Der Mensch und das Bewusstsein

Was uns Menschen von anderen Lebewesen unterscheidet ist die Fähigkeit über uns selbst Nachzudenken, diese Gabe nennt man das menschliche Bewusstsein. Wir sind in der Lage zu reflektieren was wir tun, oder getan haben, können also unser Handeln planen und bestimmen. Und hier, so glauben die Wissenschaftler finden wir auch den Ursprung unserer Spiritualität.

Aus dem Vermögen unser Handeln einzuschätzen, ergibt sich die Möglichkeit Gute von weniger Guten Taten zu Unterscheiden. Da Menschen die sich anderen gegenüber entsprechend hilfreich und sozial verhalten, ein höheres Ansehen genießen als solche, die ausschließlich ihren eigenen Vorteil im Blick haben, versuchen wir möglichst Gute Menschen zu sein, im Sinne von positiver Aktion für unsere Mitmenschen. Außerdem neigt das menschliche Bewusstsein dazu, sich selbst und die eigene, individuelle Existenz zu hinterfragen:

  1. Wer bin ich?

  2. Wo komme ich her?

  3. Warum bin ich?

  4. Wohin führt mich mein Lebensweg?

  5. Was kommt nach mir?

  6. Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Wir suchen ständig nach Antworten auf diese sogenannten existenziellen Fragen und die Religionen sollen uns dabei helfen. Der Glaube an eine höhere Macht ist sozusagen eine Quelle aus der wir Vertrauen schöpfen, weil sich die meisten der genannten Fragen nicht so einfach beantworten lassen. Unser Glaube gibt uns Halt und Kraft, egal woran wir glauben, der Glaube als solches hilft uns das Leben zu meistern. Fast alle Philosophien lassen sich letztendlich als Religion oder Ersatz-Religion nutzen.

 

Seit wann sind wir nun "Religiös"?

Wann genau der Mensch anfing sein Bewusstsein zu entwickeln, da werden die Wissenschaftler wohl noch ein bisschen forschen müssen, aber es gibt eine ungefähre Zeitspanne vor ca. 1–2 Millionen Jahren, in der sich diese Entwicklung langsam vollzog! Die ersten Handlungen spirituell-religiöser Art datieren die Fachleute heute auf vor ungefähr 120.000 Jahren. In etwa zu dieser Zeit sind die ersten Bestattungsrituale nachweisbar, die man mit religiösen Kulthandlungen in Verbindung bringt.

Der Glaube an übernatürliche Mächte taucht weltweit flächendeckend zu einem Zeitraum auf, als die Möglichkeiten des kulturellen Austausches, zwischen den einzelnen Kontinenten, eher begrenzt waren. Deswegen sehen manche Wissenschaftler darin sogar eine Form menschlicher Veranlagung, die sozusagen zu unserer Grundausstattung gehört.

Manche Experten gehen soweit zu sagen, die Entstehung der Religion sei für den Menschen im Vergleich zu anderen Lebewesen sogar ein evolutionärer Vorteil gewesen, der unsere Weiterentwicklung beschleunigt hat und dazu beitrug, das wir heute das "beherrschende" Individuum auf diesem Planeten sind.

 

Wer hat denn nun die einzig wahre Wahrheit?

Im Laufe der Jahrtausende haben sich die unterschiedlichsten Religionen entwickelt und sind wieder verschwunden. Aber es blieb immer etwas hängen, das von anderen Übernommen wurde und so finden sich rituelle Kulte in fast allen heutigen Glaubensgemeinschaften, die ihren Ursprung vielleicht schon vor zehntausend Jahren haben, oder sogar noch früher.

Religionen gab und gibt es viele und alle nehmen für sich in Anspruch, Träger einer universeller Wahrheit zu sein. Das Christentum hat seiner jüdischen Mutterreligion viele Dinge abgeguckt und übernommen, der Islam hat von beiden gelernt, aber jede für sich denkt die einzig richtige zu sein. Der Buddhismus kennt keine Götter im eigentlichen Sinne, die Hindus verehren davon eine ganze Menge und alle glauben sie gingen den richtigen Weg. Die Naturreligionen sehen das göttliche in Pflanzen, Tieren, oder den Bäumen und vielleicht ist es auch dort!

Gott ist überall, das ganze Leben ist göttlich und Wahrheiten gibt es viele! Aber der Glaube und die Religion sind wichtige Bestandteile der menschlichen Natur! Nur wer etwas hat, woran er glaubt, hat ein wirkliches Ziel. Aber jeder sollte selbst entscheiden, ob er an einen Gott glauben möchte, oder an mehrere, oder an die alte Eiche dort im Garten.

 

Was denken sie, gibt es eine einzige, universelle, göttliche Wahrheit?
Autor seit 11 Jahren
9 Seiten
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