Wie macht man eine Kokosnuss auf?
Viele Leute scheuen sich davor, eine ganze Kokosnuss zu kaufen, weil sie nicht wissen, wie man die öffnet und richtig weiter verarbeitet. Dabei ist eine ganze Kokosnuss wirklich lecker und vielseitig!Sehr ausdauernd und hartnäckig, der Kleine! Doch geht es auch schneller und eleganter? - Ja!
1. Zunächst braucht man eine Kokosnuss!
Um einmal gleich eine gängige Verwirrung aufzuklären. Ja, im Supermarkt in Europa sind Kokosnüsse braun, rund und haarig. Kaufst du sie aber im Urlaub, dort wo auch Kokosnüsse wachsen, dann bekommst du ein grünes Ding, oft etwas eckig. Ja, das ist eine Kokosnuss! So sieht sie nämlich aus, wenn sie frisch vom Baum kommt. Also, bitte nicht verwirrt sein.
Die grünen Kokosnüsse sind garantiert frisch. Bei den Braunen gibt es einen einfachen Trick: Schüttel sie! Wenn du es nicht plätschern hörst, also, wenn keine Flüssigkeit mehr drinnen ist, dann lass die Finger davon! Je mehr Flüssigkeit, desto frischer ist die Kokosnuss!
Kokosnuss im Supermarkt (Bild: Hans / Pixabay)
Kokosnuss am Baum (Bild: Josch13 / Pixabay)
Warum Grüne und Braune? - Nein, es bedeutet nicht, dass das verschiedene Arten sein müssen, obwohl es rund 3000 verschiedene Kokosnussarten gibt. Um das mit Grün und Braun zu verstehen, sollte man wissen, wie die Kokosnuss aufgebaut ist. Weiß man um die Grundanatomie Bescheid, so funktioniert nämlich auch das Öffnen leichter.
Zunächst einmal ist die Kokosnuss keine Nuss, sondern eine Steinfrucht, obwohl das viele Leute gerne irrtümlich meinen, weil sie denken, dass sie durch die grüne, fleischige Schale mit der braunen Nuss drinnen wie eine übergroße Walnuss aussieht. Doch diese Annahme ist falsch, denn tatsächlich ist das Grüne, was wir rund herum um die frische Kokosnuss finden, nämlich praktisch das Fruchtfleisch und das Braune der Stein, eben wie bei einer Steinfrucht, zum Beispiel der Kern in der Kirsche, die auch eine Steinfrucht ist.
Schneiden wir eine Kokosnuss in der Hälfte durch, so sehen wir die Schichten. Außen ist die grüne, ledrige Außenhülle (1), die komplett luftdicht ist. Danach eine eher gelblich braune Faserschicht (2). Das bei den frischen Kokosnüssen. Die Kokosnüsse aus dem Supermarkt haben diese zwei Schichten in der Regel nicht mehr. Als nächstes kommt die braune, haarige Steinschicht (3), die wir besser kennen. Im Stein finden wir die Kopra (4), das weiße Fruchtfleisch, das sich nach und nach aus dem Kokoswasser bildet. Das ist ein längerer Prozess, deswegen haben frische Kokosnüsse mehr Kokoswasser. Und bitte nicht verwechseln: Das Kokoswasser ist nicht Kokosmilch, Kokosmilch entsteht nicht einfach so natürlich, sondern wird erst aus dem Kokoswasser erzeugt.
So, nun kommt aber noch eine wichtige Information, die wir für das Öffnen benötigen: Die Kokosnuss hat drei Keimlöcher, aber nur durch eines kommt der Keim und die anderen verhärten nach kurzer Zeit. Dieses "offene" Keimloch (5) ist wichtig für das Öffnen der Kokosnuss!
Kokosnuss (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)
3 Keimlöcher (Bild: Hans / Pixabay)
2. Keimloch suchen
Kokosnuss (Bild: OpenClips / Pixabay)
So, hat man nun eine schöne. reife Kokosnuss (schütteln nicht vergessen!) erworben, so sucht man zunächst nach den erwähnten drei Keimlöchern. Die sind manchmal etwas von den Haaren verdeckt. Durch drücken wählt man das weichste aus, das "offene" Keimloch. Dieses kann man ganz einfach mit einem Messer einschneiden. Warum dieser Schritt wichtig ist? Nun, man kann ihn sich auch ersparen, aber so geht garantiert kein Kokoswasser verloren, was steril und lecker ist und auch zum Kochen verwendet werden kann. Außerdem erspart man sich eine große Sauerei, wenn man das Wasser vorher entfernt. Durch das Loch kann man nämlich nun das Wasser rausgießen, oder mit einem Strohhalm austrinken.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten, wie man weiter vorgehen kann.....
3A. Loch erweitern
Bei sehr frischen Kokosnüssen ist es oft möglich, das Keimloch einfach zu erweitern und das Fruchtfleisch mit dem Messer auszuschaben.
Kokosnuss ausschaben (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)
Mit dem Messer (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)
3B. Äquator abklopfen
Bei den besonders harten Kokosnüssen aus dem Supermarkt funktioniert Variante 3A aber selten. Stattdessen sollte man sich den Äquator der Kokosnuss suchen, das ist diese Bahn, die wie eine Naht aussieht und zwischen den Keimlöchern durchläuft. Nun nimmst du einen Hammer, einen Stein oder auch die Rückseite eines schweren Messers und klopfst entlang dieser Naht, während du die Kokosnuss langsam drehst. Nach ein paar Umdrehungen springt die Kokosnuss auf, in zwei schöne Hälften. Im Prinzip ist das nichts anderes, als unser Äffchen im Video gezeigt hat, denn man kann natürlich auch die ganze Kokosnuss entlang des Äquators immer wieder auf den Boden schlagen.
War nicht so schwer, oder?
Wusstest du übrigens...
- ...dass eine Kokosnuss, die von der Palme fällt, beim Aufprall ein Gewicht über 1 Tonne ausübt?
- ...dass jährlich etwa 150 Menschen sterben, die von einer Kokosnuss am Kopf getroffen wurden?
- ...dass der Unfallpräventionsforscher Peter Barss für diese Studien den Ig-Nobelpreis für Medizin bekommen hat?
- ...dass es eine Sekte gibt, Kokovorismus, die die Kokosnuss als einziges wahres Nahrungsmittel ansehen?
- ...dass Kokos von coco (spanisch für Nuss) abstammt?
- ...dass die Außenhülle der Kokosnuss so dicht ist, dass sie tagelang im meer schwimmen kann und trotzdem frisch bleibt?
- ...dass du auf Amazon noch viel mehr tolle Kokosprodukte bekommst, als nur frische Kokosnüsse?
Kokosnussernte (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)
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Mein Mann mit 2 Kokosnüssen (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)