Was zeichnet einen guten Boden aus?

Ein Forscher und Praktiker, der sich intensiv um eine regenerative Agrikultur kümmert, ist Dietmar Näser. Er gründete die Beraterfirma "Grüne Brücke", in Neustadt (Sachsen). Er wurde von den Autoren des Buches die Humusrevolution, Ute Scheub und Stefan Schwarzer, zum Thema Bodenqualität befragt.

Demnach zeichnet sich ein guter Boden durch ein intensives Bodenleben aus. Ob es aktiv ist, so schlussfolgert Näser, erkenne der Gärtner an der Struktur der Erde. Ist sie feinkrümelig, wurde sie von den Bodenlebewesen gut bearbeitet.

Diese Krümel werden idealerweise, von einem Geflecht feiner Wurzeln zusammengehalten. Die gesamte Erde sollte in einem gleichmäßigen Braunton gefärbt sein. Dabei gibt es regionale Unterschiede, zum Beispiel das dunkel braun bis schwarz gefärbte Land in Moorgebieten in Ostfriesland oder dem Rheinland oder die eher rote Erde in Westfalen.

Ein weiteres Merkmal eines guten Mutterbodens ist der würzige, gute Geruch. Ein belebter Boden duftet intensiver als ein unbelebter.

Weitere Zeichen eines guten Bodens sind, dass auf ihm nur wenig Beikraut, früher fälschlicherweise Unkraut genannt, wächst und die darauf wachsenden Pflanzen selten krank sind oder von Schädlingen angegriffen werden.

Auffällig ist, dass der belebte Boden Wasser besser speichern kann, weil die Regenwürmer dort eine gut funktionierende Dränage anlegten. Ein wichtiges Merkmal ist ebenfalls, dass sich solches Gartenland im Frühjahr eher erwärmt und ein ehemals magerer Boden, ohne Zusatz von Mineraldüngern, nur durch eine gute Bodenpflege, die vorher erwähnten Erkennungsmerkmale erwerben kann.

Welche Faktoren beeinflussen die Qualität des Bodens wesentlich?

Wie Ute Scheub und Stefan Schwarzer in ihrem Buch: Die Humusrevolution aufzeigen, kommt es bei der Beurteilung der Qualität eines Bodens heutzutage zusätzlich darauf an, ob er in der Lage ist Kohlenstoff zu binden. Viele Böden haben diese Eigenschaft verloren und der Kohlenstoff verflüchtigt sich, als CO2, in der Atmosphäre, wo er negative Auswirkungen hat.

Demnach kommt es bei der Beurteilung der Bodenqualität nicht allein darauf an, ob die Gartenerde mit Künstlichem- oder Stalldünger versorgt wird oder der Gärtner eine Gründüngung bevorzugt, sondern ob er, durch regeneratives Ackern Pflanzen und Gärtnern, den Kohlenstoff im Boden halten oder zurückzubringen konnte.

Diese Methoden des Gärtnern machen den Boden ohne überdimensionale Gartenarbeit fein, versorgen ihn mit Nährstoffen, macht die Pflanzen gegen Schädlinge und Krankheiten resistent, schützet sie, bildet zusätzliche Nährstoffe, lockt Käfer, Bienen und Hummeln an und vertreibt Schädlinge.

Alle Pflanzen, die auf einem solchen Boden wachsen, haben ihre natürlichen Fähigkeiten und ihren arttypischen Geschmack und Geruch erhalten und sind bei Mensch und Tier als Nahrung begehrt.

Dietmar Näser gibt Tipps zur Bodenverbesserung

Humusgehalt verbessern und erhöhen, aber wie?

Von Ernährungsexperten und Verbrauchern wird, vielfach der Geschmack von Obst und Gemüse gelobt, dass auf einem Boden mit einer gesunden Kultur an Kleinstlebewesen gewachsen ist. Wenn es dann möglichst frisch gegessen wird, ist diese hohe Qualität für den Körper, als Lebensmittel, wirkungsvoll. Für viele Gärtner, deren Land eher karg ist, stellt sich die Frage, wie der Humus für die Produktion von hochwertigen Nahrungsmitteln, besonders in städtischen Gebieten, erhalten oder verbessert werden kann.

Hier einige grundsätzliche Anregungen oder Vorschläge, die kostengünstig und effektiv sind.

  • Gärtnern mit Bokashi (fermentierter Biokompost ) herstellen und ausbringen
  • Eine intensive Gründüngung
  • Eine flache Bodenbearbeitung
  • Umstellung auf Permakultur
  • Kohle im Boden als Terra Preta nutzen
  • Intensive Arbeit, auf kleinen Flächen, mit der Hand
  • Einen Kompost anlegen
  • Den Boden mulchen (ihn ständig beschatten)

Gartenfreunde die sich um ihren Boden kümmern, haben jetzt und in der Zukunft mehr Spaß und Erfolg an ihrem Garten und den Pflanzen, weil diese sich schneller den wandelnden Klimabedingungen anpassen.

MonikaHermeling, am 09.03.2023
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Bildquelle:
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Monika Hermeling (Disteln, ökologisch, durch die Art der Bodenbearbeitung entfernen)
Monika Hermeling (Humusschwund durch Klimawandel?)

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