Ernährung in der DDR

Die Ernährung in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik war sehr fetthaltig. Es wurde viel Fleisch, Wurst, Butter, Milch und Käse konsumiert. Milch und Käse waren billig, ebenso Kartoffeln und Brot. Obst und Gemüse wurde hingegen weniger gegessen, besonders bei Städtern war die Ernährung oft etwas einseitig. Tomaten, Paprika, Bananen und Orangen gab es nur selten und wenn doch, waren sie teuer. 

Viele besaßen allerdings auch einen Kleingarten, in dem frisches Obst und Gemüse angebaut wurde. Hülsenfrüchte, Kohl und Kartoffeln hat so gut wie jeder Kleingärtner angebaut. Einige Bürger betrieben als Nebeneinkommen eine Kleintierzucht.

Die meisten Menschen waren berufstätig, da Männer und Frauen zu gleichen Teilen arbeiten gingen. Deshalb aßen sie werktags in den Kantinen ihrer Betriebe. Jede Kita und Schule verfügte über eine Kantine und die Kinder wurden früh fremdbetreut. Das Essen musste immer schnell gehen und durfte nicht zu aufwendig sein. Ein beliebtes Schulkantinenessen war Jagdwurst in Tomatensauce mit Spirelli. Aber auch Broiler (gebratenes Hähnchen), Grilletta (eine Art Hamburger), Ketwurst und Jägerschnitzel standen regelmäßig auf dem Speiseplan. Als Suppe gab es oft Soljanka, sie bestand aus Wurstresten und diversen regionalen Gemüsesorten. 

 

DDR Klassiker sind heute in beiden Teilen Deutschlands beliebt

Viele Lebensmittel aus der DDR werden heute auch sehr gerne in den alten Bundesländern gekauft. Nach der Wende wurden einige volkseigene Betriebe in GmbHs umgewandelt. Die meisten Firmen, die ihre Erfolgsgeschichte nach der Wende weiterführten, erweiterten ihr Sortiment im Laufe der Jahre. Hier stelle ich nun einige DDR Klassiker vor, die heute sehr erfolgreich sind.

Der Rotkäppchen Sekt war die einzige Sektkellerei in Osten Deutschlands. Nach der Wende wurde die Firma seinem früheren Besitzer, der in den Westen ging, rückübertragen. Er führte die Traditionsmarke wieder zu wirtschaftlichem Erfolg, den sie bis heute halten kann. 

Die Werder Feinkost GmbH, aus der Werder an der Havel, stellt immer noch mit großem Erfolg Ketchup her. Die Produktpalette umfasst mittlerweile viele verschiedene Sorten Ketchup, teils mit exotischen Gewürzen und Salsa Saucen.                                                                                          Die Gegend um die Kleinstadt Werder ist nach wie vor für ihren Obstanbau bekannt. Deshalb produziert Werder Feinkost diverse Produkte auf Obstbasis, wie Marmeladen, Weine und weitere alkoholische Getränke.                                                                                                                       Schon im Ende des 19. Jahrhunderts begann die Firma mit der Verarbeitung von Obst. Zu DDR - Zeiten wurde sie als VEB geführt. Heute erfreuen sich ihre Erzeugnisse in den neuen Bundesländer großer Beliebtheit und werden in vielen Supermärkten verkauft.

Da in der ehemaligen DDR gerne fettes Fleisch gegessen wurde, war Senf ein gutes Verdauungsmittel, was gerne konsumiert wurde. Der Senf kam meist aus Bautzen. Nach der Wende wurde der VEB- Betrieb von einem bayrischen Unternehmer aufgekauft. Die Marke Bautz`ner gibt es noch und sie stellt immer noch erfolgreich Senf her, der auch in Westdeutschland an zweiter Stelle, der am meisten gekauften Senfsorten steht. Heute kann man zwischen sieben verschiedenen Senfsorten wählen. Außerdem gibt es die Produktreihe Spreetaler, die regionale Gemüsesorten, wie Blumenkohl, Sauerkraut, Rotkohl, Rote Beete, eingelegt im Glas, beinhaltet. Natürlich sind die berühmten Spreewald - Gurken auch mit dabei.

Sehr beliebt sind in Ostdeutschland heute die Riesaer Nudeln. Sie wurden als Teigwaren Riesa 1914 in Sachsen gegründet und zur Zeit als Familienbetrieb geführt. Es wird viel Wert auf gute Qualität der Rohstoffe gelegt und auf Gentechnik wird verzichtet. Dadurch gab es schon mehrere Auszeichnungen von Stiftung Warentest und Ökotest.

Schon damals war der Nudossi Brotaufstrich mit 36 % Haselnuss in der Nuss - Nougut - Creme beliebt. Er wird in den neuen Bundesländern in fast jedem Supermarkt verkauft, aber auch in westdeutschen Städten gibt es ihn bei Kaufland und bei einigen Reals. Produziert wird er nach wie vor in Dresden.

Das Filinchen Knusperbrot wurde 1946 in Apolda erfunden und wird besonders begeistert von Kindern gegessen. Es ist eine Art Waffel aus Weizen, die aber nicht so süß ist. Heute wird das Filinchen Knusperbrot von der Weißenfelser Handesgesellschaft mbH hergestellt. Nach einem Umzug zu einem größeren Firmensitz wurden viele neue Produkte ins Sortiment aufgenommen. Einige sind aus ökologischer Landwirtschaft.

 

 

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