Trittschall dämmen

Wohnungen in alten Gebäuden zu dämmen, ist mit hohem Aufwand verbunden und wird oft im Zuge einer Modernisierung realisiert. Sofern es sich um leer stehende Häuser handelt, ist es kein Problem, die Räume komplett zu dämmen, und weitestgehend schalldicht zu machen. Allerdings ist alles eine Kostenfrage. Wohnungsbaugesellschaften sparen gerne an der falschen Stelle. Sehr zum Leidwesen ihrer Mieter, die schlussendlich die Leidtragenden sind.

Räume in den oberen Etagen sollten grundsätzlich eine hervorragende Trittschalldämmung aufweisen, damit die Wohnungsinhaber in den darunter liegenden Räumlichkeiten nicht durch Schritte, knarrende Dielen, rückende Stühle, spielende Kinder und dergleichen mehr belästigt werden. Leider wird selbst im Zuge einer Modernisierung nicht alles so perfekt realisiert, wie es sein sollte. Ich persönlich wage zu bezweifeln, dass die Trittschalldämmung stets den Anforderungen der DIN 4109 / Schallschutz im Hochbau gerecht wird.

Hauptsächlich in Altbauwohnungen, die noch mit Holzdielen ausgestattet sind, wird gern "geschludert". Anstatt die alte Dielung komplett herauszureißen, wird diese oft drinnen gelassen und lediglich mit einer Folie ausgelegt, über die dann wiederum Holzfaserplatten oder einfache Spanplatten verlegt werden. Was absolut nichts mit einer professionellen Trittschalldämmung zu tun hat und wohl kaum der in Deutschland geltenden DIN 4109 entspricht. Diese Missstände stellen einen erheblichen Mangel der Wohnqualität, hauptsächlich für die Bewohner der unteren Etagenwohnungen, dar.

Es ist in erster Linie Sache des Vermieters, dafür Sorge zu tragen, dass Räume schalldicht sind. Eine wesentliche Verbesserung des Trittschalls in Wohnräumen kann durch Laminatböden mit Trittschalldämmplatten erzielt werden. Diese besitzen zwar niemals die schalldämmende Wirkung wie "schwimmender Estrich", der als Untergrund für Fußbodenbeläge dient, mildern aber den Lärm ein wenig.

Mieter sind natürlich ebenso angehalten, alles zu tun, um Lärmquellen zu beseitigen. Dass insbesondere in oberen Etagen Hausschuhe getragen werden sollten, ist heute leider noch immer nicht selbstverständlich. Schall kann durch dichte Stoffe, Wolle, Schaumstoff gedämmt werden. Wer die Zimmer zusätzlich mit Teppichböden, Auslegware oder Teppichen und Brücken ausstattet, trägt viel zur Schalldämmung bei. Wirklich schalldicht werden die Räume dadurch allerdings nicht.

Mieter in den unteren Wohnungen, die trotz der Dämmung des Fußbodens noch immer laute Schritte und Geräusche hören, können ebenso etwas dagegen unternehmen. Eine schalltechnische Verbesserung in Wohnräumen lässt sich durch abgehängte Unterdecken erzielen. Alle baumaßlichen Veränderungen in Mietwohnungen sind vor der Realisierung dem Vermieter mitzuteilen.

So werden Räume schalldicht

Hängende Decken und zusätzlich eingezogene Wände mindern den Schall erheblich. Um einen Raum schalldicht zu machen, ist nicht nur handwerkliches Geschick gefragt. Auch das nötige Budget dafür sollte vorhanden sein. Um Schall zu mildern, müssen Wände "dicker" gemacht werden. Eine zusätzliche Wand kann entweder in Eigenarbeit entstehen oder von Fachleuten realisiert werden.

Wer sich für doppelte Wände im Wohnraum entscheidet, sollte wissen, dass die Stellfläche bzw. Lauffläche des Zimmers dadurch geringer wird. Was allerdings nicht bedeutet, dass die Miete gemindert werden kann. Sind die Räumlichkeiten ohnehin nicht sehr groß, sollte auf den Einbau einer zweiten Wand verzichtet werden. In dem Fall können Schallschutzplatten die Lösung des Problems sein. Damit die Platten an den Wänden gut halten, wird zuvor ein verarbeitungsfertiger Akustik-Kleber aufgetragen, der sofort haftet aber dennoch für kurze Zeit Korrekturen der Schallschutzplatten zulässt.

Der Spezialkleber ist für alle mineralischen Putze, Gipskarton, Holzspanplatten und Mauerwerk geeignet. Damit der Akustik Kleber aufgetragen werden kann, müssen die Untergründe frei von Tapeten, Farbanstrichen, Öl, Wachs und Staub sein. Die schalldämmenden Platten können einfach angebracht, ausgerichtet und angedrückt werden. Sollte der Kleber Flecken hinterlassen, werden diese mit Wasser abgewischt, solange sie frisch sind. Auf eine sorgfältige Belüftung muss im Anschluss unbedingt geachtet werden, damit ein rasches Abbinden gewährleistet wird.

Um einen Raum schalldicht zu machen, eigenen sich zudem Akustikschaumstoffe hervorragend, die Lärm und Hall schnell dämmen. Für die Befestigung der Schaumstoffe gibt es spezielle Akustik Montagekleber. Diese sind elastisch aushärtend, lösungsmittelfrei, geruchsneutral, überstreichbar, und bieten eine hervorragende Haftung auf allen saugfähigen Untergründen. Montagekleber sind für den Innenausbau geeignet und bis zu 65°C hitzebeständig.

Wenn Sie sich mit dem Gedanken tragen, einen Raum schalldicht zu machen, finden Sie auf dieser Seite im Internet einige Anregungen dazu. In erster Linie sollten Sie vorerst mit Ihrem Vermieter sprechen und ihn auf die Mängel (zu denen auch eine nicht ausreichende Trittschalldämmung und nicht schallisolierte Wände zählen) hinweisen.

KreativeSchreibfee, am 29.01.2014
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Bildquelle:
Kerstin Schuster (MIETER AUFGEPASST! Wohnen im Grünen, mitten in der Stadt, durchaus ...)
Kerstin Schuster (Weiße Wände, kahle Wände - streichen, tapezieren, kreativ dekorieren)

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