Risikolebensversicherung: was ist das?

Wer aus dem Leben gerissen wird, hinterlässt in den meisten Fällen eine furchtbare Lücke. Wenn zu der persönlichen Trauer wirtschaftliche Belastungen hinzukommen, geraten manche Hinterbliebene an den Rand ihrer Existenz und Lebensfähigkeit.

Um dieser Ausweglosigkeit die Schärfe zu nehmen, gibt es die Risikolebensversicherung. Sie dient dazu, die Hinterbliebenen (die Familie) im Todesfall abzusichern. Mit ihrer Hilfe können beispielsweise laufende Kredite und Darlehen abgesichert oder abgelöst werden. Man kann die oft immensen Beerdigungskosten daraus bezahlen oder die vor einem liegende schwere Zeit zumindest in finanzieller Hinsicht entlasten.

Das Risiko bei dieser speziellen Versicherung trägt dabei die Versicherung: Die vereinbarte Versicherungssumme wird auch dann ausgezahlt, wenn die Versicherung erst kurze Zeit besteht.

Vorteile der Versicherung

Die Vorteile der Risikolebensversicherung in Schlagworten:

  • Die Beiträge sind steuerlich absetzbar ("Sonderausgaben")
  • Beiträge lassen sich flexibel in Bezug auf ihre Höhe und die Laufzeit festlegen
  • Die Hinterbliebenen sind finanziell abgesichert
  • Kredite und Darlehen können weiter abbezahlt werden; die Versicherung dient als Sicherheit
  • Die Finanzierung von Immobilien kann gesichert werden.

Trotz eventuell geringer Beiträge liegt die Versicherungssumme oft sehr hoch.

Die Nachteile der Versicherung

Versicherungen kosten natürlich Geld – die Beiträge müssen von den Versicherungsnehmern erbracht werden, was deren zur Verfügung stehendes Budget schmälert. Man zahlt monatlich oder jährlich in die Versicherung ein, auch die Einmalzahlung ist möglich.

Man sollte die Vor- und Nachteile der Versicherung sorgfältig abwägen.

Weitere Einschränkungen

Den gravierendsten Nachteil der Risikolebensversicherung sehen viele Menschen darin, dass sie selbst nichts von ihr haben: Die Versicherung hilft nur den Hinterbliebenen!

Die Risikolebensversicherung läuft in der Regel über mindestens zwölf Jahre. Kündigt der Versicherungsnehmer vor ihrem Ablauf die Versicherung, erhält er einen nur geringen Rückkaufswert.

Die Beiträge können sehr hoch sein in Abhängigkeit vom persönlichen Lebensstil. Damit ist beispielsweise das berufliche Risiko gemeint, das gesundheitliche oder das Risiko, das aus einer gefährlichen Freizeitgestaltung wie zum Beispiel dem Fallschirmspringen resultiert.

Die wenigsten Versicherungen sichern den Selbstmord ab. Wer sich selbst tötet, verliert den Anspruch auf die Versicherungssumme.

Nachteile mindern

Nach Ablauf der Versicherungszeit behält die Versicherungen den angesammelten Betrag – ein nicht unerheblicher Sparbetrag verschwindet. Das lässt sich verhindern: durch die Umwandlung der Risikolebensversicherung in eine Versicherung mit Sparoption. Nun wird die Versicherung wie ein Sparkonto geführt, an deren Laufzeitende die Ausschüttung einer vereinbarten und angesparten Summe erfolgt. 

Für wen lohnt sich die Risikolebensversicherung?

In erster Linie profitieren besonders Familien mit Kindern vom Abschluss einer Risikolebensversicherung durch den Hauptverdiener – was natürlich auch im Testament geregelt werden muss. Sie braucht eine gute Absicherung! Wenn der Versicherte vor Ablauf der Versicherungsdauer stirbt, erhält die Familie die gesamte Versicherungssumme.

Wer braucht keine Risikolebensversicherung?

Menschen ohne Familie, die nach ihrem Tod versorgt werden muss, benötigen keine Versicherung. Trotzdem versuchen die Versicherer (die Versicherungen), selbst mit Singles eine Versicherung abzuschließen. Auch Auszubildende, Schüler und Studenten können auf diese Versicherungsvariante verzichten.

Der richtige Zeitpunkt für den Abschluss

Zur Absicherung der Familie ist ein dauerhafter Schutz durch die Risikolebensversicherung immer ratsam. Mit dem Tag der Eheschließung, spätestens aber mit dem ersten Kind ist der richtige Zeitpunkt für den Abschluss gekommen. 

Wenn man ein Haus baut, wenn man ein Haus gekauft hat, muss die Finanzierung abgesichert werden: ebenfalls ein guter Moment für einen Abschluss. Das gilt ganz generell für jedes größere Darlehen, das man aufgenommen hat, will man vermeiden, dass die Familie im Todesfall für die Schulden des Verstorbenen haften soll.

jofl, am 19.01.2013
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