Zutaten für das Lebkuchenhaus

Für den Teig:
  • 150 g Honig
  • 125 g Zucker, 1P Vanillezucker
  • 1 Ei
  • 375 g Mehl
  • 1 1/2 TL Kakaopulver
  • 1/2 Päckchen Lebkuchengewürz
  • 1 gehäufter TL Backpulver
  • gemahlene Mandeln, Zitronat und Orangeat nach Belieben

 

Für den Zuckerguss:
  • 1 Eiweiß
  • 1 EL Zitronensaft
  • 250 g Puderzucker
Für die Dekoration:
  • kleine Süßigkeiten, zum Beispiel Smarties, Gummibärchen, Schokostreusel usw. zum Verzieren

Der Lebkuchenteig

Der Honig wird zusammen mit 2 Esslöffeln Wasser erhitzt und 100 Gramm vom Zucker zugegeben. Nachdem sich der Zucker gelöst hat, lässt man sie Masse einige Minuten abkühlen. Die Eier werden mit dem restlichen Zucker schaumig geschlagen und der Honig-Zucker-Sirup langsam dazugegeben. Mehl, Kakao, Backpulver und Lebkuchengewürz werden gesiebt und zusammen mit den anderen Zutaten ebenfalls zur Mischung dazugegeben. Die Masse muss dann zu einem glatten Teig verrührt werden, das geht am Besten mit einem Knethaken. Der fertige Teig wird in Frischhaltefolie eingeschlagen und für eine halbe Stunde kaltgestellt.

Rollen, Ausschneiden, Ausstechen

Der Teig wird auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa einen Zentimeter dick ausgerollt. Danach schneidet man die Teile für das Häuschen aus. Zweimal die Dachfläche, zwei Seitenteile, eine Vor- und eine Rückwand.

 

Für den Kamin (der wird später extra aufgesetzt) benötigt man 4 Seitenteile (ein kurzes, ein längeres und zwei angeschrägte). Wer sich unsicher ist, macht vorher Schablonen aus Papier oder Pappe, legt diese auf den ausgerollten Teig und schneidet entlang der Ränder die Teile aus.

 

Für die hier angegebene Menge an Zutaten müssten die Flächen für das Dach etwa 15cm x 10cm und die Seitenteile 6cm (Höhe) x 10cm (Breite) groß sein. Die Vorder- und Rückwand wird 6cm (Breite) und 10cm (Höhe) groß, wobei die max. Höhe von 10cm für die Spitze des Teiles gilt, denn wegen der Dachneigung müssen diese beiden Teile an den Seiten abgeschrägt werden (bis auf 6cm), damit sie an die beiden rechteckigen Seitenteile passen.

 

Auch die Öffnungen für Fenster und für die Tür werden jetzt schon ausgestochen oder ausgeschnitten.

Sicher könnte man auch den Teig im Ganzen erst backen und hinterher die Teile ausschneiden. Aber dann entstehen unschöne Schnittkanten. Deshalb ist es besser, die Teile einzeln zu backen. Das Ganze dauert etwa eine Viertelstunde bei ca. 175 Grad.

Zusammenkleben und Verzieren

Eiweiß, Zitronensaft und Puderzucker werden cremig geschlagen und in einen Spritzbeutel gefüllt. Mit dieser Masse werden zunächst die Wände und der Schornstein zusammengeklebt und nach dem Festwerden das Dach aufgesetzt.

Mit dem restlichen Zuckerguss klebt man die Verzierungen auf das fertige Lebkuchenhaus.

Wozu auf Weihnachten warten?

Lebkuchen wird zwar gemeinhin mit Weihanchten assoziiert, aber das war nicht immer so. In früheren Zeiten waren Lebkuchen eine alltägliche Speise für Arm und Reich, die Küchlein waren nahrhaft und lange haltbar und eigneten sich auch gut als Proviant. Auch später in den Klosterbäckereien wurde das ganze Jahr über gebacken. Erst als das Bürgertum das Selbermachen von Lebkuchen für sich entdeckt hat, konzentrierte sich der Schwerpunkt auf eine bestimmte Zeit im Jahr, auf die Weihnachtszeit. Denn es waren ja doch einige Zutaten nötig, die zur damaligen Zeit etwas ganz Besonderes waren und die man sich eben nicht das ganze Jahr über leisten konnte.

Warum ein Häuschen?

Überfluss und Mangel an Essen ist eine häufig vorkommende Thematik in Märchen. Vor allem Hänsel und Gretel fallen uns in diesem Zusammenhang ein, wenn sie sich am Lebkuchenhaus der alten Frau laben. Die Gebrüder Grimm haben allerdings ihre Märchen nicht erfunden, sondern nur das aufgeschrieben, was sie irgendwo gehört haben, eine Beschreibung eines Lebkuchenhäuschens muss also schon vorher existiert haben.

Eventuell spielt auch Ludwig Bechstein mit seinem "Märchen vom Schlaraffenland" eine Rolle, denn dort heißt es "die Häuser gedeckt mit Eierfladen, und Türen und Wände sind von Lebzelten, und die Balken von Schweinebraten.” Auch der Nürnberger Meistersinger Hans Sachs beschreibt das Schlaraffenland als "Drey Meyl hinter Weynacht” liegend und nach seiner Beschreibung sind die Häuser dort "gedeckt mit Fladn, Leckkuchen die Hußthür und Ladn”.

 

Eventuell war ein findiger Lebkuchenbäcker am Werk, der sich von diesen Erzählungen inspirieren ließ oder der sich von der Konkurrenz abheben wollte.

Im Puppenmuseum im hessischen Wilhelmsbad kann man sich ein überdimensionales Lebkuchenhaus anschauen. Jedes Jahr wird dort zur Weihnachtszeit ein Lebkuchenhaus aufgebaut. Für das Projekt mit 1,40 Meter Höhewerden etwa 50 Kilogramm Lebkuchen verbaut.

Sonja, am 02.02.2014
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Bildquelle:
Eigenes (Marzipanfiguren selber machen)

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