Wachau

Wachau (Bild: a.sansone)

Die Wachau - das Donautal zwischen Melk und Krems

Vom Ursprung bis zur Mündung ändert die Donau unzählige Male ihr Gesicht. Eines dieser erlebenswerten Gesichter bietet die Wachau. 2.800 km ist die Donau lang, der zweitlängste Fluss Europas, der Abschnitt Wachau ist gerade mal 35 km lang, aber dafür malerisch und außergewöhnlich. Im Jahr 2000 wurde dieses Gebiet in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen.

In der Wachau zwängt sie sich durch das uralte Gestein der böhmischen Masse. Pittoresk aufragende Gneisfelsen zeugen offen davon. Ein Mikroklima von stark pannonischem Charakter herrscht hier. Tausende blühende Marillenbäume (Aprikosen) tauchen die Steilhänge in Weiß, im Sommer bestimmen die steil aufsteigenden weinbewachsenen Hänge das Bild. Im Herbst färben sich die Eichen- und Buchenwälder gelb, rot, braun und die Heurigen haben "ausg'steckt".

Keine Brücke durchbricht diese Strecke, man ist zum Überqueren der Donau auf Fähren angewiesen. Schön und ursprünglich ist und bleibt dieser Flussabschnitt.

 

Der Welterbesteig - für welchen Typ Wanderer geeignet?

  • Sie wandern gerne? Machen nicht schon nach 8 Kilometern schlapp, sondern vier Stunden oder mehr beflügeln Sie sogar?
  • Eine Landschaft wandernd kennenzulernen, ist gerade das Richtige für Sie?

Dann sind Sie genau der Tourist, für den der gesamte Rundwanderweg "Welterbesteig" geschaffen wurde. Aus bereits bestehenden Wanderwegen den Donaudörfern entlang wurde ein vollkommen durchgängiges, gut ausgeschildertes Wegenetz geschaffen.

  • Wer es mehr mit den kurzen Wegen hat, der kann sich die passenden Teilstrecken aus dem ganzen Wegenetz aussuchen und benützt eben Bus oder Fähre, um sich die Wanderungen persönlich passend zu gestalten.

So kann man in 14 Etappen die gesamte Wachau erwandern: ausgehend von Krems steigt man jeweils von einem donaunahen Standort in die Höhe, vom Auland durch Weingärten, durch Trockenrasenzonen, tritt ein in Eichen-Kieferwälder, erklimmt so manche Höhen und steigt wiederum ins Donautal ab. Von einem Ort zum nächsten. Sehr abwechslungsreich, man ist sogar als alpin-erfahrener Wanderer freudig überrascht.

Die Wege des Welterbesteigs

  • Die Wege sind alle mit dem Welterbesteigsymbol gut ausgeschildert.
  • In der ganzen Länge sind sie immens abwechslungsreich.
  • Es gibt felsige Wegbereiche.
  • Wege, die durch dicke Laubpolster im Wald führen.
  • Wege, die Weingärten queren (Achtung, dort wird es im Sommer heiß. Sonnenschutz nötig).
  • Es geht nie nur geradeaus, sondern stetig im Wechsel bergab, bergauf. Durch kleine Seitentäler, an Hängen wieder hoch.
  • Fast in jedem Bereich gibt es tolle Ausblicke auf die Donau, der man ja entlang wandert.

Wege, Wege, Wege

Dürnstein (Bild: a.sansone)

Marille - Aprikose satt

Von Krems donauaufwärts - ab Melk wieder donauabwärts

Die Wanderung beginnt in Krems, wo man am nordseitigen Donau-Ufer flussaufwärts startet. Über Dürnstein, Spitz, den Spitzer Graben, Maria Laach und den Jauerling nähert man sich Melk. In Melk wird das Donau-Ufer gewechselt und man geht flussabwärts am südseitigen Ufer über die Ruine Aggstein, den Dunkelsteinerwald, Stift Göttweig und Mautern bis man wiederum in Krems anlangt.

In der Theorie natürlich, denn es ist nicht in Stein gemeißelt, ob Sie den Weg so oder lieber mit Umwegen oder Abkürzungen gehen wollen.

Der gesamte Rundweg ist in 14 Etappen von unterschiedlicher Länge und Anspruch geteilt und ist insgesamt 180 km lang.  Alle Wege sind mit diesem Symbol gekennzeichnet:

Natürlich kann man sich aber auch in einem der Donau-Orte einmieten (Standquartier) und tageweise bequem die eine oder andere Etappe starten. Mit Schiff, Fähre und den Wachauerbussen sind alle Orte relativ bequem zu erreichen und man kann sich seine Tagesziele nach dem eigenen sportlichen Vermögen oder dem Wetter angepasst, zusammenstellen.

Welterbesteig - Wanderangebote mit Gepäcktransport - besondere Touristik-Packages

Weitwanderer kennen das Problem: Man schleppt tagelang einen höllisch schweren Rucksack mit seinen Habseligkeiten mit sich, weil man ja von Ort zu Ort weiterwandern will. Dagegen haben sich die Wachauer Touristiker etwas Besonderes einfallen lassen.

Wer etwa das "Welterbesteig Herzstück: Dürnstein - Weißenkirchen - Spitz - Dürnstein" durchwandern möchte, startet bei einem Hotel, lässt sein Gepäck durch den Wirt zum nächsten Ort befördern und wird dort gerne erwartet. Sogar seine Wanderjause wird ihm am Morgen gerichtet. So kann man sich jeden Morgen getrost nur mit dem kleinen Tagesrucksack beschwert auf die Wanderung machen. So wandert man jeden Tag unbelastet, soferne der Wettergott mitmacht.

Freundlich sind die Wirtsleute, ob der "Sänger Blondel" in Dürnstein oder der "Wachauerhof" in Spitz, hilfsbereit und keiner verzieht eine Miene über schmutzige Wanderschuhe oder verdrecktes, verschlammtes Gewand, wenn man durch einen Regenguss zwangsweise erfrischt wurde. Das Gepäck erwartet einen bereits auf seinem Zimmer.

Tagestipp Krems - Dürnstein

Ein Besuch von Dürnstein ist auf jeden Fall lohnend. Von Krems ausgehend wandert es sich relativ gemütlich durch Weinriede und Wälder bis zum malerischen Ort Dürnstein. König Richard Löwenherz und sein treuer Sänger Blondel sind hier allgegenwärtig. Ein Abstecher zur Ruine hoch zahlt sich auf jeden Fall aus; schon alleine wegen des Blicks zur Donau. Zurück nimmt man je nach Kondition die eigenen Beine oder den Bus. In der Hauptsaison gibt es eine nette kleine Bahn.

Dürnstein

Ruine Dürnstein (Bild: a.sansone)

Mittelpunkt Spitz

Spitz an der Donau (Bild: a.sansone)

Tagestipp Weißenkirchen - Spitz

Die Etappe von Weißenkirchen nach Spitz ist nicht elends lang, aber abwechslungsreich. Durch Weingärten steigt man hoch, gelangt in den sommerlich kühlen dicht mit Laub gedämpften Dunkelsteinerwald und erreicht mit dem Michaelerberg plötzlich das Mittelmeer. So stark erinnern das Trockenrasengebiet dort und die schroffen Felsformationen an südliche Gefilde, bis man wieder ins liebliche Weinland Spitz durch das Rote Tor hinabtaucht.

Tagestipp Ruine Aggstein

Wer sich für mittelalterliche Burgen begeistern kann, dazu muss man nicht unbedingt ein Kind sein, der muss diese hervorragend instand gehaltene Ruine erklimmen. 900 Jahre ist sie alt, durch die Kuenringer und Schreckenwalder sagenumwoben.

Nur knapp eine Stunde (320 m) ist vom rechten Donau-Ufer hochzusteigen, dann erreicht man nicht nur die bekannteste Burgruine Österreichs. Die Wehrgänge, die heute wieder begehbar gemacht wurden, bieten einen so überwältigenden Blick über die Donau bis in die Gebirge Hochschwab oder Schneeberg.

 

Wer abschließend noch gemütlich das Donau-Ufer entlang wandert, bis er sich mit einer der Fähren übersetzen lässt, oder zu seinem Ausgangsort mit Bus oder Schiff fährt, dem ist ein beeindruckender Tag garantiert.

Burgruine Aggstein

Burgruine Aggstein (Bild: a.sansone)

Impressionen entlang des Welterbesteigs

Schneckenwetter (Bild: https://pagewizz.com/wander...)

Persönliche Erfahrung mit dem Welterbesteig Wachau

Gleich vorweg, auch wenn es wettermäßig durchwachsen war, es war ein tolles Naturerlebnis. Ich kannte zwar aus meiner Kindheit die Wachau, aber so intensiv, wie hier beim Wandern, haben ich sie damals nicht erlebt.

Strecke: Dürnstein - Weißenkirchen - Spitz - Ruine Aggstein - Spitz - Dürnstein

Auch wenn der erste Wanderabschnitt von Dürnstein nach Weißenkirchen uns als erfahrene Bergwanderer eigentlich locker von den Füßen hätte gehen müssen; Petrus hatte etwas dagegen. Nach einem leicht grauen Start verdunkelte sich der Himmel immer mehr und bescherte uns sieben geschlagene Stunden einen Regenguss nach dem anderen. Wahrscheinlich sollte das die Wachau-Taufe sein. Das einzige trockene Plätzchen, das uns eine kurze Pause verschaffte, war ein - Jägerstand. Noch nie waren mir die Jäger so sympathisch, wie an diesem völlig verschifften Tag.

Aber das trockene Gepäck wartete in der nächsten Unterkunft auf uns, dank dem tollen Servicepaket. Hilfsbereite Wirtsleute, die unser nasses Gewand zum Trocknen übernahmen und über die Drecksschuhe souverän hinwegblickten, machten alles erträglicher.

Mit jedem Tag wurde der Himmel blauer, die Donau und die verschiedenen Landschaftsabschnitte lockten. Der letzte Wandertag, der uns zurück an den Ausgangspunkt führte, bescherte uns dann als Ausgleich so viel Hitze, dass sogar ein Sonnenbrand drohte. Das machte doch einen Regentag locker wett.

Nicht zu vergessen - die absolut unvergleichliche von jeder Wirtin selbst gemachte Marmelade aus den leckeren Wachauer Marillen (Aprikosen) zum üppigen Frühstück.

Wenn Sie mich fragen - ich ginge morgen gleich wieder los.

Adele_Sansone, am 23.04.2014
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Bildquelle:
https://pagewizz.com/users/Adele_Sansone (Der Marlinger und Maiser Waalweg in Südtirol)
https://pagewizz.com/users/Adele_Sansone (Gärten von Schloss Trauttmansdorff - ein Besuch der sich lohnt)

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