Wann ist eine Untersuchung in einem Schlaflabor sinnvoll?

Wer bereits wegen einer Schlafstörung in Behandlung ist und auch nach mehreren Monaten noch keine Besserung verspürt, sollte einen Check in einem Schlaflabor in Erwägung ziehen. Auch Schlafwandeln oder andere nächtliche Auffälligkeiten wie nächtliche Verwirrtheitszustände können auf eine Schlafstörung hindeuten, die man untersuchen lassen sollte. Schlafwandeln selber ist zwar noch kein ausreichender Grund für eine Untersuchung in einem Schlaflabor, muss aber bei der Beschreibung der Symptome für die Schlafstörung mit berücksichtigt werden. Auch wenn der Arzt eine organische Ursache für eine Schlafstörung vermutet (Luftschnappen, Atemnot Epilepsie, Herz-Rhythmus-Störungen), sollte eine Überweisung in ein Schlaflabor in Erwägung gezogen werden.

 

Schlafambulanz oder Schlaflabor?

Wer unter Schlafstörungen leidet, muss nicht gleich ein Schlaflabor aufsuchen. Manchmal reicht auch eine Schlafsprechstunde in einer Schlafambulanz aus, um dem Patienten zu helfen. Hier ist der Aufwand wesentlich geringer und dient im Vorfeld auch dazu, sich in einem Gespräch einen Überblick über die Beschwerden zu verschaffen. Manchmal stößt man dabei bereits auf die Lösung.

Der Patient bekommt Fragebögen mit nach Hause und den Auftrag, für eine gewisse Zeit - meistens eine oder zwei Wochen - nicht nur seinen Schlaf zu protokollieren, sondern auch seinen Tagesablauf und das allgemeine Befinden. Außerdem gibt es noch einen Schlaffragebogen zum Ausfüllen. Dieser bezieht sich auf das generelle Schlafverhalten. Darin wird zum Beispiel gefragt, wie lange es bis zum Einschlafen dauert, wann man normalerweise aufsteht, ob man nachts aufsteht (Toilette), ob man am Abend Alkohol trinkt oder Schlafmittel nimmt, ob man in der Nacht wegen Atembeschwerden aufgewacht ist, ob man schlechte Träume hatte oder ob man aufgewacht ist, weil es zu warm oder zu kalt war.

Nach der Auswertung dieser Bögen ist eine Untersuchung im Schlaflabor oft nicht mehr notwendig. In manchen Fällen lassen sich die Beschwerden durch ein spezielles Schlaftraining lindern oder durch Beobachten des eigenen Schlafrhythmus und Einsatz entsprechender Schlafphasenwecker.

Sind diese Bemühungen und Therapien allerdings erfolglos, so erfolgt oft die Überweisung an ein Schlaflabor.

Die Nacht im Schlaflabor

Meistens werden zwei Nächte in einem Schlaflabor verbracht, denn nur eine Nacht ist meist nicht aussagekräftig genug. Viele Patienten schlafen in der ersten Nacht noch schlechter als zu Hause, wieder andere wesentlich besser. In der zweiten Nacht normalisiert sich das dann wieder.

Schlaflabore sind sie als Unterabteilungen in Kliniken angesiedelt, die dann natürlich auch über die entsprechende Apparatur verfügen und wo die medizinische Versorgung gewährleistet ist.

Während der Nacht wird der Schlafverlauf gemessen und die Schlaftiefe, was wiederum auf die Schlafqualität schließen lässt.

"Kardiorespiratorische Polysomnographie" nennt man eine allumfassende Untersuchung in einem Schlaflabor. Sie beinhalte ein Elektrokardiogramm (EKG), ein Elektromyogramm (EMG) und Untersuchungen der Atmung, der Augenbewegung, der Muskelspannung und der allgemeinen Körperaktivität.

Für die Untersuchung werden dem Patienten Elektroden am Kopf und auch am restlichen Körper angebracht. Trotz der Verkabelung wird das nicht als störend oder als Behinderung empfunden, denn die Haut gewöhnt sich schnell daran.

Wenn man nach der zweiten Nacht verschiedene Ursachen herausgefiltert hat, geht es an die Behandlung. In einem solchen Fall wird oft noch eine dritte oder vierte Nacht im Schlaflabor verbracht, um den Erfolg der Therapie zu kontrollieren.

Das muss mit zur Untersuchung!

Auf jeden Fall ist das Schlaftagebuch mitzubringen, in welchem man vorher schon genau alles Wichtige notiert hat. Orientieren kann man sich dabei an einem Schlaffragebogen, den man vom Arzt bekommt. Es ist auch wichtig, dass man in den Tagen vor der Untersuchung seinem normalen Alltag nachgeht, also auch seinen normalen Tag-Wach-Rhythmus beibehält.

Mitzubringen sind alle Dinge, die man auch zu Hause zum Schlafen braucht. Wer also seinen ausgeleierten Lieblingspyjama gewöhnt ist, der sollte diesen auch mit zur Untersuchung ins Schlaflabor bringen.

Vom Arzt verschriebene Medikamente müssen natürlich auch ins Gepäck. Ansonsten wird nichts weiter benötigt, denn die Wachzeiten am Tag geht man normalerweise wieder nach Hause und kommt erst am Abend wieder.

 

Sonja, am 07.10.2012
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