Welche Sportart für welche Lebensphase?
Sportliche Aktivitäten sollten dem Alter angepasst werden. Was gibt es hierbei zu beachten?20 bis 30 Jahre
Dieses Jahrzehnt zeichnet sich durch Schnelligkeit, Aktion und Kraft aus. Muskelfasern, die schnell und kraftvoll arbeiten, dominieren in dieser Altersklasse. Sportarten wie Fußball, Handball, Hochsprung und Sprint bieten sich in diesem Jahrzehnt geradezu an. Sportliche Athleten wie Fußballer erreichen in dieser Dekade oftmals ihren Höhepunkt. Die Verletzungsgefahr von Knochen und Muskulatur ist gering, die Regenerationsphase ist kurz, kognitive Leistungen sind in diesem Alter besonders gut ausgeprägt, sodass neue Bewegungsmuster, wichtig beim Sport, schnell erlernt werden können.
30 bis 40 Jahre
Bereits in dieser Dekade werden schnelle Muskelfasern abgebaut, dafür nimmt der langsame Teil zu. Interessant sind deshalb Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren, Schwimmen und Hindernislaufen. Ist man im Kraftsport aktiv, sollte funktionelles Training im Vordergrund stehen. Bei diesen Übungen werden komplexe Muskelpakete stabilisiert, außerdem wird das Koordinationvermögen gestärkt. Hierfür eignen sich Geräte im Fitnessstudio aber auch Erfahrungen mit dem eigenen Körpergewicht. Übriges, ist man Neueinsteiger oder längere inaktiv gewesen, ist ein ärzlicher Check sinnvoll, um eventuell versteckten Krankheiten auf die Spur zu kommen.
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40 bis 50 Jahre
In dieser Dekade sollten Ausdauersportarten wie Radfahren und Joggen auf dem Programm stehen. Da der Körper in dieser Altersklasse bereits einige Schwachstellen zeigt, ist regelmäßiges Training mit Regenerationsphasen angesagt. Für den Muskelerhalt bieten sich Fitnesskurse z. B. in Volkshochschulen (VHS) an, für Gerätetraining lohnt dich die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio. So kann man Rückenproblemen vorbeugen, dem beruflichen Stress entfliehen, der in diesem Jahrzehnt bei vielen Menschen an erster Stelle steht oder sich mit Gleichgesinnten treffen.
Ballsportarten wie Fußball sind besonders in den jüngeren Altersklassen interessant (Bild: juancmtz / Pixabay)
50 bis 60 Jahre
In dieser Dekade können ebenfalls Ausdauersportarten einen guten Beitrag liefern. Es ist in diesem Alter besonders wichtig, das Herz- und Kreislaufsystem sowie die Lungenfunktion zu erhalten. Da der Körper zu hormonellen Umstellungen neigt, so reduziert sich bei Frauen nach den Wechseljahren das Östrogen, bei Männern das Testosteron, ist moderates Krafttraining angesagt, da es ansonsten zu einem Muskelabbau kommt. Das Training sollte dem individuellen Leistungsvermögen angepasst sein. Spätestens in dieser Dekade kann mit dem regelmäßigem Koordinationstraining begonnen werden. Das schult Reaktionsvermögen und Feinmotorik und dient bereits jetzt als Sturzprophylaxe für später. Als Übungen eignen sich z. B. Jonglieren, Tischtennis und der Hindernislauf.
60 bis 70 Jahre
Je älter, desto wichtiger werden Sport und Fitness, ansonsten kann es in dieser Altersklasse bereits zu erheblichen Leistungseinbußen kommen. Ausdauer-, Kraft- und Koordinationstraining sollten weiterhin auf dem Programm stehen, am besten gut gemischt. Regenerationsphasen dürfen nicht fehlen, altersbedingt sollten diese länger als in jüngeren Jahren sein. Sport fördert in vielen Fällen soziale Kontakte, das ist besonders im höheren Alter wichtig, um einer Vereinsamung vorzubeugen.
Regelmäßige Aktivitäten haben einen positiven Einfluss auf das kognitive Leistungsvermögen. So bleiben Erinnerungsvermögen, Vorstellungskraft und Reaktionsvermögen erhalten, ein guter Schutz gegen Demenz.
Ausdauersportarten wie Nordic Walking eignen sich besonders im höheren Alter (Bild: Tsippendale / Pixabay)
70 bis 80 Jahre
In dieser Dekade ist es besonders wichtig, die eigene Lebensqualität zu erhalten und nicht frühzeitig zum Pf!egefall zu werden. Individuell angepasst sollte das regelmäßige Training fortgesetzt werden. Interessant sind in diesem Alter Übungen mit dem Latexband, Gymnastikball, Pezziball, Hanteltraining (wichtig, um Muskeln zu erhalten) und vieles mehr. Spazierengehen und Radfahren, eventuell mit dem E-Bike, dienen der Ausdauer. Intensive Sportarten wie Fußball und damit verbundene Gelenkbelastungen sind allerdings zu vermeiden.
Fazit
Sport und Fitness gehen immer und zwar bis ins hohe Lebensalter. Je älter jemand wird, desto wichtiger ist ein aktives Leben, um nicht frühzeitig auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Wichtig ist allerdings die individuelle Anpassung der Leistung und selbstverständlich der Spaß an der Sache. Sind im jungen Alter z. B. Ballspiele gefragt, stehen im höheren Alter verstärkt Ausdauer und Sturzprophylaxe auf dem Programm. Eines ist besonders wichtig: starke und kräftige Muskeln, diese werden ohne Training bereits frühzeitig abgebaut, damit verliert der Körper viel an Leistungsvermögen.
Mein Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt nicht den Rat eines Arztes, Heilpraktikers und Apothekers.
Bildquelle:
Foto: Sabine Hense-Ferch
(Das große Gähnen)