Unbedingt besuchen: den Inn in Passau

Im Grunde ließe sich mit diesem "Na ja" etwas anfangen (aus journalistischer Sicht, aus der Sicht eines Reporters), doch so weit kommt es nicht. Denn mindestens so griffig wie all die negativen Vorurteile sind die Klischees, die der Stadt anhaften: "Eine der sieben schönsten Städte dieser Welt" sei sie, wird Alexander Humboldt zitiert – ohne dass heutzutage jemand sagen könnte, wo dieses Zitat steht.

Humboldt, so er es denn überhaupt gesagt hat, hat maßlos übertrieben. Passau ist recht hübsch und – bieder. Passau ist ambitioniert und – naiv. Passau ist eine altbackene Stadt und zugleich attraktiv. Und deshalb nimmt Passau einen der vorderen Plätze ein bei den Zielen von Städtereisen in Deutschland.

Und für diese Besucher hier also eine extrem kurze Übersicht darüber, was sich bei einem Kurzbesuch in Passau alles besuchen lässt.

Was man in Passau erleben, wo man gut essen und wo man interessant schlafen kann

Erleben in Passau

3-Flüsse-Rundfahrt. Tourismusfachleute nehmen ja gerne mal den Mund voll, aber wahrscheinlich stimmt es dieses Mal sogar: Es gibt weltweit keine andere Stadt, in der drei Flüsse sich zu einem vereinen – und an der Passauer Ortsspitze kommen sie zusammen. Aus Baden-Württemberg die gemächliche Donau, aus Österreich der schöne, aber manchmal tückische Inn und aus dem sagenhaften Bayerischen Wald die liebliche Ilz, die Romantikerin unter den drei Gewässern. Passaus weiß-blaue Flotte (Wurm+Noé) bietet eine gemütliche Boots- und Erkundungsfahrten rund um die Drei-Flüsse-Stadt.

Dult. Bayern ohne Maßkrug? Undenkbar! Aus den Traditionen Bayerns wurde die Marke Bayern. Die belebt noch heute Herz und Seele der Einheimischen, und sie lockt die Gäste in Scharen. Wie unter einem Brennglas versammelt sich bayerisches Brauchtum auf den Festen, den Dulten. Die Passauer Dult war einst eine Art Markt mit Verpflegung – heute ist sie eine heiß ersehnte Auszeit: zehn Tage feiern, zweimal im Jahr, im Mai und im Herbst. Und ein bisschen Markt findet auch statt.

Wo man in Passau gut essen kann

Das Bouillabaisse ist Programm. Nun gut, es gibt dort nicht nur Fischsuppe, aber außer Fisch gibt es eben nichts. Und den gibt es dort in so herausragender Qualität, dass Gourmets die 200 Kilometer Anfahrt aus München in Kauf nehmen, um sich dann über Steintreppen durch die Stiegen des Rokokohäuschens zum Allerheiligsten zu begeben: zu Red Snapper, Loup de Mer, Elefantenfisch und eben – zur Boullaibaisse. Reservierung ist ratsam. 

Oberhaus. Bayerische Küche, das war, das ist und das wird auf immer sein: Schweinsbraten. Zwei Anmerkungen: Schweinsbraten richtig hinzubekommen ist eine Kunst; und tatsächlich ist die Bayerische Küche viel, viel mehr. Sie kommt sogar ganz ohne Fleisch aus und bleibt trotzdem … ach ja! Im Oberhaus, dem frisch an den Start gegangenen Restauraunt und Café hoch über der Stadt wird die moderne bayerische Küche zelebriert. Inklusive diesem Klassiker, dem Schweinsbraten. Eine sagenhafte Aussicht auf die Stadt gibt's kostenlos obendrein. Tip: kurz vor Sonnenuntergang kommen!

Schlafen: eine interessante Alternative zum Übernachten in Passau

Der liegende Mann. Günstiges Hotel für (vorzugsweise) Radfahrer. Unmittelbar an der Donau. Ungewöhnliche Architektur – ungewöhnliche Zimmer – konzipiert von einem Mann, der als erster in Deutschland ungewöhnliche Reisen durchführte: Hotelier Georg Höltl und sein Konzept rotel-inn: Reisen und Schlafen im Bus.

Höltl betreibt auch das zweite unbedingt zu nennende Hotel, den Wilden Mann. Das Patrizierhaus wurde 1985 (wieder-)eröffnet vom ersten Menschen auf dem Mond, von Neil Armstrong. Und wer sich in Romantik betten möchte, bucht Zimmer 422. Hier hat Sisi, die Kaiserin Elisabeth von Österreich geschlafen – die Schlafzimmergarnitur ist original.

jofl, am 26.10.2015
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Bildquelle:
a.sansone (Die Kuh am Wanderweg - ein Problem?)

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