(Bild: Harald Hinnerwisch)

Geschichten aus Katenstedt

Familie Everding besitzt in der achten Generation die alte Windmühle. Sie ist das Wahrzeichen von Katenstedt. Der Betrieb der Mühle wurde aber zum 65. Geburtstag von Müller Everding vor 4 Jahren eingestellt. Heiner, der Sohn der Familie, betreibt eine Gärtnerei im Dorf. Das Müllerhandwerk war für ihn eine Tätigkeit ohne Zukunft und daher nie von Interesse gewesen.

Der Hof der Bauernfamilie Stellkamp wird noch bewirtschaftet und liegt direkt neben dem Anwesen der Everdings. Es ist ein Fachwerkhof, dessen Außenwände zwischen den Fachwerkstreben im norddeutschen Stil mit Ziegelsteinen vermauert wurden. Die Kinder der Stellkamps, Heike und Dirk, haben Katenstedt schon vor vielen Jahren verlassen. Wenn das Bauernehepaar in einigen Jahren in Rente geht, bedeutet dies wohl das Ende der Landwirtschaft auf dem Hof Stellkamp.

Gegenüber dem Stellkamp-Hof auf der anderen Straßenseite wohnt die Familie Meinders. Herr Meinders ist Tischlermeister und arbeitet in der Möbelproduktion. Landwirtschaft wird noch als Nebenerwerb betrieben. Schweine, Hühner und die Gänse "Lisa, Gerda und Elfriede sorgen für Arbeit. An der Dorfstraße gehört eine kleine Streuobstwiese zum Anwesen der Familie Meinders. In der Nachbarschaft wohnt eine Gruppe junger Leute in einem alten Fachwerkhaus. Es sollte eigentlich schon vor Jahren abgerissen werden, wurde aber von der Wohngemeinschaft der jungen Menschen saniert und damit gerettet.

(Bild: Harald Hinnerwisch)

Die Entstehung von Katenstedt

Das Dorf wurde auf einer 23mm starken Spanplatte der Größe 85 mal 75 Zentimeter erbaut. Zeitlich ist es in den späten 1970er Jahren angesiedelt (Epoche IV).

Bild 1: Das rote Hofgebäude entstand aus einem Bausatz der Firma Kibri-Viessmann (wird in der gezeigten Form zurzeit nicht von Kibri angeboten). Die Außenwände sowie Fenster und Türen wurden in matten Rot- und Brauntönen gestrichen, um eine realistische Wirkung zu erzielen. Der kleine Stall mit den in echter Erde wühlenden Schweinen war Bestandteil eines Faller-Bausatzes (Artikel Nr. 130370 "Dreiseit-Hof"). Durch ein paar kleine Umbaumaßnahmen und einen Anstrich in zur Umgebung passendem Ziegelrot wurde er zum Wohnsitz des Borstenviehs. Die hinter dem Stall sichtbaren Obstbäume sind Fertigmodelle von Apfel- und Birnenbäumen der Firma Noch (zum Beispiel Artikel 21550).

(Bild: Harald Hinnerwisch)

Ein alter Bausatz in neuer Form

Bild 2: Die Basis des Fachwerkhauses besteht aus einem fast 25 Jahre alten Kunststoff-Bausatz von Revell. Das Modell bestand nur aus einem offenen Fachwerkgerüst mit Scheunentor. Zunächst habe ich das Gerüst mit einem matten Anstrich versehen. In das Fachwerk wurden dann an geeigneten Stellen Fenster und Türen eingepasst und verklebt. Danach wurden die Innenseiten der Gerüstwände mit Kunststoffplatten abgedichtet. Im Anschluss daran habe ich die Zwischenräume des Fachwerks von außen mit Gips verfüllt. Aus Bastelplatten von Kibri-Viessmann wurde noch ein Dach angefertigt. Jetzt war der Ausbau des ehemaligen Fachwerkgerüstes fast abgeschlossen. Es fehlten noch ein Schornstein, Regenrinnen mit Abflussrohren sowie ein kleiner seitlicher Anbau, der mit einer Tür ausgestattet ist und den individuellen Charakter des Hauses betont. Das Scheunentor wurde in grün-weiß gestrichen. In diesen Farben sind viele Tore alter Bauernhäuser in Norddeutschland gestrichen. Nach Abschluss dieser Arbeiten war ein ansehnliches Niederdeutsches Hallenhaus entstanden. Die Garage unten links im Bild ist der Umbau eines Faller-Bausatzes (ein ähnlicher Artikel ist Nr. 130319 "Doppelgarage"). Die ursprüngliche Flachdach-Garage wurde mit einem schrägen Ziegeldach versehen. Die dadurch entstandenen Giebelwände und alle anderen Außenwände wurden nun der dominanten Gebäudefarbe des Dorfes angepasst und ziegelrot gestrichen.

(Bild: Harald Hinnerwisch)

Das Wahrzeichen von Katenstedt

Bild 3: Hauptbestandteil der achtkantigen Windmühle ist ein Bausatz der Firma Kibri-Viessmann (Artikel 39151). Das Vorbild dazu ist im skandinavischen Raum zu finden. Vom Stil her passt die Mühle aber auch zu Norddeutschland. Der Unterbau der Mühle (unterhalb der Galerie) wurde von mir komplett neu gestaltet. Dies war nötig, weil ich aus diesem Gebäudeteil vor Jahren eine Dorfschmiede gebaut hatte. Passend zurechtgesägte Kunststoffplatten sowie einzelne Fenster und Türen von verschiedenen Herstellern ließen die unteren Stockwerke der Mühle neu entstehen. Zum Schluss wurde die romantische Windkraftanlage in passenden Farben gestrichen. Damit war das Wahrzeichen von Katenstedt fertig. Das zum Mühlengrundstück gehörende Wohnhaus (links neben der Mühle) ist mal wieder ein Bausatz der Firma Kibri-Viessmann. Das Gebäude wird in der gezeigten Form zurzeit nicht von Kibri angeboten. Es wurde durch das Anstreichen in unterschiedlichen Farben nur geringfügig verändert. Der kleine Garten am Haus wurde u.a. mit Sonnenblumen der Fa. Busch gestaltet (Artikel 6003). Die beiden Holzschuppen links hinter der Mühle und davor wurden aus einem Bausatz der Firma Faller zusammengesetzt (Artikel 130294 "Lattenscheune"). Dabei wurde der Schuppen in zwei kleinere Schuppen aufgeteilt. Die Wasserfläche des kleinen Teichs an der Straße ist mit Seefolie von Faller nachgebildet worden (Artikel 170791). Das leicht hügelige Gelände des kleinen Waldstücks wurde aus Styropor und Gips geformt. Dann wurde es mit Bäumen und Sträuchern verschiedener Hersteller "bepflanzt".

(Bild: Harald Hinnerwisch)

Landleben mit viel Grünzeug

Bild 4: Die Gewächshäuser und Frühbeete gehören zum Faller-Bausatz Nr. 130253. Der durchsichtige Charakter von Gewächshäusern brachte mich dazu, auch das Innenleben dieser Gebäude vorbildgerecht mit Kisten, Schubkarren und natürlich viel Grünzeug zu gestalten. Das Fachwerkbauernhaus von Kibri-Viessmann im Vordergrund (ein ähnlicher Artikel ist Nr. 38046 "Ostfriesenmuseum") und der zum Hof gehörige Schuppen wurden durch passende Anstriche geringfügig verändert. Der Schuppen ist Bestandteil mehrerer Kibri-Viessmann Artikel z.B. Nr. 38190.

Als Streumaterial wurde an vielen Stellen echte Erde verwendet. Nachdem ich sie kostenfrei im eigenen Garten gesammelt hatte, wurde sie getrocknet, gesiebt und um Keime abzutöten im Backofen auf ca. 200°C erhitzt. Daneben wurde Boden-Streumaterial verschiedener Hersteller genutzt wie z.B. Streugras der Firma Heki. Zur Gestaltung unbefestigter Zufahrten und Plätze wurde Schotter im offiziellen Maßstab N der Fa. Fleischmann (Artikel 9479) verwendet. Die Dorfstraße wurde von mir mit matter Modellbau-Farbe auf die Spanplatte gemalt. Die Fahrbahnmarkierungen bestehen aus selbsthaftender Abreibefolie von Faller (Artikel 180536). Die auf Bild 4 ganz rechts stehende Gittermast-Lampe ist ein Produkt der Firma Busch (Artikel 4131). Die Telegrafenmasten von Faller (Artikel 130955) wurden in passenden Farben gestrichen. Die Telegrafen-Leitungen bestehen aus schwarzem Nähgarn, das mit Sekundenkleber an den Isolatoren befestigt wurde. Zur Darstellung kleiner Pflanzen verwendete ich Papier-Gewächse der "Laser-Cut minis" Serie von Noch (z.B. Artikel 14108 "Rhabarber"). Das Highlight unter den landwirtschaftlichen Fahrzeugen ist ein Traktor aus Metall, an dem sehr viele Details dargestellt sind. Er ist in Bild 4 auf der Dorfstraße zu sehen. Leider weiß ich nicht mehr, von welcher Firma er hergestellt wurde.

Harald Hinnerwisch

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