Welche Tiere sind vom Aussterben bedroht?
Die Rote Liste der Internationalen Naturschutzunion (IUCN) zeigt, welche Tiere 2011 vom Aussterben bedroht sind. Ein kleiner Einblick."Die Rote Liste"
Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die gefährdeten Tier- und Pflanzenarten aufzulisten, und somit aufzuzeigen, wo am dringensten Handlungsbedarf zur Erhaltung der Artenvielfalt besteht. Die erste Rote Liste wurde 1963 erstellt.
2011 gelten 19.265 der bisher 2 Millionen beschriebenen Arten als gefährdet. Das entspricht ca:
- jede 5. Säugetierart
- jede 8. Vogelart
- jede 3. Amphibienart
- jede 5. Hai- und Rochenart
- und 70 % der Pflanzenarten
Hier ein Auszug: So viele Tierarten standen 1996/89 bzw. 2011 auf "Der Roten Liste":
1996/98 | 2011 | |
Säugetiere | 1096 | 1134 |
Vögel | 1107 | 1240 |
Reptilien | 253 | 664 |
Amphibien | 124 | 1910 |
Fische | 734 | 2011 |
Die Komplette Statistik im Original finden Sie unter:
Rote Liste Tabelle 1.pdf
In Rote Liste Tabelle 2.pdf finden Sie die Tierarten aufgeteilt in verschiedene Kategorien, von "Vom Aussterben bedroht" bis "gefährdet. Man sieht, dass 2011
191 Säugetiere, 190 Vögel, 121 Reptilien, 495 Amphibien, 405 Fische, 90 Insekten und 455 Weichtiere vom Aussterben bedroht (CR) sind.
Die Gefährdungskategorien der IUCN teilen sich wie folgt auf:
EX | Extinct | ausgestorben |
EW | Extinct in the Wild | in der Wildnis ausgestorben |
CR | Critically Endangered | vom Aussterben bedroht |
EN | Endangered | stark gefährdet |
VU | Vulnerable | gefährdet |
LR | Lower Risk | niedriges Risiko |
DD | Data Deficient | ungenügende Datenlage |
NE | Not Evaluated | nicht bewertet |
White Rhinoceros, Mkuzi Game Reserve, Mkuzi Game Reserve, Kwazulu-Natal, South Africa (Bild: Carol Polich)
Extreme Closeup Portrait of a Male Sumatran Tiger. (Bild: Karine Aigner)
Übersicht vom Aussterben bedrohter Säugetiere
Auf den Seiten des WWF findet man ein Artenlexikon, indem zur Zeit 133 Arten eingepflegt sind. Ich möchte hier einige besonders bedrohte Tierarten aufführen:
Tierart | Restbestand |
Nördliches Breitmaulnashorn | 4 Tiere |
Westpazifischer Grauwal | 100 Tiere |
Jawanashorn | 50 Tiere |
Iberischer Luchs | 150 Tiere |
Berggorilla | 700 Tiere |
Spitzmaulnashorn | 3700 Tiere |
Sumatra-Nashorn | 275 Tiere |
Sumatra-Orang-Utan | 6600 Tiere |
Sumatra-Tiger | 400 Tiere |
A Captive Juvenile Orangutan Sits in the Tall Grass (Bild: Roy Toft)
Mountain Gorilla, Close-up of Face Looking Through Fern, Africa (Bild: Roy Toft)
Warum sind so viele Tiere vom Aussterben bedroht?
Natürlich sind auch schon früher Arten ausgestorben, man denke nur an die Dinosaurier, aber zur Zeit haben wir das vermutlich größte Artensterben der Erdgeschichte. Hauptursache ist mal wieder, Sie ahnen es schon, der Mensch. Lebensräume werden zerstört oder Flora und Fauna durch eingeschleppte Arten verdrängt, die Umwelt wird verschmutzt, Tiere massenhaft gejagt, gefangen oder getötet. Der Klimawandel sorgt für Veränderungen, die manchen Arten die Lebensgrundlage nimmt. Regenwald wird abgeholzt, Monokulturen angelegt. Der Mensch breitet sich immer weiter aus. Die Folgen von Morgen interessiert heute niemanden.
Amphibien sind besonders bedroht
Besonders schlimm trifft es die Amphibien. Waren 1996 noch 18 Tiere auf der Roten Liste zu finden, sind es mittlerweile 495, die vom Aussterben bedroht sind. 41% der gesamten Amphibien sind hoch gefährdet.
Leider verschwinden viele Teiche und Tümpel und immer mehr Straßen entstehen, so dass Wege zum nächsten Wasser zu weit sind. Als weitere Ursache gilt ein Pilz, der sich aufgrund des Klimawandels stärker ausbreitet, und zum Tod vieler Frösche führt. Auch wird vermutet, dass ein Herbizid der Firma Monsanto, welches weltweit verwendet wird, zu massiven Froschsterben führt.
In den letzten 25 Jahren sollen 113 Amphibienarten ausgestorben sein.
Red-Eyed Tree Frog (Bild: David M. Dennis)
Ein Hoffnungsschimmer - Manchmal können Arten gerettet werden
Zum Glück gibt es aber Organisationen, die sich einsetzen. Immer wieder können auch mal Tiere von der Roten Liste entfernt werden, und zwar nicht, weil diese nun komplett ausgestorben sind, sonder weil Schutzmassnahmen ergriffen wurden und erfolgreich waren. So zum Beispiel geschehen bei der arabischen Oryx Antilope. In freier Wildbahn schon ausgestorben, gab es in Zoos einige überlebende Tiere. Mit Zuchtprogrammen und Auswilderung entstand nun eine Population von ca. 1000 Tieren. Ein toller Erfolg.
Bildquelle:
Eigenes Bild
(Kurze Geschichte der Nationalpark-Idee in Deutschland)