Die Winterstarre der Stubenfliege

Entweder die Stubenfliege findet im Herbst rechtzeitig ein Winterquartier in dem die Temperaturen nicht unter 10 Grad fallen, oder sie erfriert. Fallen im Herbst die Temperaturen, werden die Fliegen zunächst träge und fallen in eine Winterstarre, aber Minusgrade können sie nicht überstehen. Auch für jene Fliegen, die rechtzeitig ein warmes Quartier gefunden haben, ist die Gefahr jedoch noch nicht vorüber. Der im Herbst auftretende Fliegenschimmel, eine Pilzerkrankung, trocknet die Fliegen von innen heraus aus. Für die wenigen, die Frost und Pilz entkommen, kann der Winter lebensverlängernd sein. Eine normale Stubenfliege lebt etwa 4 Wochen. Durch den verringerten Stoffwechsel während der Winterstarre können sie bis zu 3 Monaten leben. Steigen die Temperaturen über 10 Grad, erwachen die Fliegen aus ihrer Winterstarre.

Der Zitronenfalter füllt Frostschutzmittel ein

Unter den Schmetterlingen gibt es die Gruppe der Wanderfalter, die dem Erfrieren durch den Zug in den Süden ausweichen und andere, die Gruppe derer, die Winterschlaf halten. Die meisten, wie das Tagpfauenauge, der Trauermantel oder der Kleine Fuchs, suchen sich dazu frostsichere Quartiere in Scheunen, auf Dachböden oder in Kellern.

Anders der Zitronenfalter: er überwintert völlig der Kälte und dem Eis ausgesetzt mit eingefalteten Flügel an einem Zweig hängend. So verbringt er viele Wochen in todesähnlicher Starrheit und wird erst von den ersten wärmenden Sonnenstrahlen wieder geweckt. Während für die meisten anderen Insekten spätestens mit der ersten Frostnacht die Lebensuhr abläuft, kann der Zitronenfalter seinen Körper auf frostige Temperaturen einstellen. Er schützt sich mit einem biologischen Frostschutzmittel vor dem Erfrieren. Sein Körper produziert im Herbst eine Mischung aus Alkohol, Salz und Eiweiß, und tauscht diese gegen das Wasser in seinem Körper aus. Auch seine Puppen und Larven, die ebenfalls im Freien überwintern, schützen sich mit dieser Methode.

Bild: Zitronenfalter, www.pixelio.de

Schmetterlinge auf Wanderschaft

In unseren Breitengraden sind es vor allem Zugvögel, wie Schwalben oder Störche, die sich auf Wanderschaft in wärmere Regionen begeben. Aber auch einige Arten von Schmetterlingen suchen sich Winterquartiere südlich der Alpen. So ziehen Admiral, Windenschwärmer, Postillion und Distelfalter in den sonnigen Süden und kommen erst zurück, wenn bei uns die Palmkätzchen blühen.

Winterruhe bei den Bienen

Die Bienen kennen weder Winterschlaf noch Winterstarre. Sie halten lediglich eine Art Winterruhe um möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Dicht zu einer Kugel, der so genannten Wintertraube, aneinander gedrängt sitzen sie die kalte Jahreszeit aus. Auf diese Art und Weise wärmen sich die Bienen gegenseitig. Jede unnötige Bewegung wird vermieden, solange die Temperatur im Randbereich der Kugel nicht unter 7 bis 8 Grad absinkt. Dann wandern die äußeren Bienen weiter nach innen in die Kugel um sich wieder aufzuwärmen. Durch Bewegung können die Bienen die Temperatur im Stock auch wieder aufheizen. Die Anzahl der Bienen je Stock ist im Winter stark reduziert. Zählt ein Stock im Sommer bis zu 60.000 Bienen, sind es im Winter oft nur mehr 30.000.

Insektenhotel für nützliche Insekten

Im Bio-Garten unterstützen zum Beispiel Ohrwürmer, Florfliegen, Schlupfwespen und Marienkäfer den Kampf gegen die Blattläuse. Wildbienen und Hummeln sind für die Bestäubung von Obstbäumen wichtig. Für diese Nützlinge kann man Nisthilfen mit einfachen Mitteln selber bauen, die diesen Insekten dann auch teilweise als Winterquartiere dienen.

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