Wandern mit Kindern (Bild: Vincenzo Pascale)

Unternehmungen im Allgäu – Die Miniwelt in Oberstaufen

Nicht weit vom Ortskern von Oberstaufen entfernt (mit dem Auto in zehn Minuten erreichbar), befindet sich eine kleine Attraktion, die die Kleinen und auch so manchen Großen begeistern wird, die Miniwelt Oberstaufen. In einer Halle, vor Wind und Wetter geschützt, erstreckt sich auf einer Fläche von circa 300 Quadratmeter eine Modelleisenbahnanlage in der Größe H0 mit einer Gleislänge von über 2,4 Kilometer.

Bis zu 204 Züge und 2520 Waggons fahren durch Dörfer, Städte und Flusslandschaften, die dem Rhein- und Moseltal nachempfunden sind. Wie scheinbar von Geisterhand gesteuert, fahren Züge in Bahnhöfen ein; andere wiederum setzen sich in Bewegung. Wieder andere verschwinden in Tunneln und kommen erst nach längerer Zeit auf einer anderen Seite des Berges wieder heraus.

Große Modelleisenbahnanlage H0 in Oberstaufen

Ein Highlight ist auch, wenn es alle paar Minuten in der Miniaturwelt Nacht wird und die Lichter der Häuser, der Straßenlaternen, der Autos und der Züge angehen. "Schau mal Papa!", hört man in der Halle, in der es ansonsten mucksmäuschenstill geworden ist, aus den Mündern vieler überraschter Kinder. Spätestens hier möchte so manches Kind, und auch der ein oder andere Vater oder Opa, so eine Modelleisenbahn daheim, am liebsten im eigenen Eisenbahnkeller haben.

Ein Heimatmuseum und Bauernhaus auf dem Land

Das Heimatmuseum "beim Strumpfar" ist ein interessantes, aber auch sehr eigenwilliges Museum. Das in einem schönen Bauernhaus untergebrachte Museum zeigt, wie die Menschen in der Vergangenheit auf dem Land lebten. Bei einer Führung durch das Bauernhaus erfährt man so manche Besonderheit und Merkwürdigkeit aus früheren Zeiten, wie beispielsweise dass die Menschen früher im Sitzen in ihren Betten geschlafen haben und dass im Schlafzimmerschrank immer ein Altar (für die letzte Ölung) untergebracht war. Wussten Sie warum man heute noch sagt: "Wir fahren ins Blaue?", wenn man doch eigentlich aufs Land fährt? Diese und viele andere Fragen aus dem Allgäuer Umland werden hier beantwortet, die auch Kinder interessieren dürften.

Die einzelnen, original erhaltenen Räume des Bauernhauses, wie die Kochstelle, die Bauernstube, das Schlafzimmer und andere Räume mit diversen Gerätschaften und Kleidungsstücken aus der damaligen Zeit vermitteln darüber hinaus ein eindrucksvolles Bild, wie die Menschen damals gelebt und gewirkt haben müssen.

Heimatmuseum "beim Strumpfar"

Heimatmuseum "beim Strumpfar" (Bild: Vincenzo Pascale)

Krippen, Kunst und eine Olympia-Goldmedaille

Das Anwesen beherbergt aber auch ein Potpourri an regionalen Sehenswürdigkeiten und Sammlungen wie beispielsweise Gerätschaften von diversem Handwerk (Käserei, Küferei, Schnapsbrennerei et cetera), Puppen und anderes altes Spielzeug, mehrere Krippen, Kunstwerke der heimischen Künstler Fidelis Bentele und Georg Ücker, sowie sämtlicher Medaillen und Auszeichnungen der ortsansässigen ehemaligen Olympiasiegerin Heidi Biebl. Sie gewann 1960 in Squaw Valley die Goldmedaille im Abfahrtslauf.

Übrigens weist der Name des Museums "beim Strumpfar" darauf hin, womit sich die Bauernfamilie ursprünglich ihr Geld verdient hat, nämlich mit der Herstellung von Strümpfen. Auch hierzu gibt es im Museum einen Raum, der sich diesem Thema widmet. Da das Museum nur an bestimmten Tagen und zu bestimmten Uhrzeiten zu besichtigen ist, sollte man sich zuvor über die aktuellen Öffnungszeiten informieren.

Wie stellt man aus Milch Käse und Butter her?

Das Allgäu ist auch berühmt und bekannt für seinen Käse. Was läge da näher, als einmal eine Sennerei oder Käserei zu besuchen, um zu erfahren, wie ein Käse hergestellt wird. Im Allgäu, insbesondere im Raum um Oberstaufen, gibt es diverse Möglichkeiten den Kindern zu zeigen, wie aus Milch Butter und der Käse gemacht wird. Die Bergkäserei Steibis und das Thalkirchdorfer Dorfhaus sind dabei nur zwei Käsereien unter vielen, die Führungen anbieten. Und selbstverständlich gibt es nach der Besichtigung den einen oder anderen Käse zum Probieren. Und auch das Shoppen kommt dabei nicht zu kurz. Sie können sich dort auch mit den diversen Käsespezialitäten eindecken.

Typischer Urlaub im Allgäu: Wandern ...

Typischer Urlaub im Allgäu: Wandern und Kühe begegnen - nur bei Regen muss ein Alternativprogramm her (Bild: Vincenzo Pascale)

Aktivitäten mit Kindern in Oberstaufen – Das Erlebnisbad Aquaria

Eine willkommene Abwechslung für Jung und Alt nach all den Besichtigungen bietet das Erlebnisbad Aquaria, direkt in Oberstaufen gelegen. Kinder können sich hier nach Lust und Laune austoben. Und die Eltern haben neben dem Herumtollen mit ihren Kindern auch die Möglichkeit, sich im Wellnessbereich, in einer von vielen Sprudelliegen im Warmwasser-Sprudelbecken (vergleichbar mit einem Whirlpool), bei circa 34 Grad Celsius Wassertemperatur zu relaxen.

Das Aquaria ist ein überdachtes Erlebnisbad mit einem zusätzlichen Freibereich für sonnige, warme Tage. Es bietet im Innern einen Wildwasserkanal mit einer Strömung, von der man mitgetrieben wird. Inmitten des kreisförmig angelegten Kanals befindet sich der Sprungturmbereich. Hier können sich wagemutige von einem Drei- oder Fünf-Meter-Turm in die Tiefe stürzen. Auch im Sportbecken kommen Schwimmer, die nur ihre Bahnen schwimmen wollen, voll auf ihre Kosten.

Wellness, Schwimmen und Relaxen mit Blick auf die Alpen

Das Wasser im gesamten Innenbereich ist mit mindestens 28 Grad Celsius gut temperiert. Wer es sich zutraut oder wenn es die Witterung zulässt, kann im Freien das Solebecken oder den warmen Außenpool mit Wasserfall besuchen. Zusätzlich hat das Aquaria Erlebnisbad auch eine Saunalandschaft und Massagemöglichkeiten.

An heißen Sommertagen bietet das Erlebnisbad im Freien auch noch eine Wasserrutsche und Liegewiesen mit Blick auf eine wundervolle Almen- und Alpenlandschaft. Jedenfalls sind hier die kleinen und großen Wasserraten auch bei schlechtem Wetter mehr als gut aufgehoben.

Doch dies war noch lang nicht alles. Über weitere Angebote und Aktivitäten im Allgäu und rund um Oberstaufen können Sie sich beim örtlichen Tourismusbüro informieren.

Übrigens, warum man früher "ins Blaue" fuhr, wenn man einen Ausflug aufs Land machen wollte, hing mit den blühenden Flachsfeldern zusammen, die die ländliche Landschaft in ein Meer von Blau hüllte. Flachs wurde früher im Allgäu für die Herstellung von Textilien angebaut.

Laden ...
Fehler!