Weniger oder mehr als acht Stunden schlafen - was ist besser?

Durchschnittlich beträgt die gesunde Schlafdauer acht Stunden. Wobei Frauen etwas mehr Nachtruhe zugestanden wird. So gesehen liegen sieben bis neun Stunden im "grünen Bereich". Weniger Schlaf hingegen ist wiederum gefährlich. Vor allem Schichtdienstarbeiter als auch Freiberufler und Selbstständige, die mehr arbeiten als schlafen, sind besonders gefährdet, krank zu werden.

Hauptsächlich steigt bei Menschen, die nicht länger als fünf bis sechs Stunden durchschlafen, das Risiko an Diabetes und Bluthochdruck zu erkranken. Selbst das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko soll bei diesen Personen weitaus höher liegen. Das eine zu kurze Schlafdauer gesundheitliche Folgen haben kann, ist nicht neu. Doch wie kommt es zur Annahme, zu viel Schlaf wäre noch schlimmer?

Mehr als sechs Todsünden

Es gibt zahlreiche Langzeitstudien, in denen sich Ärzte und Forscher mit den gesundheitlichen Risiken befasst haben. So kaum heraus, dass insbesondere ein schlechter Lebensstil dazu beträgt, frühzeitig krank zu werden oder zeitiger zu sterben.

Zu den sechs bekannten Todsünden zählten bisher:

  1. Bewegungsmangel
  2. Ungesunde Ernährung
  3. Alkohol
  4. Rauchen
  5. Übergewicht
  6. Zu wenig Schlaf

Hinzu kommt nun noch eine siebte Todsünde - zu viel Schlaf!

Davon abgesehen sind es noch weitere Gesundheitskiller, die nur "am Rande" erwähnt werden. Dabei wissen wir alle, dass Stress ebenso wenig förderlich für die Gesundheit ist und dauerhafter Lärm gleichwohl krank macht. Von Umweltgiften, die den menschlichen Organismus belasten und von Medikamenten, die mehr schaden als helfen, muss ich hier nicht reden. Schließlich geht es in diesem Artikel darum, die Frage zu klären, warum zu viel Schlaf tödlich sein kann!

Warum leben Langschläfer gefährlich?

Forscher der Universität von Sydney kamen zu einem verblüffenden Ergebnis, nachdem sie die Gesundheits- und Sterbedaten von cirka 230.000 australischen Probanden auswerteten, die sechs Jahre zuvor einen Fragebogen speziell zu ihren Lebensgewohnheiten ausgefüllt hatten. Sehr "schlechte Karten" hatte jene Australier, die sich ungesund ernährten, rauchten, Alkohol konsumierten, keinen Sport trieben und zu wenig schliefen.

Die "üblichen Verdächtigen" also! ABER, nicht nur bei jenen Personen lag die Wahrscheinlichkeit, in den nachfolgenden Jahren zu sterben, um ein Fünffaches höher.

Ebenso hohe Werte konnten auch bei Personen festgestellt werden, die mehr als sieben Stunden pro Tag sitzend verbrachten und bei jenen, die mehr als neun Stunden täglich schliefen.

Mit der Schlafdauer beschäftigten sich ebenfalls Forscher aus Großbritannien und den USA

An der englischen "University of Warwick" wurden Daten von mehr als 1 Million Leute ausgewertet, die zuvor über einen längeren Zeitraum hinweg sowohl ihr Schlafverhalten als auch ihr Wohlbefinden schriftlich dokumentierten. Anhand dieser Aufzeichnungen wurden drei Gruppen gebildet.

  1. Die Kurzschläfer - Personen, die weniger als sechs Stunden schliefen.
  2. Die Langschläfer - Personen, die mehr als acht Stunden schliefen.
  3. Die "Mischgruppe" - Personen, deren Nachtschlaf sechs bis acht Stunden betrug.

Die Auswertung brachte folgendes Ergebnis:

  • die erste Gruppe (Kurzschläfer) hatte eine Sterblichkeitsrate von 12 Prozent
  • bei der zweiten Gruppe (Langschläfer) waren gegenüber der dritten Gruppe (Mischschläfer) 30 Prozent mehr Todesfälle zu beklagen.

Ist zu viel Schlaf nun wirklich gefährlicher als zu wenig? 

Diesbezüglich sind sich nicht einmal die Wissenschaftler einig, denn für die hohe Sterblichkeitsrate bei Langschläfern könnte es ebenso andere Gründe geben.

Tja, Studien sind so eine Sache …

Im Endeffekt spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle, ob der Mensch gesund bleibt und wie lange er lebt!

KreativeSchreibfee, am 23.04.2016
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Bildquelle:
Fotografie Kerstin Schuster (Wie lange kann man wach bleiben?)

Autor seit 13 Jahren
329 Seiten
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