Warum stechen Mücken?

StechmückeMückenweibchen benötigen für die Fortpflanzung bestimmte Eiweißstoffe, die sie nicht selbst produzieren können. Deshalb sind sie darauf angewiesen, sich diese von anderen Tieren oder den Menschen zu holen. Also stechen sie uns - zu unserem Leidwesen - und saugen das benötigte Blut aus unserem Körper. Die geringe Menge, die sie dafür benötigen, können wir ohne Probleme verschmerzen. Jedoch der Gerinnungshemmer in ihrem Speichel, den sie zum Verflüssigen des Blutes mit einsetzen, wird vom Immunsystem des menschlichen Körpers mit Histaminen* bekämpft und verursacht die anschwellenden, juckenden Stellen. Die deutlich größeren, männlichen Mücken ernähren sich lieber pflanzlich. Deshalb geht die Gefahr gepiekst zu werden auch nur von den weiblichen Mücken aus.

Wie und wo vermehren sich Mücken?

Stechmücken legen ihre Eier in stehenden Gewässern, in Seen, Pfützen oder auch in mit Wasser gefüllten Behältern ab. Einige Mücken-Plagen können sogar selbst verursacht worden sein. Zum Beispiel, wenn man im Garten eine Tonne aufgestellt hat, die mit Regenwasser gefüllt ist, um damit den Garten zu gießen. Es reichen aber auch schon herumstehende Töpfe, Dosen und Becher, oder was sonst noch Wasser fassen kann, die sich mit Regenwasser gefüllt haben und einige Tage so stehen bleiben. Je höher die Luftfeuchtigkeit ist und je wärmer es wird, um so wohler fühlen die Mücken sich. Schwüles Wetter und stehende Gewässer sind ideal für ihre Lebensbedingungen.

Tümpel

Tümpel (Bild: I. Ajerrar)

Was finden Mücken "anziehend"?

Es gibt inzwischen viele Studien, welche Menschen mehr gebissen werden und warum. Vielfach wurde festgestellt, dass die Blutgruppe 0 diejenige ist, die am Besten weg kommt. Aber es kommt auch auf die Menge des ausgeatmeten Kohlendioxids und die Körperwärme an. Außerdem lieben Mücken geradezu Schweiß und Parfüm. Sie werden von dunkler Kleidung eher angezogen, als von heller. Es gibt viele Faktoren, die dafür sorgen, dass wir für die Mücken appetitlich werden. Am häufigsten treten sie in der Dämmerung, am Abend oder am frühen Morgen auf. Wobei sie natürlich auch während des Tages und der Nacht aktiv sind. Man könnte meinen, sie arbeiten im Schichtdienst, um uns zu piesacken.

Eine generelle Aussage gibt es also nicht. Wir müssen immer damit rechnen, das Opfer einer Mücke zu werden, die es sich gerade in ihren kleinen Kopf gesetzt hat, uns als ihren Gastwirt anzusehen. Sie bevorzugen dünne, empfindliche Hautstellen und Waden. Waden wohl deshalb, weil sie dann nicht so schnell vom Wind gestört werden, sondern in Ruhe trinken können, bevor sie bemerkt werden.

Was tun nach einem Stich?

Auch wenn es noch so juckt, nicht kratzen! Salz oder Zucker direkt nach dem Einstich sollen das Sekret der Mücke aus der Wunde ziehen, so dass es gar nicht erst richtig zum Juckreiz kommt. Wickel mit Essigwasser sollen desinfizieren. Auch eine aufgeschnittene Zwiebel kann lindern. Auf jeden Fall sollte man die Einstichstelle kühlen, zum Beispiel mit einem nassen Waschlappen. Manche sagen sogar, dass der eigene Speichel hilft, wobei man das auch kritisch sehen kann, wegen der vielen Bakterien, die im Speichel enthalten sind. Wenn frostige Kühlmittel verwendet werden, unbedingt ein Stück Stoff zwischen der Haut und dem Kühlmittel lassen, damit die Haut nicht noch mehr geschädigt wird. Aus der Apotheke hilft am besten ein kühlendes Gel. Hat sich der Stich entzündet, ist der Gang zum Hausarzt erforderlich.

Wie beugt man Mückenstichen vor?

LavendelAls erstes versuchen es viele mit natürlichen Abwehrmitteln aus Pflanzen mit ätherischen Duftölen. Dazu zählen Lavendel (Bild rechts) und Zitronenmelisse. Damit kann man auch schöne Duft- und Kräuterkissen herstellen. Eine Anleitung dazu finden Sie hier. Mit in den Kopfkissenbezug gelegt, sorgen sie für einen uns angenehmen Duft, den die Mücken aber nicht mögen. Auch Eukalyptus und Bergamotte sollen Mücken abwehren. Aus der Gewürzküche lassen sich Nelken, Lorbeer und Zimt verwenden. Natürlich können daraus hergestellte, natürliche ätherische Öle auch mit einer Duftlampe verdampft werden. Dabei kann man aussuchen, welchen Geruch man selbst am liebsten mag. Es hat ja keinen Sinn, die Mücken aus der Wohnung zu vertreiben, wenn man sich wegen des Geruchs selbst nicht mehr darin aufhalten mag. Tomatenpflanzen, Knoblauch, Lavendel und Katzenminze können sogar im Topf auf dem Fensterbrett oder Balkon gehalten werden, um zu verhindern, dass die Mücken in die Nähe kommen. Mit als das beste Mittel hat sich bisher noch Citronella erwiesen. Wobei das Abbrennen der Citronella-Kerzen oft eher für den Außenbereich gedacht ist.

Zum Eincremen soll Kokosöl bereits von sich aus eine hervorragende Abwehreigenschaft haben. Wer aber eine etwas andere Duftrichtung will, kann wenige Tropfen von einem anderen der oben genannten ätherischen Öle untermischen. Vor der Verwendung muss man aber wissen, dass alle ätherischen Öle Allergien hervorrufen können. Ein Test auf einer kleinen Hautstelle sollte also schon vorher gemacht werden, bevor man den ganzen Körper damit einreibt.

Lange, helle Kleidung, dicht gewebt, gibt auch schon ein wenig zusätzlichen Schutz, wenn sie nicht eng anliegt.

Sollten alle diese natürlichen Mittel nicht ausreichend wirken, kann man immer noch auf die im Handel angebotenen Cremes und Sprays zurück greifen. Allerdings sollte man sich genau erkundigen, welche Giftstoffe sich darin befinden und sich überlegen, welches Übel das geringere Übel ist. Eine Beratung vom Arzt oder Apotheker kann mehr Sicherheit bei der Benutzung dieser Anti-Mücken-Sprays geben.

Wenn man Urlaub in einem Malaria gefährdeten Gebiet macht, empfiehlt es sich aber trotzdem, ein Mittel mit möglichst hohem DEET-Anteil zu benutzen. Allerdings sind diese nicht für Babys und Kleinkinder geeignet. Wer Haustiere besitzt, sollte ebenfalls mit der Verwendung vorsichtig sein.

https://pagewizz.com/wenn-die-mucken-beissen-37988/

* Histamin - Gewebshormon und Neurotransmitter (wikipedia)

Ajerrar, am 13.06.2018
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