Menschen, die etwas für ihre Gesundheit tun wollen, werden im Internet oft auf Wundermittel aufmerksam, die eine hohe Vitalkraft, vielleicht auch eine Heilung von Krebs versprechen. Auch bittere Mandeln und Aprikosenkerne fallen unter diese Kategorie. Professor Dr. Alexander Schiller bezweifelt, im Fall von bitteren Mandeln und Aprikosenkernen, deren diesbezügliche Wirksamkeit. Ihm ist keine wissenschaftliche Studie bekannt, die eine therapeutische Wirkung von bitteren Mandeln und Aprikosenkernen belegt. Im Gegenteil: Erfahrungswerte zeigen, dass der übermäßige Verzehr von bitteren Mandeln und/oder Aprikosenkernen kann zu Vergiftungserscheinungen, die sich in Bauchschmerzen, Erbrechen und Bewusstlosigkeit äußern, führen.

Warum wird vom Verzehr von Bittermandeln abgeraten?

Bittermandeln schmecken nicht wirklich lecker. Sie werden, um den Geschmack in süßen Keksen um eine Variante zu verstärken, diesen beigegeben. Bitterstoffe an sich regen zur Verdauungstätigkeit an. Sie werden deshalb besonders fettreichem Essen, meist in Form von bitteren Kräutern, beigegeben. Auch Kräuterschnäpse gewinnen im Geschmack und in der Wirksamkeit durch Bitterkräuter.

Menschen, die trotz aller Warnungen nicht auf den Verzehr von bitteren Mandeln und Aprikosenkernen Kerne verzichten wollen, sollten wissen, dass diese bis zu acht Prozent Amygdalin enthalten können. Das entspricht etwa fünf Milligramm Cyanid in einem Aprikosenkern. Schon diese Menge kann, je nach Körpergewicht, zu den gefürchteten Vergiftungserscheinungen führen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt, auf diese Kerne ganz zu verzichten oder nur maximal ein bis zwei Kerne pro Tag zu verzehren. Für Kinder ist Amygdalin besonders gefährlich. Darum müssen Eltern und Erzieher besonders darauf achten, dass Kinder nicht an bittere Mandeln oder Aprikosenkerne gelangen können, so Alexander Schiller. Falls Kinder diese gegessen haben, muss sofort die Giftnotzentrale informiert werden, damit die dortigen Ärzte die Lage abschätzen und Sofortmaßnahmen einleiten können.

Wie wirkt der Sensor der Blausäure aufspüren kann?

Bei der Verarbeitung von Lebensmitteln kann es vorkommen, dass unvorhergesehen auch bittere Mandeln mit in einen Teig gelangen können. Warum ist das gefährlich? Bei der Verdauung von bitteren Mandeln und Aprikosenkernen wird hochgiftige Blausäure, chemisch Cyanid genannt, frei gesetzt.Dieses schädigt, je nach Körpergewicht oder kann sogar tödlich wirken.

Der neu entwickelte Sensor, der den Inhaltsstoff Amygdalin aufspüren kann, basiert auf einem Boronsäure-Rezeptor. Dieser bindet das giftige Cyanid und macht es, mithilfe eines fluoreszierenden Farbstoffes sichtbar. Durch seine unkomplizierte Anwendung ist das System, so sein Entwickler, auch für einen Schnelltest, geeignet. Wichtig sei, dass der Sensor erst dann leuchte, wenn das Cyanid freigesetzt sei. Damit seien Fehldiagnosen ausgeschlossen., erklärt der Chemiker. Bisher wird der Biosensor nur für wissenschaftliche Labortests eingesetzt. Er ist aber, so wird von den Wissenschaftlern betont, ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit von Lebensmitteln.

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