"Die Rote Liste" Deutschland

Seit 1977 wird die Rote Liste auch in Deutschland geführt, allerdings wird hier zwischen Tier- und Pflanzenarten unterschieden, und es gibt zusätzlich für die Bundesländer eigene Listen. Alle weren unterschiedlich aktualisiert. Die Listen werden vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) spätestens alle 10 Jahr aktualisiert, die Liste der Vögel alle 5 Jahre.

Die Rote-Liste-Kategorien:

0 Ausgestorben oder verschollen
1 Vom Aussterben bedroht
2 Stark gefährdet
3 Gefährdet
G Gefährdung unbekannten Ausmaßes
R Extrem selten
V Vorwarnliste
D Daten unzureichend
Ungefährdet
♦ Nicht bewertet

Die Roten Listen wurden erstellt für fünf Tiergruppen: Säugetiere (Mammalia), Brutvögel (Aves), Kriechtiere (Reptilia), Lurche (Amphibia) sowie Süßwasserfische und Neunaugen. Aufgeführt sind 478 heimische Arten.

Bereits ausgestorbene Tiere Deutschlands

Neben Elch und Braunbär, zählen auch Auerochse, Wildpferd, Wisent, Gänsegeier, Europäischer Nerz, Rothuhn, Schlangenadler und der Waldrapp zu den nicht mehr in Deutschland heimischen Tieren.

Brown Bear in Katmai National Park, Alaska, USA (Bild: Dee Ann Pederson)

Rote Liste 1998 - Gesamt 478 heimische Arten - Gefährdungssituation

Kategorie Kriech-
tiere
Lurche Süßwas-
serfische
Säuge-
tiere
Brut-
vögel
Gesamt
Ausgestorben 0 0 10 11 16 37
Vom Aussterben bedroht 4 0 8 8 30 50
Stark gefährdet 3 2 9 9 24 47
Gefährdet 1 5 5 4 14 29
Gefährdung unbekannten Ausmaßes 0 1 0 5 0 6
Extrem selten 0 0 6 6 26 38
Vorwarnliste 3 2 7 11 21 44
Ungefährdet 2 10 40 32 129 213
Daten unzureichend 0 0 4 10 0 14

Quelle: BfN

Stark bedrohte Tiere - Ausgerottet und zurückgekehrt

 Luchs:

1850 starb der letzte Luchs in Deutschland. Teilweise wandert er nun wieder aus Nachbarländer ein. Aus Gehegen wird er ausgewildert und neu angesiedelt.

 Wolf:

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der letzte "Böse" Wolf erschossen. Aus Polen wandern nun die ersten Tiere wieder nach Deutschland ein.

Young European Lynx Waking up Among Bilberry Plants, Sumava National Park, Bohemia, Czech Republic (Bild: Niall Benvie)

Gray Wolf at the International Wolf Center Near Ely (Bild: Joel Sartore)

Biber:

Knapp vor der Ausrottung, mit nur noch 200 Tieren, stand der Biber. Mit Schonprogrammen konnte die Population sich wieder erhohlen.

Wanderfalke:

Der Hauptgrund für das Aussterben des Wanderfalkes waren Umweltgifte, vor allem DDT, welche sich in der Nahrungkette des Falken anreicherten, und zu Fruchtbarkeitsverlust, dünnen Eierschalen und nicht lebensfähigen Jungtieren führte. Durch das DDT-Verbot hatten diese Jäger mithilfe von Auswilderung wieder eine Chance.

A Beaver Perches on the Waters Edge Near Quabbin Reservoir (Bild: Tim Laman)

Peregrine (Bild: Mark Hamblin)

Steinadler:

Illegale Jagd und Umweltgifte führten dazu, dass es 1910 nur noch ein Brutpaar in Deutschland gab. Der Bestand ist jetzt auf 50 Brutpaare gestiegen.

Lachse:

Durch Bebauung unüberwindbar wurde der Rhein für die Lachse, und diese starben somit komplett aus. Heute werden Laichplätze renaturiert und Nebenflüsse zur Wanderung der Lachse angeboten.

Golden Eagle on Ground, Scotland, UK (Bild: Mark Hamblin)

Red Salmon Swimming Upstream, Katmai, AK (Bild: Kyle Krause)

Es nimmt kein Ende

Neben diesen positiven Entwicklungen kommen natürlich leider auch immer wieder neue Tiere auf die Rote Liste. So z.B. der Feldhase. Dünger, Pestizide und Maschineneinsatz sorgen für einen starken Rückgang der Population. Sah man diese früher sehr oft auf den Wiesen und Feldern davonflitzen, muss man heute wirklich schon Glück haben, ein Exemplar anzutreffen.

Feldhase "gefährdet" - "stark gefährdet"

Feldhase (Bild: vetler / Pixabay)

Das Dilemma betrifft nicht nur Deutschland, sondern auch Weltweit sind viele Tierarten bedroht:

Welche Tiere sind vom Aussterben bedroht?

SusanneEdele, am 28.06.2011
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Bildquelle:
Eigenes Bild (Kurze Geschichte der Nationalpark-Idee in Deutschland)

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