Wie macht man eine Nackenfaltenmessung?
Die Nackenfaltenmessung gehört zur freiwilligen Vorsorgeuntersuchung in der Schwangerschaft. Doch wie wird sie durchgeführt, was sagt das Ergebnis und gibt es Risiken für Mutter und Kind?Nackenfaltenmessung - was ist das eigentlich?
Während sich das Lymphsystem und die Nieren eines Babys im Mutterleib entwickeln, sammelt sich Lymphflüssigkeit im Nacken des Kindes zwischen der Haut und der Wirbelsäule. Im Ultraschall ist Flüssigkeit als schwarzer Bereich auf dem Monitor zu erkennen. Aufgrund statistischer Werte gibt es Erfahrungswerte, wie groß der schwarze Bereich zwischen Haut und Wirbelsäule sein sollte. Vergrößerte Werte dieser Nackenfalte weisen auf mögliche Fehlbildungen des Neugeborenen hin. Auffallend große Nackenfalten werden häufig bei Gendefekten wie Trisomi 21 (Down-Syndrom), Trisomi 10, 15m 16 oder 22, Trisomi X (Tripl-X-Syndrom) oder dem Turner Syndrom gemessen. Im Fall einer auffälligen Nackenfaltenmessung folgen Tests wie der Feinultraschall, die Chorionzottenbiobsie oder die Anmiozentese zur genaueren Diagnose.
Die Nackenfaltenmessung gehört nicht zu den kassenärztlich vorgesehenen Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft. Sie wird lediglich auf Wunsch der werdenden Eltern und gegen private Bezahlung durchgeführt. Die genauen Kosten variieren von Arzt zu Arzt und liegen zwischen 150 und 250 Euro. Im Falle einer Risikoschwangerschaft (erbliche Vorbelastung, gesteigertes Alter der Eltern) raten viele Ärzte zur Nackenfaltenmessung. In manchen Fällen werden bei Schwangeren über 35 die Kosten von der Krankenkasse übernommen. Um keine finanziellen Überraschungen zu erleben, sollten "Risikoschwangere" dies jedoch vor der Untersuchung bei ihrer Krankenkasse erfragen. Zu beachten ist, dass die Nackenfaltenmessung kein gesichertes Ergebnis, sondern lediglich eine statistische Wahrscheinlichkeit möglicher Fehlbildungen anzeigt.
Wie und wann wird eine Nackenfaltenmessung gemacht?
Die Nackenfaltenmessung erfolgt zwischen der 11. und 13. Schwangerschaftswoche, wobei die besten Ergebnisse in der 12. Schwangerschaftswoche zu erwarten sind. Wird die Untersuchung nach der 14. Schwangerschaftswoche durchgeführt, sind die Ergebnisse nicht mehr auszuwerten. Nieren und Lymphsystem sind dann bereits zu weit entwickelt und leiten die Lymphflüssigkeit im Nackenbereich ab.
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Ist die Untersuchung ein Risiko für Mutter oder Kind?
Die Nackenfaltenmessung verläuft wie eine ganz normale Routine-Ultraschalluntersuchung. Sie birgt keinerlei Risiken für Mutter und Kind.
Das größte Risiko der Nackenfaltenmessung beläuft sich auf die emotionalen Unsicherheiten, die das statistisch "unsichere" Ergebnis der Untersuchung hervorrufen kann. Nackenfaltenmessungen liefern niemals definitive Aussagen und bergen immer das Risiko falscher Ergebnisse.
Was bedeutet das Ergebnis der Nackenfaltenmessung?
Über die Bedeutung der Nackenfaltenmessung und deren mögliches Ergebnis sollten sich Eltern vor der Untersuchung Gedanken machen. Eine Nackenfaltenmessung liefert lediglich statistische Wahrscheinlichkeiten und kein eindeutiges Ergebnis. Eine erhöhte Wahrscheinlichkeit bedeutet nicht, dass das Ungeborene ganz sicher eine Fehlbildung hat. Ebenso ist eine unauffällige Nackenfalte keinesfalls die Garantie, ein gesundes Kind zu bekommen.
Ob werdende Eltern sich aufgrund einer statistischen Möglichkeit gegen ihr ungeborenes Kind entscheiden könnten, sollten sie sich bereits vor der Durchführung einer Nackenfaltenmessung überlegen. Wird ein Schwangerschaftsabbruch in keinem Fall in Betracht gezogen, ist eine Nackenfaltenmessung nur emotionaler Stress für Eltern und ungeborenes Kind. Würde die theoretische Möglichkeit einer Fehlbildung zur Entscheidung eines Schwangerschaftsabbruchs führen, sollten sich werdende Eltern generell darüber Gedanken machen, ob und wie sie mit einem kranken oder behinderten Kind umgehen könnten. Auch ein gesund geborenes Kind kann im Verlauf seines Lebens durch Krankheit oder Unfall zum Pflegefall werden. In diesem Fall gibt es für die Eltern (auch) kein "zurück" mehr.
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