Warum sollten Sie durch mentales Training Selbstbewusstsein aufbauen?

Von einem solchen Mentaltraining profitiert jeder Mensch – unabhängig davon, wie die individuellen "Baustellen" und zu überwindenden Hürden aussehen. Wem es gelingt, von ganzem Herzen (und nicht nur mit dem Kopf – genau dies ist einer der Gründe, weshalb positive Affirmationen für sich genommen oft gar nichts bewirken) positiv zu denken und zu fühlen, indem er wahrgenommene negative Gedanken oder Gefühle transformiert, wird auf lange Sicht nicht nur gesünder, sondern auch erfolgreicher werden. Das Gesetz der Resonanz, also der Anziehung von Positivem oder Negativem, lässt sich im täglichen Leben und in der Gesellschaft immer wieder beobachten. Demnach ziehen negative Gefühle oder Gedanken (die selbstverständlich auch ihre Daseinsberechtigung haben - doch wenn sie zum Dauerzustand werden, haben sie nun einmal auch krank machende Folgen) entsprechende negative Ereignisse und pessimistisch eingestellte Menschen an, Positives hingegen Positives. Sie kennen das auch: Wenn Sie mit einer pessimistischen, zweifelnden Einstellung an eine Aufgabe gehen, bewahrheitet sich oft genau das, was Sie befürchtet haben. Und von diesem Ergebnis werden Sie dann noch mehr heruntergezogen. Umgekehrt haben Sie sicher auch schon Situationen erlebt, in denen die gute Laune und motivierte Stimmung anderer Menschen Sie angesteckt haben. Zudem gibt es zahlreiche Beispiele dafür, dass die mentale Einstellung einen großen Einfluss auf den Verlauf von Erkrankungen hat.

Mentales Training bedeutet natürlich nicht nur, sich seiner Gedanken bewusst zu werden, um sie in eine günstigere Richtung zu lenken. Gerade das Erreichen einer mentalen Ruhe durch Meditation, wodurch die eigenen Bedürfnisse und Befindlichkeiten intuitiver und ungefilterter (= ohne mögliche Bewertungen des Verstandes) wahrgenommen werden, unterstützt den Heilungsprozess von Menschen. Damit behaupte ich nicht, dass allein durch Meditation oder ein anderes Mentaltraining alle Krankheiten geheilt werden könnten. Viele Krankheiten sind sehr komplexe Angelegenheiten. Je nach Erkrankung und dem Zusammenspiel der Ursachen kann es sein, dass Betroffene auf dem Weg zur Heilung für eine bestimmte Zeit auf weitere Hilfsmittel wie Arzneimittel, in akuten (lebensbedrohlichen) Fällen OPs, Maßnahmen zur Veränderung des Lebensstils oder der Ernährung zurückgreifen müssen. Der Einfluss der Gedanken und ggf. bewusste Meditation auf den Krankheitsverlauf wie auch generell auf die Lebensqualität und den potentiellen Erfolg von Menschen ist jedoch ebenso erwiesen wie die Möglichkeit von Spontanheilungen unter besonders günstigen Umständen. Welche dies sind, beschreibt die Pagewizz-Autorenkollegin brigitte77 in dem verlinkten Artikel.

Ein weiterer faszinierender Beweis für die Macht der Gedanken sind die Möglichkeiten, die Gelähmte, am Locked-In-Syndrom oder ALS erkrankte Menschen wie der geniale Wissenschaftler Stephen Hawking mithilfe von Brain-Computer-Interfaces heute alles erreichen können. Dank dieser Hilfsmittel können Betroffene nicht nur kommunizieren, sondern auch diverse Aktivitäten wie Malen oder Schreiben mit ihrer Gedankenkraft oder Augenbewegungen durchführen. Ebenso können Betroffene Prothesen damit steuern. Forscher der Universität Würzburg untersuchen derzeit die praktischen Perspektiven, die sich aus dieser Technik für Menschen mit einem Locked-In-Syndrom ergeben.

Eine kleine Übung für Ihr Mentaltraining:

Falls Sie die Macht der Gedanken noch immer bezweifeln, probieren Sie einfach mal den unten stehenden Test aus: Ändern Sie durch bloße Konzentration die Drehrichtung der Frauen. Was mit diesem Video demonstriert wird, macht Ihr Gehirn im Alltag ständig. Es kann nach Belieben die rechte oder linke Gehirnhälfte - oder beide - aktivieren und zwischen diesen hin- und herswitchen. Und das oft ganz intuitiv, ohne bewusst darüber nachdenken oder eine bestimmte Technik anwenden zu müssen.

Testen Sie hiermit die Macht Ihrer Gedanken:

Nutzen Sie die Erkenntnisse der Quantenphysik und Hirnforschung für Ihre mentale Stärke!

Experimente in der Quantenphysik haben bewiesen, dass sich Teilchen in zwei verschiedene Richtungen gleichzeitig bewegen. Für welche Position sie sich letztlich entscheiden, hängt vom Beobachter ab. So lange ein Objekt nicht betrachtet wird, befindet es sich also in zwei Zuständen gleichzeitig. Dies veranschaulichen die Gedankenexperimente mit Schrödingers Katze und das Doppelspaltexperiment. Erst bei einer Beobachtung entscheiden sich die Teilchen für einen Zustand des betreffenden Objektes oder Subjektes.

In Bezug auf Gedanken bedeutet dies: Es macht in der Tat einen Unterschied, was und wie Sie über die Dinge denken, die Ihnen widerfahren! Interessant ist in diesem Zusammenhang außerdem, dass das Gehirn bei vorgestellten Bildern und inneren Mono- und Dialogen haargenau so reagiert wie bei einer materiellen Wahrnehmung oder Ausführung dieser Dinge über die Sinnesorgane. Und dass ein mentales Training nachweislich neben dem Erlernen von Bewegungsabläufen auch die Wahrnehmung verbessern kann, weiß man ebenfalls nicht erst seit gestern.

Achte auf deine Gedanken, denn sie werden zu Worten.
Achte auf deine Worte, denn sie werden zu Handlungen.
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.

Chinesisches Sprichwort

Um die Macht der Gedanken für sich zu nutzen, müssen Sie natürlich nicht alle Zusammenhänge und Gesetze der Quantenphysik im Detail verstehen. Es genügt, dass Sie sich Ihrer Entwicklungsmöglichkeiten und dem Einfluss Ihrer Mentalität bewusst werden. Mit diesen kleinen Maßnahmen können Sie Ihr Mentaltraining ganz entspannt im Alltag praktizieren:

  1. Üben Sie sich in Achtsamkeit und meditieren Sie - auf Ihre eigene Weise. Schaffen Sie sich kleine Pausen und Ruheräume im Alltag, Momente des Nichtstuns. Nehmen Sie dabei eine für Sie bequeme Haltung ein. Kommen Sie zur Ruhe und konzentrieren Sie sich dann auf Ihren Atem oder ein Objekt Ihrer Wahl. Das "Objekt" der Konzentration kann auch ein Punkt an der Wand, eine einfache Routinetätigkeit oder eine Bewegung sein, bei der Sie nicht nachdenken müssen. Oder auch ein beliebiges Fantasieobjekt, das Sie vor Ihren geschlossenen Augenlidern fokussieren. Es spielt keine Rolle, worauf Sie bei diesem Mentaltraining Ihren Fokus richten. Wählen Sie etwas Angenehmes, was für Sie passt, und bleiben Sie im Verlauf Ihrer Meditationsübung dabei. Während Sie sich konzentrieren, nehmen Sie, ohne sich daran festzuhalten, alles wahr, was kommt: Gedanken, Gefühle, Sinneseindrücke, innere Körperempfindungen, usw. Lassen Sie all das wie einen Film an sich vorüberziehen und kehren Sie nach der Registrierung immer wieder zu Ihrem für Ihr mentales Training gewählten Konzentrationsobjekt zurück. Verzichten Sie auf alle Bewertungen des Wahrgenommenen, und lassen Sie es nach der Wahrnehmung los. Dies gilt auch für Gedanken über Ihre Vergangenheit oder Zukunft. Bleiben Sie im Jetzt.
  2. Gewöhnen Sie sich positives Denken und Dankbarkeit an. Damit ist nicht gemeint, dass Sie die anderen Seiten des Lebens ausblenden oder sogar verdrängen sollten. Nein! Gemeint ist, dass Sie lernen sollten, auch das Positive in jeder Situation zu sehen. Unterschätzen Sie nicht die Macht der positiven Gedanken! Auch negative Gedanken sind mächtig, und zwar umso mehr, je mehr Sie sich von ihnen beherrschen lassen. Also: Sollten diese negativen Gedanken und Gefühle Sie dauerhaft belasten, ist es höchste Zeit, sie mittels Mentaltraining Schritt für Schritt auf ein gesundes Maß zu reduzieren. Jede noch so schwierige Situation hat aus einer übergeordneten Perspektive gesehen immer auch positive Aspekte: Sie sind um eine wichtige Erfahrung reicher, aus der Sie für sich Erkenntnisse ziehen, lernen und letztlich wachsen können. Sie können dankbar dafür sein, dass Sie die Situation trotz der widrigen Umstände so gut wie möglich gemeistert haben. Seien Sie überhaupt dankbar für all die Dinge, die Sie haben - auch für die, die Ihnen "selbstverständlich" erscheinen. Wenn Sie sich jedoch einmal in der Welt umschauen, werden Sie feststellen, dass diese Dinge gar nicht so selbstverständlich sind: Nicht jeder hat das Glück, ein Dach überm Kopf zu haben, im Frieden und ohne existenzielle Nöte zu leben... Seien Sie auch dankbar für all die schönen Dinge, die Sie umgeben, die Wunder der Natur und des Universums, von denen Sie eines sind... Bestimmt fällt Ihnen mit der Zeit immer mehr ein. Vielleicht haben Sie auch Lust, ein Dankbarkeitstagebuch zu führen, in dem Sie später immer dann blättern können, wenn Sie es mögen.
  3. Tun Sie, was Ihnen Freude bereitet und Kraft gibt. Gönnen Sie sich in Ihrer Freizeit so viel Gutes wie möglich. Ja, richtig gelesen: Gönnen Sie sich Ihre freie Zeit! Der Sinn des Lebens ist es nicht, einen möglichst prall gefüllten Terminkalender voller Verpflichtungen zu haben. Der Sinn des Lebens ist zu leben! Gehen Sie Ihren Interessen nach, ob das nun eine Sportart, Yoga, Lesen oder eine kreative Tätigkeit ist. Wenn Sie unzufrieden mit Ihrer Situation sind, überlegen Sie sich, wie Sie diese ändern können. Trauen Sie sich ruhig zu träumen, malen Sie sich Ihr ideales Leben in allen Farben aus! Mentaltraining bedeutet schließlich keine harte Arbeit, sondern soll vor allem Spaß machen und Ihren Bedürfnissen entsprechen. Wenn Sie sich über Ihre Träume und Wünsche klar geworden sind, beginnen Sie mit den ersten Schritten dorthin. Sie müssen dazu nicht alles von vorne bis hinten durchplanen. Sie wissen selbst, dass im Leben nicht immer alles nach Plan verläuft - und das ist auch gut so. Lassen Sie sich und Ihrem Leben daher bitte diesen Raum, sich zu entwickeln, und gehen Sie offen auf Neues zu. Staunen Sie über alles, was Ihnen begegnet, und über die vielen Möglichkeiten, die das Leben immer zur richtigen Zeit für Sie bereit hält. Nehmen Sie es lächelnd an, und seien Sie dankbar dafür. Vertrauen Sie darauf, dass sich letztlich alles immer genau richtig fügt. Im Nachhinein werden Sie immer erkennen, warum alles genau so gekommen ist. Unweigerlich - ob mit oder ohne bewusstes mentales Training.
  4. Pflegen und genießen Sie Ihre Sozialkontakte. Verbringen Sie Zeit mit Menschen, die Ihnen guttun. Bieten Sie unaufdringlich und auch mal uneigennützig Ihre Hilfe an, wenn Sie jemandem mit etwas behilflich sein können und wollen. Lassen Sie sich bei Bedarf auch selber helfen, wenn Sie etwas nicht alleine schaffen. Die Menschen werden Ihnen umso bereitwilliger helfen, je hilfsbereiter auch Sie sich zeigen. Natürlich, ohne sich ausnutzen zu lassen und Ihre eigenen Bedürfnisse aus dem Blick zu verlieren. Sollte dies passieren, dann konzentrieren Sie sich am besten zuerst auf Punkt 3.

Was bewirkt das Mentaltraining durch Meditation?

Wer regelmäßig meditiert, fördert seine Konzentrationsfähigkeit und beugt Stress vor. Zahlreiche gesundheitliche, psychische, aber auch soziale Wirkungen von Meditation als mentales Training sind nachgewiesen. Zum Beispiel hilft Meditation bei

  • Schmerzen: Hier fanden Wissenschaftler an der Wake Forest University in North Carolina heraus, dass die Wirkung von Meditation bereits nach kurzer Übungszeit einsetzt. Nur insgesamt 80 Minuten Meditieren innerhalb von vier Tagen (20 Minuten täglich) bewirkten bei den 15 Probanden eine um 40 % höhere Schmerzresistenz gegen einen Wärmereiz durch eine 50° C heiße Platte, dem sie sechs Minuten lang mit wenigen Sekunden Abstand ausgesetzt wurden.
  • Psychischen Erkrankungen: Ängsten, Zwängen, Depressionen, Burnout, AD(H)S, Borderline-Syndrom
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen, gegen Bluthochdruck und zu hohem Blutzucker: Schon im Jahr 2006 stellte sich bei einer Studie des Cedars Medical Center in Los Angeles heraus, dass Meditation den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel von an der koronaren Herzerkrankung leidenden Personen im Vergleich zur nicht meditierenden Patientengruppe senkte. Zudem wurde das vegetative Nervensystem durch das regelmäßige Mentaltraining stabiler. Der Meditations- bzw. Untersuchungszeitraum betrug hierbei 16 Wochen. Das Ergebnis dürfte nicht nur diesen Betroffenen Hoffnung auf Linderung ihrer Beschwerden geben, sondern auch Diabetespatienten und etwa am metabolischen Syndrom Leidenden.
  • Krebs zur Stärkung des Immunsystems: An der Universität Chicago führte man eine medizinische Studie mit 75 Brustkrebspatientinnen durch. Bei derjenigen Gruppe mit geschwächtem Immunsystem, die nach dem operativen Eingriff über einen bestimmten Zeitraum Achtsamkeitsmeditation praktizierte, verbesserte sich das Immunsystem im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne ein solches mentales Training, bei der im Gegenzug keine entsprechenden Wirkungen eintraten.
  • Süchten im Rahmen der Entwöhnung: Eine mit 47 Rauchern durchgeführte Studie der US-amerikanischen Carnegie Mellon Universität ergab, dass Achtsamkeitsmeditation die Aktivität der mit der Sucht verbundenen Gehirnbereiche und Nervenzellen verringerte.
  • Wahrnehmungsstörungen, emotionalen Problemen und Schwierigkeiten bei der Konfliktbewältigung: Forscher der Texas Tech University in Lubbock untersuchten an 68 US-amerikanischen und chinesischen Studenten die Wirkungen von Meditation auf das Gehirn im Vergleich zu einfachen Entspannungsübungen und speziell die Wirkung auf den cingulären Kortex, der unter anderem für die Wahrnehmungskontrolle, die Kontrolle von Gefühlen und die Konfliktlösungsfähigkeit zuständig ist. Das mentale Training bestand aus zwei Teilen à 11 Gesamtstunden in einem Zeitraum von vier Wochen sowie fünf Stunden innerhalb von zwei Wochen. Dabei maßen die Wissenschaftler die Durchlässigkeit der Nervenzellgewebe im besagten Bereich und fanden so heraus, dass durch die Meditation die Nervenzellwände (Axone) besser isoliert worden waren als durch die Entspannungsübungen, so dass die Nervenimpulse schneller hindurchgeleitet werden konnten.

Des Weiteren gab es im Laufe der Zeit etliche Studien, welche die positiven sozialen Auswirkungen von Massenmeditationen belegten. In einer 2003 durchgeführten Studie untersuchten die US-Wissenschaftler Orme-Johnson, Dillbeck und Alexander drei Massenmeditationen mit insgesamt 7.000 Teilnehmern in Hinblick auf ihren Einfluss auf die Zahl möglicher Terroraktivitäten. Und tatsächlich sank die Anzahl dieser Taten innerhalb von zwei Jahren nach diesen kollektiven Meditationen an dem Ort um 72 %. Und im Jahr 1993 sank in Washington D. C. während des zweimonatigen Zeitraums, in dem zwei Massenmeditationen mit 800 und 4.000 Teilnehmern stattfanden, die dortige Kriminalität immerhin um 23,2 %.

Luzide Träume: Mentaltraining durch Klarträumen

Klarträume (auch luzide Träume genannt - vom lateinischen Wort lucis für Licht) sind Träume, in denen der Träumer sich dessen bewusst ist, dass er träumt. Dadurch kann er in einem solchen Traum bewusst, also mit der Macht seiner Gedanken, handeln und Entscheidungen treffen.

In Klarträumen erlebt man die Geschehnisse und die Traumumgebung als so klar, präzise und scharf konturiert wie im Wachbewusstsein - wobei luzide Träume ansonsten alle Kennzeichen von Träumen aufweisen, inklusive unlogischer Szenarien, Außerkraftsein der Naturgesetze etc. Auch ist sich der Träumer hierbei seiner selbst bewusst, was bei "unbewussten" Träumen ja nicht zwingend der Fall sein muss. In einem unbewussten Traum kann es schließlich ja auch sein, dass man identitätslos durch die Gegend fliegt oder dergleichen. Bei einem bewusst herbeigeführten Klartraum ist sich der Träumer außerdem über den Sinn und Zweck des Traums im Klaren. Das heißt, in diesem Fall weiß er im luziden Traum noch, was er sich hierfür vorgenommen hat. Sinnigerweise kann er sich anschließend dann auch an den luziden Traum erinnern.

Luzide Träume finden während eines etwas leichteren Schlafes statt als unbewusste Träume, zum Beispiel kurz vor dem Aufwachen. Das ergibt natürlich Sinn, denn würden die Klarträume in einer anderen Traumphase mitten in der Nacht geschehen, bestünde die Gefahr, sie am Morgen vergessen zu haben.

Ist es möglich, Klarträume für ein mentales Training zu nutzen?

Unter der Voraussetzung, dass Sie sich in einem luziden Traum tatsächlich ihrer vielfältigen Handlungsmöglichkeiten bewusst sind, können Sie luzide Träume durchaus gezielt nutzen und so auch Ihre mentale Stärke verbessern. Zum Beispiel:

  • um einen besseren Umgang mit Ängsten zu finden. So können Sie beispielsweise in einem (möglicherweise in Varianten wiederkehrenden) Albtraum konstruktiv Lösungen finden, wie Sie aus der beängstigenden Situation herauskommen. In so einem Fall könnten Sie sich etwa vor dem Einschlafen eine Aktion überlegen, die Sie ausführen, wenn Sie in eine solche Situation kommen. Oder Sie denken sich einen Gegenstand aus, den Sie im Klartraum als Hilfsmittel verwenden können.
  • zur Bewältigung von Traumata (falls vorhanden).
  • um überhaupt neue Verhaltensweisen auszuprobieren.
  • zum Lernen, beispielsweise damit sich neu erlernte Bewegungsabfolgen im sportlichen oder künstlerischen Bereich weiter festigen können.
  • um Antworten auf Fragen und Inspirationen, etwa zu einer aktuellen Lebenssituation oder einem kreativen Projekt, zu erhalten.

Wer zum ersten Mal luzid träumt, oder noch nicht oft einen Klartraum hatte, bemerkt eventuell im Traum nicht sofort, dass es sich um einen luziden Traum handelt, oder ist sich seiner Handlungsoptionen noch nicht so bewusst. Es kann durchaus sein, dass man einen solchen Traum erstmalig (oder auch sonst) durch Zufall erlebt, ohne bewusst irgendetwas dafür getan zu haben.

Bei meinem ersten erinnerten luziden Traum vor langer Zeit ist mir erst im Nachhinein klargeworden, dass es sich um einen Klartraum handelte. Natürlich musste ich in diesem Traum gewusst haben, dass ich träumte - sonst hätte ich nicht bewusst den Versuch unternehmen können, aufzuwachen. Von "luziden Träumen" hatte ich zu dem Zeitpunkt allerdings noch nie etwas gehört. In einem anderen Klartraum wurde mir hingegen urplötzlich die Traumsituation bewusst. Ungewöhnlich - also bis dahin neu - war für mich, dass ich diese Erkenntnis den umstehenden Personen im Traum sogar mitgeteilt habe! In dem Klartraum befand ich mich gerade in einem öffentlichen Verkehrsmittel und überlegte, wie ich durch die Menschenmenge rechtzeitig an einer Haltestelle aussteigen sollte, bevor das Verkehrsmittel weiterfuhr. Da äußerte ich auf einmal etwas wie: "Ach, egal. Ich befinde mich ja sowieso in einem Traum. Dann kann ich genauso gut weiterfahren."

Gibt es Techniken, mit denen sich luzide Träume auslösen lassen?

Es gibt keine Garantie dafür, dass Sie einen Klartraum haben werden, nur weil Sie es sich an einem bestimmten Abend vorgenommen haben. Mit zunehmender Übung kann es passieren, dass es immer besser klappt. Das kann ich von meinem aktuellen Standpunkt her nicht beurteilen. Ich vermute jedoch, dass selbst geübte Klarträumer damit rechnen müssen, dass es nicht immer, wenn sie dies möchten, funktioniert.

Folgende Maßnahmen, die der interdisziplinäre Wissenschaftler Dr. Ulrich Warnke auch in dem entsprechenden Kapitel seines Buches "Quantenphilosophie und Interwelt" nennt, können jedoch das luzide Träumen als Mentaltraining begünstigen:

  • Das Führen eines Traumtagebuchs. Wenn Sie sich regelmäßig mit Ihren Träumen befassen, erhöht sich potentiell die Chance, dass auch mal ein luzider Traum dabei sein könnte.
  • Fragen Sie sich 5-10 Mal am Tag, ob Sie wachen oder träumen.
  • Stellen Sie sich dabei vor, Sie befänden sich in einem Traum.
  • Achten Sie, wenn Sie sich die obige Frage stellen, darauf, ob Sie sich an alles Vergangene, das zuvor passiert ist, erinnern können. (Charakteristisch für Träume sind Erinnerungslücken, unvermittelte Szenenanfänge oder -wechsel.)
  • Fragen Sie sich dies immer dann, wenn etwas Ungewöhnliches geschieht, das auch im Traum passieren könnte. Oder wenn Situationen, Lebewesen oder Dinge auftauchen, die auch in Ihren Träumen wiederholt auftreten.
  • Stellen Sie sich im Wachzustand Trauminhalte so lebhaft wie möglich vor, mit den damit verbundenen Gefühlen und allem Drum und Dran.
  • Nehmen Sie sich vor dem Einschlafen fest vor, dass Sie einen Klartraum haben werden.
  • Nehmen Sie sich vor, eine bestimmte Tat im luziden Traum zu vollbringen. Oder einen bestimmten Gegenstand zu benutzen.
  • Je regelmäßiger Sie dies üben, desto mehr vergrößert sich die Chance, luzid zu träumen.

Bildquellen: Pixabay

Autor seit 13 Jahren
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