Schloss und Nebengebäude

Das viergeschossige Schloss an der Würschnitz ist von einem Wassergraben umgeben. Bemerkenswert sind der geschwungene Giebel und das bogenförmige Dach des Baus auf quadratischen Grundriss.

Im Erdgeschoss gibt es die Schlossinformation, kleinere Veranstaltungsräumen und ein Galerie-Café sowie eine kleine Kapelle. Die Kapelle wurde 1860 mit einem Kreuzgratgewölbe samt Deckengemälde ausgestattet und wird als Trausaal genutzt. Weiter ist in der Kapelle ein Wappenrelief von Dietrich von Taube aus dem Jahre 1616 zu sehen. Der große Saal im ersten Obergeschoss, auch "Grüner Salon" genannt, ist mit klassizistischen Wandmalereien dekoriert. Im zweiten Obergeschoss beeindrucken die Fachwerkwände sowie die ornamental gestaltet Decke. Dieses Geschoss ließ Dietrich von Taube im 17. Jahrhundert ausbauen. Das oberste Geschoss war früher nur Speicher. Heute wird dieser Raum mit seiner kleinen Bühne als Bürgersaal genutzt.

Die einstigen Wirtschaftsbauten umgeben den Schlossbau in der Form eines "U" um einen großen Schlosshof. Darin sind u. a. eine Handarbeitsstube, ein Silberschmied, ein Kerzenladen, ein Porzellanladen, eine Glasgalerie sowie ein Hotel mit Restaurant untergebracht. Dazu hat der Golfclub Chemnitz hier seine Vereinsräume. Nahe beim Schloss befindet sich ein Reiterhof.

 

Zugang zum Schloss Klaffenbach (Bild: haros)

Geschichte von Schloss Klaffenbach

1543 erwarb der Annaberger Münzmeister Wolff Hünerkopf vom sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich I. die Orte Burkhardtsdorf, Neukirchen und Klaffenbach. Zwischen 1555 und 1560 ließ er am Rand von Klaffenbach das Schloss errichten.

1615 wurden das Rittergut Neukirchen samt dem Schloss Klaffenbach an den kurfürstlichen Oberhofmarschall Freiherr Dietrich von Taube verkauft. 1819 erwarb der Schneeberger Kaufmann Carl Heinrich Hähnel den Besitz. 1909 fiel er der Landesbank Berlin zu. 1926 wurde die damalige Gemeinde Klaffenbach Eigentümer des Rittergutes. Ab 1935 nutzte der Reichsarbeitsdienst das Schloss samt Nebengebäuden als Lager. Von 1947 bis 1989 war hier ein Jugendwerkhof für Mädchen untergebracht. Schloss und Nebengebäude wurden nur noch notdürftig unterhalten. Ab 1991 wurde das Schloss Klaffenbach mit Hilfe des Bundes und der Europäischen Union umfassend saniert und 1995 konnte es als "Haus des Gastes" wieder eröffnet werden. Es entwickelte sich dank diverser Angebote zu einem beliebten Ausflugsziel im Süden der Großstadt Chemnitz. Mit der Eingemeindung Klaffenbachs ging das Ensemble 1997 in den Besitz der Stadt Chemnitz über und wird seit 2006 von den Chemnitzer Veranstaltungszentren bewirtschaftet.

Ein Problem des Schlosses bleibt. Bei Hochwasser der Würschnitz steht das Schlossareal unter Wasser. Dies führte mit dazu, dass das "Museum für sächsische Fahrzeuge" den Standort verließ und heute in den "Stern-Garagen" in Chemnitz seine Schätze zeigt.


 

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