Yeah! Hochschulreife!

Schule fertig, ein Studium steht an, also eine gravierende Veränderung im Leben. Wie soll man sich aber auf das Studium vorbereiten? Schließlich weiß man letztlich gar nicht, was einen alles erwartet. Und obwohl man sich sowieso nicht auskennt, gibt es noch jede Menge, das man vorbereiten muss, um überhaupt studieren zu können oder zu dürfen. Also hier eine Übersicht, wie man sich auf das Studium vorbereiten muss, um während des Studiums gut leben und lernen zu können.

Los gehts: Die Bewerbung!

Nehmen wir an, Du weißt schon, was Du studieren willst und wo. Dann geht es natürlich los mit der Bewerbung. Je nach Studienfach und Hochschule sind andere Voraussetzungen für die Annahme notwendig, aber in jedem Fall brauchst Du eine Hochschul- oder Fachhochschulreife.

Universitäten verlangen die Hochschulreife, also das allgemeine oder fachgebundene Abitur, während man für die Fachhochschule die Fachhochschulreife braucht. Natürlich kann man mit bestandenem allgemeinen Abitur auch die Fachhochschule besuchen.

Hat man das Zeugnis zur Bewerbungsfrist noch gar nicht erhalten, kann es bis zu einer weiteren Frist nachgereicht werden. Wird das versäumt, ist man vom Zulassungsverfahren ausgeschlossen, deshalb sollte man auf jeden Fall einen Überblick über die Termine haben.

Überblick über die Termine

Weil wir grad dabei sind: Solltest Du noch keinen haben, wird es jetzt Zeit, dir einen Terminkalender zuzulegen. Den wirst Du auch während des Studiums brauchen, um die Lernzeiten, Vorlesungen, Prüfungen und sonstige Termine im Auge zu haben.

Doch auch jetzt, bevor das Studium begonnen hat, ist ein Terminkalender wichtig, denn Du musst Überblick über Veranstaltungen und Fristen haben. Nicht dass Du den Studienplatz verlierst, nur weil Du einen Termin vergessen hast!

Termine im Auge behalten! (Bild: Marko Greitschus/pixelio.de)

Es wird was! Die Zulassung zum Studium

Hat man alles fristgerecht eingereicht, ist erst mal warten angesagt. Auf die Zusage der Hochschule. Während dieser Wartezeit kann man sich allerdings schon um einige Vorbereitungen für das Studium kümmern, die noch erläutert werden.

Endlich richtiger Student: Die Einschreibung

Mit der Einschreibung ist man ganz offiziell ein Student oder eine Studentin. Die sogenannte Immatrikulation findet an einem von der Hochschule festgelegten Termin statt, der eingehalten werden muss, da der Studienplatz sonst an jemand anders vergeben wird. Verpasst man den Termin, hat man kein Recht mehr auf einen Studienplatz. Der Termin sowie die Unterlagen, die zur Immatrikulation mitgebracht werden müssen, stehen auf dem Zulassungsbescheid.

Achtung! Auch hier braucht man einige Sachen, die man vorher schon besorgen sollte, um nicht in Stress zu geraten.

Als Student versichern

Auch Studenten müssen versichert sein. Für sie besteht sogar Versicherungspflicht. In vielen Fällen kann der Student mit den Eltern mitversichert bleiben, für alle anderen bieten die gesetzlichen Kassen einen Studententarif an. Auch eine private Versicherung ist möglich, aber in diesem Fall muss man sich von einer gesetzlichen Kasse von der Versicherungspflicht befreien lassen. Wenn Du mehr über die Versicherungsmöglichkeiten für Studenten erfahren willst, kann Dir dieser Artikel weiterhelfen: Alles zur Studentenversicherung

Es ist sehr wichtig, dass Du die Versicherung vor der Einschreibung abgeschlossen hast, weil Du nämlich eine Bescheinigung von der Kasse vorlegen musst, dass Du bei besagter Kasse versichert bist!

Naja, schaden tut es nicht. Vor allem muss man bei vielen Banken sowieso keine Gebühren für ein Girokonto zahlen, wenn man Student ist. Da reicht es dann, wenn man die Immatrikulationsbescheinigung, die man bei der Einschreibung bekommt, in die Bank bringt und ein eventuell bereits bestehendes Konto umschreiben lässt.

Konto für Studenten?

Gebraucht wird ein Girokonto vor allem, um die Einnahmen und Ausgaben zu verwalten. Du musst schließlich für Bücher, Studiengebühren oder Miete etwas zahlen, während durch BAföG, Eltern oder Stipendium wieder etwas reinkommt. Welche Bank sich eignet muss jeder für sich entscheiden, denn bei fast allen Banken sind Girokonten für Studenten kostenlos.

Studiengebühren - Nö, lass mal

In manchen Bundesländern werden Studiengebühren fällig, die pro Semester zu erstatten sind. Die muss aber nicht jeder bezahlen. Man kann sich in vielen Fällen einen Antrag zur Befreiung von den Studiengebühren stellen. Dafür muss aber einer der folgenden Gründe vorliegen:

1. Man pflegt oder erzieht ein minderjähriges Kind, oder kümmert sich um ein behindertes Kind. In diesem Falle darf das Kind dann bereits volljährig sein.

2. Die Eltern des Studenten beziehen für drei oder mehr Kinder Kindergeld. Dabei ist der Student mit eingerechnet.

3. Die Eltern des Studienanfängers zahlen bereits Studiengebühren für ein anderes Kind.

4. Der Student kommt aus dem Ausland und ist durch ein zwischenstaatliches Abkommen von den Studiengebühren befreit.

5. Der Student ist schwerbehindert oder verbringt das Semester überwiegend im Ausland und muss dort Studiengebühren bezahlen.

6. Der Student erhält ein Stipendium aus öffentlichen Mitteln.

Liegt einer dieser Gründe vor, kann man sich von den Studiengebühren befreien lassen. Allerdings muss man hierfür bei der Hochschule einen Antrag stellen und Dokumente, die den Sachverhalt beweisen vorlegen.

Achtung: Es gibt eine Frist für diesen Antrag! Unbedingt erfragen!

Zahlen das alles meine Eltern?

Bei den meisten Studenten wird das Studium durch die Eltern finanziert - wenn diese genug Geld haben. Die Eltern sind sogar gesetzlich dazu verpflichtet ihr studierendes Kind zu unterstützen, wenn sie das auch können. Diese Verpflichtung besteht nur, wenn das Studium die Erstausbildung darstellt. Wurde vorher eine Lehre absolviert, müssen die Eltern nicht mehr zahlen. Außerdem hat der Student nur Anspruch auf Unterhalt durch die Eltern bis zum Ende der Regelstudienzeit. Braucht man länger, muss man selbst über die Runden kommen.

Weigern sich die Eltern das Kind zu unterstützen, kann man beantragen, dass das Kindergeld direkt an den Studenten ausgezahlt wird.

BAföG - Bin ich berechtigt?

 Das BAföG (ausgeschrieben heißt es Bundesausbildungsförderungsgesetz) ist zur Hälfte ein Zuschuss vom Staat und zur anderen Hälfte ein Kredit, für den keine Zinsen anfallen. Das bedeutet, dass man die Hälfte des erhaltenen BAföGs spätestens fünf Jahre nach dem Studium zurückzahlen muss.

Die Höhe des monatlichen BAföGs ist abhGeld beim Studiumängig vom Einkommen der Eltern und den Einnahmen und dem Vermögen des Studierenden. Selbst darf der Student nicht mehr als 4.800 Euro brutto jährlich verdienen, da sonst das BAföG gekürzt werden könnte.

Die weiteren Voraussetzungen für BAföG sind, dass man noch keine Ausbildung absolviert hat, die bezuschusst wurde und dass man unter 30 Jahren ist. Der höchstmögliche Auszahlungsbetrag liegt bei 670 Euro im Monat.

Hier kannst Du ausrechnen, wie viel BAföG Du bekommst: www.bafoeg-rechner.de

Jobben - Wie viel darf ich verdienen?

Um den Kindergeldanspruch nicht zu verlieren, darf ein Student nicht mehr als 8.004 Euro im Jahr verdienen. Ein Euro mehr und die Eltern müssen das Kindergeld eines ganzen Jahres zurückzahlen, was ein tiefes Loch in die Haushaltskasse reißen kann, also unbedingt darauf achten! Zum Einkommen des Studenten zählt übrigens auch das BAföG!

Ist man mit den Eltern in einer Familienversicherung mitversichert, darf man als Student monatlich nicht mehr als 365 Euro verdienen, da man sich sonst selbst versichern muss. Zweimal im Jahr darf es auch ein wenig mehr sein, was an einem Ferienjob liegen könnte. Ausnahme: Im Rahmen eines 400-Euro-Jobs darf man bis zu 400 Euro monatlich verdienen.

Ein Ferienjob ist dann abgabenfrei, wenn er höchstens 50 Arbeitstage oder zwei Monate im Jahr dauert.

Bei einem Praktikum, das in der Studienordnung vorgeschrieben ist, fallen keinerlei Sozialabgaben an. Bei einem freiwilligen Praktikum gelten die gleichen Bedingungen wie bei einem Nebenjob.

Stipendium - Kostenloses Studium?

Wenn man durch ein Stipendium von einer Partei, Kirche oder einer Stiftung unterstützt wird, ist das Studium deshalb nicht kostenlos, obwohl dieser Glaube sehr verbreitet ist. Die Höhe des Zuschusses durch ein Stipendium wird nämlich auch durch das Einkommen der Eltern bestimmt. Trotzdem lohnt es sich, wenn man ein Stipendium ergattern kann.

Die Voraussetzungen sind nicht nur ein super Zeugnis, sondern auch ehrenamtliches, soziales oder politisches Engagement. Wer in Vereinen und Verbänden aktiv ist, hat mehr Chancen auf ein Stipendium. Trotzdem müssen die Noten ebenfalls über dem Durchschnitt liegen.

Abgesehen vom Geld hat ein Stipendium zudem den Vorteil, dass man bereits während des Studiums ein Netzwerk aufbauen kann und von der Organisation hilfreiche Kontakte bekommt, die bei der späteren Arbeitssuche sehr hilfreich sein können.

Wenn das Geld gar nicht reicht - Der Studienkredit

Zwar ist es unschön mit Schulden ins Arbeitsleben zu starten, aber manchmal reicht BAföG einfach nicht aus und für einen Job bleibt keine Zeit. Für alle, die in einer solchen Situation sind, gibt es eine weitere Alternative: Den Studienkredit. Man sollte aber keinesfalls das ganze Studium so finanzieren.

Diese Kredite zeichnen sich dadurch aus, dass sie erst nach dem Studium zurückgezahlt werden müssen und außerdem geringere Zinsen haben als andere Kredite. Trotzdem lohnt es sich, zwischen vielen Anbietern zu vergleichen, da die Konditionen und somit die letztendliche Schuldensumme große Unterschiede aufweisen können.

Ich muss nicht bezahlen! Ich bin Student!

Da sich Studenten sowieso oft mit Geldproblemen herumschlagen müssen, gibt es einige Ermäßigungen. So kann man zum Beispiel bei der GEZ einen Antrag stellen, dass man für Fernseher, Radio, etc. keine Rundfunk-Gebühren bezahlen muss. Voraussetzung dafür ist, dass man BAföG bekommt.

Sogar die Telekom entlastet die Studenten, indem sie einen Sozialtarif anbietet. Bei diesem Tarif bekommt man monatlich 6,94 Euro gutgeschrieben. Diesen Sozialtarif kann man ebenfalls beantragen, wenn man BAföG erhält. Was darüber geht, muss man selbst bezahlen.

Thorben Wengert/pixelio.de

Man sollte sich von der Hochschule unbedingt einen Studentenausweis geben lassen, da man mit diesem oft Ermäßigungen bekommt. Vor allem in Museen, Kinos, Bädern und bei der Bahn. Es gibt außerdem einen internationalen Studentenausweis. Diesen zu beantrage lohnt sich, wenn man oft im Ausland unterwegs ist, da durch diesen Ausweis Flüge und Hotels billiger sein können.

Wo man überall Ermäßigungen bekommt, kann man auf studentenrabatte.de oder geizstudent.de nachschlagen und herausfinden.

Hör auf Deine Hochschule!

Es gibt Dinge, die muss man selbstständig vorbereiten, aber bei Fragen oder Unklarheiten sollte man sich immer an die Hochschule wenden, bei der man studieren wird. Die wissen immerhin, was sie von den zukünftigen Studenten erwarten.

Erfolgreich studieren (Bild: Gerd Altmann/pixelio.de)

Zusammen mit der Zulassung und bei der Einschreibung bekommst Du normalerweise schon weitere Informationen, trotzdem solltest Du auch immer die Webseite der Hochschule im Auge behalten, und Dich auf dieser orientieren, da dort oft Neuigkeiten veröffentlicht werden, die nicht jeder per E-Mail oder Post zugeschickt bekommt. Du kannst Dich dort zum Beispiel über Vorbereitungskurse, Orientierungstage, den ersten Tag des Studiums und so weiter informieren, damit Du erfolgreich im Studium durchstarten kannst!

Viel Glück im neuen Lebensabschnitt!

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