Wann sich 16 Euro für einen Kinofilm lohnen
„Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ ist gleichzeitig auch ein Film der unerwartet hohen Preise, wenn der Zuschauer das Erlebnis HFR-3D erleben möchte.Dazu kamen dann noch übliche Probleme, wie beispielsweise ein gemeinsames Datum für den Kinobesuch finden oder ein Kino ausfindig zu machen, dass noch nicht ausverkauft ist. Als das nun endlich geschafft war und wir die Tickets bestellten fiel es uns wie Schuppen von den Augen. Pro Person mussten wir 16,30 Euro zahlen. Die Vorfreude auf den Film war vorerst getrübt.
Ich hatte weder das Buch "Der Hobbit" gelesen, noch große Lust auf weitere 3D-Flops. Daher betrat ich den Kinosaal mit einem mulmigen Gefühl im Magen. Wie sich anschließend herausstellte waren diese Sorgen speziell bei diesem Film absolut unbegründet. Da ich keine Werbung für irgendeine Kino-Kette machen möchte halte ich mich mit Namen zurück und erkläre nur, warum sich die 16,30 Euro trotzdem gelohnt haben.
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Alles OK - ...erst recht in 3D
Der auf HFR-3D-Technik ausgelegte Kinosaal war gleichzeitig auch der größte des Kinos. In "VIP"-Sesseln konnte auf Logenplätzen entspannt dem Film auf einer XXL-Leinwand gefolgt werden. Nach geschlagenen 50 Minuten Werbung, einer zehnminütigen Pause und drei Stunden Filmlänge verließ ich um 1.40 Uhr dennoch völlig begeistert das Kino. Die höhere Bildwiederholfrequenz von 48 Bildern pro Sekunde, 24 sind Industrie-Norm, haben dem Film nicht nur nicht geschadet, sie haben ihn sogar bereichert. Die Qualität des 3D-Bildes wirkte deutlich verbessert, kaum Ruckler oder Verschwommenes war zu sehen. Auch die Bewegungsschärfe wurde deutlich vermindert, was den Szenenablauf zwar hin und wieder schneller wirken ließ, doch beim "Hobbit" passte das einmalig.
Endlich lohnen sich 3D-Brillen
Ian McKellen wirbt für 3D (Bild: http://www.primefocusworld....)
Schon oft verhasst...
Schon das Intro des Streifens fesselte den Zuschauer an seinen Sessel. Zwar wirkte die neue Form von 3D anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, doch ähnlich wie die mystische Welt aus Avatar, konnte sich sich Jackson-Adaption der Tolkien-Welten bestens mit der neuen Technik arrangieren. Unglaublich scharf und bunt wurde die Reise Bilbo Beutlins dargestellt und mehr als einmal zuckte ich sogar zusammen. Nicht aus Grusel, sondern dank der tollen 3D-Atmosphäre. Inhaltlich sollte festgehalten werden, dass der Film einfach fantastische Momente vorweist. Von der Ankündigung Smaugs über Gollums Comeback bis zu den Kämpfen in den Bergwelten wurde bestes Entertainment geboten.
Die Darsteller, allen voran Martin Freeman, liefern eine ordentliche Leistung ab und verpassen dem Spagat zwischen Kindergeschichte und Erwachsenen-Epos den nötigen Charme. Ein solches Abenteuer in dieser Form zu erleben entlohnte für jeden der 16 bezahlten Euros. Ich bin mir sicher, dass es im Bereich der Effekte Oscar-Nominierungen geben wird. Da ich sonst kein Fantasy-Fan bin kann ich mit Gewissheit behaupten, dass ich die Bewertung dieses Filmes nicht durch eine rosarote Brille sehe – aber die 3D-Brille wärmstens empfehle.
Bildquelle:
http://www.amazon.de
(Horrorfilme: Nach wahrer Begebenheit oder frei erfunden?)