Schmerzen - eine kleine Einführung

Schmerzen lassen sich in "akut" + "chronisch" einteilen. Der Akut-Schmerz kann bei Entzündungen, Schädigung von Organen und anderen Ereignissen auftreten und dient wie bereits oben erwähnt als Warnsignal. Normalerweise lässt sich ein Akut-Schmerz gut therapieren (Medikamente, psysikalische Therapie) und sollte innerhalb eines bestimmten Zeitraumes von selbst verschwinden. Dauert ein Schmerz länger als 3-6 Monate oder tritt dieser in (un)regelmäßigen Abständen auf, z. B. bei Rückenschmerzen, kann aus dem "akut" ein chronischer Schmerz werden. Ein chronischer Schmerz beeinträchtigt die Lebensqualität in vielen Bereichen des täglichen Lebens und kann zu einem sozialen Rückzug und zu einem unbeabsichtigten Schonverhalten führen, sodass an anderer Stelle bedingt durch Bewegungsmangel erneute Schmerzen entstehen. Es kommt zu einem Teufelskreis. Oftmals sprechen Schmerzmedikamente und andere Therapiemaßnahmen bei den Betroffenen nicht an. Ursache hierfür kann z. B. ein Schmerzgedächtnis sein aus dem sich wiederum Angst und Hilflosigkeit entwickeln können. 

Welche Schmerzen lassen sich behandeln?

Grundsätzlich lassen sich alle Arten von chronischen Schmerzen behandeln. Bevorzugt sind das:

  • chronische Rückenschmerzen
  • neurologische Schmerzen
  • Kopfschmerzen (Migräne)
  • Schmerzen, die den gesamten Körper betreffen

Behandlungsziele + Behandlungsvoraussetzungen

Hier steht zunächst einmal die Aufklärung und Informationspolitik an erster Stelle, das heißt, was für eine Erkrankung liegt vor und wie gehe ich am besten damit um. Hilfe zur Selbsthilfe ist ein wichtiges Kriterium, so lassen sich Schmerzlinderung und Lebensqualität insbesondere nach Ende der Therapie dauerhaft steigern. 

Die Teilnahme am gesamten Therapieprogramm setzt die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit voraus. Dazu sollte eine ausreichende Konzentrationsfähigkeit und ein Interesse an einer Gruppentherapie bestehen. Außerdem macht es Sinn und ist in vielen Fällen auch notwendig, das Erlernte im häuslichen Umfeld umzusetzen.

 

Bewegung + Sport - eines der effektivsten therapeutischen Mittel bei Schmerzen (Bild: stevepb / Pixabay)

Behandlungsprogramm + Therapieablauf

Aufgrund der komplexen Ursachen bei chronischen Schmerzen besteht das multimodale Therapieprogramm am Vinzenz-Krankenhaus aus drei verschiedenen Bausteinen. Da gibt es zum einen die medizinische Therapie. Diese besteht, soweit erforderlich, aus einer medikamentösen Therapie oder im umgekehrten Sinn bei Schmerzmittelmissbrauch aus einer Entzugstherapie. Schulungen, Vorträge und Einzelgespräche ergänzen diese Therapievariante.

Die Physiotherapie sorgt für bewusste Bewegung. Bewegung lindert auf Dauer chronische Schmerzen, das beweisen zahlreiche Studien. Physiotherapie schult unter anderem Koordination und Gleichgewicht, diese Funktionen spielen besonders im höheren Alter eine wichtige Rolle und sind gleichzeitig ein aktiver Schutz gegen Pflegebedürftigkeit. Außerdem werden Funktion, Haltung und Körperwahrnehmung verbessert. Physiotherapie ist mit Kräftigungs- und Dehnungsübungen für den menschlichen Organismus verbunden, ein Vorgang, der auch bei zahlreichen Ausdauersportarten Beachtung findet.

Chronischer Schmerz kann mit Stress und sozialen Rückzug verbunden sein. In dem Fall kann die psychologische Therapie helfen. Hierunter versteht man unter anderem das Erlernen bestimmter Entspannungsverfahren. Eine anerkannte und leicht erlernbare Variante ist die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, diese lässt sich auch gut in Eigenregie durchführen. Beim Biofeedback, eine weitere Methode, werden Körper- und Stresswahrnehmung geschult. Im Rahmen der psychologischen Therapie können ressourcenorientierte und informative Gespräche helfen mit dem Phänomen "chronischer Schmerz" besser klar zu kommen.

Therapieablauf

Das Schmerztherapiezentrum am Düsseldorfer St. Vinzenz-Krankenhaus bietet eine stationäre und teilstationäre Behandlung (Tagesklinik) an. Behandelt wird in Einzel- und Gruppenform, vor Therapiebeginn findet ein ambulantes Vorgespräch statt, bei dem unter anderem die Voraussetzungen und Ziele geklärt werden. 

Mein Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt nicht den Rat eines Arztes, Heilpraktikers und Apothekers. 

Ashlie, am 24.07.2018
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