War das Attentat auf Charlie Hebdo eine sogenannte "false flag"?

Kaum war dieses furchtbare Attentat in Paris geschehen, tauchten im Netz bereits die ersten Verschwörungstheorien auf. Die Täter waren noch auf der Flucht, was wir live im TV mitverfolgen durften, schon postete die Schar der Berufsskeptiker und professionellen Brunnenvergifter bereits ihre Zweifel. Legt man viele Fährten, wird die Wahrheitssuche erschwert. In der Fachsprache der Geheimdienste nennt man das Intoxikation. Warum nicht einfach mal die Ergebnisse der Untersuchungen abwarten. Dann kann man ja immer noch Fragen stellen. Keiner von uns war vor Ort. Aber einige Ungereimtheiten tauchen doch auf. Die Attentäter waren vermummt, damit man sie nicht erkennt. Und lassen dann ihren Personalausweis im Fluchtauto liegen, damit man sie schneller identifizieren kann? Das erinnert an 9/11, in den Trümmern eines Wolkenkratzers findet sich ein unbeschädigter Reisepass eines der Flugzeugentführer. Der war sicherlich feuerfest. Die Täter werden alle erschossen, können nicht mehr aussagen. So ähnlich lief das beim Kennedymord auch ab. Dann begeht der stellvertretende Chefermittler Helric Fredou Selbstmord. Da ist er nicht allein. Seine Kollegen im Fall Jörg Haider und Natascha Kampusch waren ebenfalls depressiv. Erstaunlich viele bei der Polizei, die an psychischen Problemen litten. Jedenfalls gibt das Raum für Verschwörungstheorien in alle Richtungen.

Al-Qaida im Jemen bezichtigt sich selbst als Urheber der Tat

Nun hat sich die Extremistenorganisation al-Qaida im Jemen zu dem Anschlag bekannt, bei dem zwölf Menschen starben. Wie sollte man die Echtheit so einer Botschaft überprüfen? "Wir, al-Qaida im Jemen, ausgewiesen durch Fahndungsfoto und dem CIA, äh ... dem Notar von Angesicht bekannt, bekennen uns....?" Oder wie soll das abgehen.

Ob an den Behauptungen des Qaida-Ablegers etwas dran ist, bleibt jedoch unklar. Wenige Tage nach dem Anschlag wurde eine Videobotschaft des Attentäters Amedy Coulibalys bekannt. Coulibaly legte einen Eid auf den Anführer der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ab. "Was wir getan haben, ist vollkommen legitim. Ihr attackiert das Kalifat, den Islamischen Staat, wir attackieren euch." Das wäre ein Grund. Aber das Ziel "Charlie Hebdo" verwirrt mich. Seit über zehn Jahren führt Amerika einen Drohnenkrieg gegen "Terroristen" unter anderem auch im Jemen. Etwa 3000 Menschen, darunter 126 bewaffnete Anführer der Islamisten wurden bereits getötet. Und die sind beleidigt wegen einer Karikatur? Und was ist das Resultat, ganz Europa ist einig Charlie-Land. Selbst die LINKE, die eigentlich nicht durch Meinungsfreiheit berühmt wurde, hielt den Bleistift hoch.

Wenn ich sehe, wer so alles Charlie ist, dann bin ich lieber Micky Mouse!

Wir sind also alle Charlie. Sogar die Bildzeitung. Was sind denn nun die Folgen des Attentats? Frankreich rückt wieder näher an Washington. Schickt sogar einen Flugzeugträger in den Persischen Golf. Die Froschfresser waren den Yankees in ihrer Außenpolitik zu unabhängig geworden. Francois Hollande wollte die Sanktionen gegen Russland lockern. Außerdem stimmte Frankreich in der UN für einen eigenständigen Palästinenser-Staat. Nun sind die wieder auf Linie! Ami-Land hat den Daumen drauf. In Deutschland hört man nichts mehr über Abhörskandale. Ganz im Gegenteil, wir müssen doch froh sein, wenn der große Bruder die Telefonie und das Internet kontrolliert. Blöd nur, dass er die Kouachi-Brüder nicht im Visier hatte. Aber die NSA war wohl mit der gefährlichen Merkel beschäftigt. Jedenfalls wird die Sicherheit verstärkt. Das bedeutet Einschränkung der Individual-Rechte. So konnte man bereits am 19.01.15 die Versammlung in Dresden mit Sicherheitsbedenken verbieten. Unsere Grundrechte werden nach und nach geschmälert.

Und natürlich die Angst vor den Islamisten. Das ist aber eine Gratwanderung für die herrschende Kaste. Einerseits soll Pegida und der rechte Rand nicht davon profitieren, andererseits muss genügend Angst da sein, um jeden Militäreinsatz gegen den bösen Feind mit Hurra zu unterstützen. Wir wollen schließlich Waffen verkaufen, oder etwa nicht?

 

 

Letztendlich geht es nur um Macht und Öl!

Nehmen wir mal die islamistische Gruppierung von Boko Haram. In Nigeria fördert der britisch-niederländische Ölkonzern Shell das schwarze Gold. Das wichtigste Exportprodukt Nigerias ist das Erdöl, welches zusammen mit Erdölprodukten 95 % der Exportgüter ausmacht. Haupthandelspartner sind Deutschland, China, Belgien, USA und Großbritannien. Der Reichtum verbleibt aber im Süden des Landes. Genauer gesagt, in den Taschen der herrschenden Clique und der Shell-Aktionäre. Der Norden, meist unfruchtbare Wüste, hat nichts davon. In dieser benachteiligten Region gründete sich die Terror-Miliz. Es gibt weder Forderungen, noch einen Dialog. Boko Haram lehnt alles Westliche ab. Bekannt sind die Entführung von Schulmädchen und radikale Anschläge. Nun gibt es Hinweise, dass diese Leute Zahlungen aus Saudi Arabien bekommen haben. Saudi Arabien ist unser Verbündeter, Merkel liefert dort Waffen hin! Jedenfalls tritt sie dafür ein. Was soll man davon halten?

Terroristen verbreiten Angst. Angst ist ein Mittel der Machtausübung. Die Kirche hat den Teufel, damit sich die armen Sünder zu Mutter Kirche flüchten. Nigeria hat Boko Haram, damit Nigerias Präsident Jonathan schön in der Spur bleibt und treu zu seiner Schutzmacht steht. Es geht schließlich um Öl.

Wer hat die Urheberschaft?

Der Hass der arabischen Welt wird auf ein Satire-Magazin kanalisiert. Dass Amerika mit seinen Verbündeten in den letzten 14 Jahren in sieben Ländern hundert Tausende Moslems getötet hat, juckt keinen mehr. Da läuft der Dieb schrie der Mörder, und entkam. Die wütende Menge schnappt nach dem dargebotenen Knochen, der Speck wird in Sicherheit gebracht. Dann wird die gesamte Bevölkerung Europas verunsichert. Klar, es gibt durchgeknallte Einzeltäter oder Gruppen von gefährlichen Extremisten. Und die würden besser in Sibirien Schnee schieben, als hier ihr Unwesen treiben. Aber nun sind alle unter Generalverdacht. Das Misstrauen ist enorm. Ich war als junger Bursche dabei, als wir in Köln die ersten Gastarbeiter aus der Türkei am Hauptbahnhof mit Blaskapelle empfangen haben. Deutschland brauchte Arbeitskräfte. Viele dieser Menschen haben unser Land mit aufgebaut. Auch die werden angefeindet oder zumindest misstrauisch beäugt. Auch die sind Opfer dieser Anschläge.

Ich weiß auch nicht, wer dahinter steckt. Normalerweise immer der, der den größten Nutzen daraus zieht. Aber ich will nicht mit dem Finger auf jemanden deuten, denn nichts benötige ich weniger, als General Atomics MQ 9 Drohnen in meinem Garten.

Autor seit 13 Jahren
315 Seiten
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