei Rolltore ersetzt (auf Bild 3 sichtbar). Dazu wurden die Toröffnungen mit zugeschnittenen Kunststoffplatten leicht verkleinert. Hinter diese Platten wurde dann ein offenes und ein geschlossenes Rolltor von Auhagen geklebt. Die Kachelwände der Halle wurden in glänzend gelber Farbe gestrichen. Das Dach erhielt einen silbernen Anstrich. Zum Abschluss der Bauarbeiten wurde eine Uhr von Brawa über dem Seiteneingang der Halle montiert. Die Belegschaft soll ja pünktlich Ihre Pausen beenden. Rechts von der Halle stehen die beiden anderen Gebäude des Kibri-Bausatzes "THW Kitzingen". Bei ihnen wurden die Verkleidungen der oberen Wandflächen grau gestrichen. An den Giebeln wurden zusätzlich hellbraune Latten befestigt, um die Dachansätze zu verdecken bzw. besser vor Wind und Wetter zu schützen. Der größte Teil des Bodens (Spanplatte) vom Werkgelände wurde in grauer Farbe gestrichen, um eine Betonierung anzudeuten.

Bereichert wird die Szenerie durch das nach realen Vorbildern gestaltete Innenleben der Werkhalle. Für den Metallbau typische Anlagen wie Drehmaschinen wurden aus Bausätzen verschiedener Hersteller gefertigt. Regale, Gerüste, Gitterboxen u.a. ergänzen den Maschinenpark. Auch die Sicherheit kommt nicht zu kurz. An den Innenwänden hängen zahlreiche Feuerlöscher und Erste-Hilfe Kästen. Typische 70er Jahre Autos und allerlei Kleinzubehör wie Europalletten, Kisten, Mülltonnen und Hubwagen sorgen auch außerhalb der Werkhalle für eine realistische Atmosphäre.

In der Bildmitte ist der Tante Emma ...

In der Bildmitte ist der Tante Emma Laden zu sehen (Bild: Harald Hinnerwisch)

Ein auffälliges Getreidesilo

Bild 3: Das Getreidesilo ist ein Bausatz der früheren Firma Pola, welcher heute in leicht abgewandelter Form von Faller angeboten wird (Artikelnr. 130 465). Das Ziegeldach wurde von mir durch ein moderner wirkendes Dach aus Brawa-Strukturplatten ersetzt. Die Abdeckung der Dachfirste erfolgte mithilfe von feinem Schmirgelpapier, das von mir in schmale Streifen geschnittenen und in der Mitte geknickt wurde. Jetzt habe ich noch einige technische Anlagen wie z.B. Entlüftungen montiert. Das fertige Dach wurde zum Schluss mit Alu-Farbe von Revell gestrichen. Auch die Wände des Silos bekamen Farbe ab. Ein Stockwerk wurde in grellem Gelb gestrichen, um die Aufmerksamkeit der Betrachter besser auf dieses ziemlich im Hintergrund liegende Gebäude zu lenken. Zu guter Letzt habe ich noch ein paar typische technische Anlagen an den Wänden befestigt. Nun konnte das Silo direkt an den Bahngleisen platziert werden. Beim Aufstellen des Gebäudes musste die gerade erst montierte Überdachung der Verladeanlage auf der Gleisseite wieder abgenommen und deutlich gekürzt werden. Die Oberleitung der Bahngleise war im Weg.

Da kommt auch schon der erste Güterzug mit einer Getreidelieferung und ich erzähle kurz etwas über das Bahngelände hinter dem Silo. Es wurden natürlich Roco-Gleise verwendet, die mit richtigem Schotter in 1:87 eingedeckt wurden. Ich habe ein Abstellgleis und ein durchgehendes Gleis gebaut. Nur das durchgehende Gleis besitzt eine Oberleitung (Sommerfeldt). Die Loks und Waggons sind überraschenderweise von Roco. Es handelt sich bei den Loks um die Baureihen 103 und 110 in beige-roten Lackierungen (BR 110 ist auf Bild 4 besser zu sehen).

Mal wieder von Pola stammt das kleine Haus mit dem Tante-Emma Laden links neben dem Silo-Gelände, zu dem auch ein kleiner Garten gehört. Es handelt sich um einen sehr alten Pola-Bausatz, der von mir kaum verändert wurde. Nur die Ladeneinrichtung samt Schaufenstern wurde von mir mit Werbeschildern, Kassentheke und einem reichhaltigen Warenangebot nach eigenen Vorstellungen gestaltet. Unter anderem wurden Obst- und Gemüsekisten der Firma Preiser verwendet.

Das hellgelbe Gebäude des Fortbildungszentrums mit den langen Fensterreihen stammt mal wieder von Faller. Der eindrucksvolle Bau gehörte zum Military-Programm und ist eigentlich das Towergebäude eines Militärflugplatzes (Faller-Artikelnr. 144047). Der auf dem Dach zu montierende Tower wurde von mir beim Zusammenbau einfach weggelassen. Der gelbe Anstrich und ein großes Firmenlogo betonen heute den zivilen Charakter des Gebäudes. Das Flachdach ist mit Kiesschotter bedeckt.

(Bild: Harald Hinnerwisch)

Samstagabend darf es laut werden

Bild 4: Das Gebäude links mit dem hellblauen Dach soll eine Diskothek darstellen. In einem Gewerbegebiet darf es ja schon mal etwas lauter werden. Das Gebäude ist ein kompletter Eigenbau, der überwiegend aus Bastelplatten von Kibri erstellt wurde. Die Straße und der Parkplatz wurden durch Anstreichen der Spannplatte an den gewünschten Stellen erschaffen. Nach dem Trocknen der Farbe wurde der Szene mit Straßenmarkierungen von Faller der Feinschliff verpasst. Ansonsten wurde zur Gestaltung der Bodenflächen echte Erde und Streumaterial verschiedener Hersteller wie z.B. Gras-Streu von Heki verwendet. Figuren von Preiser beleben das Modell.

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