Kommt der Osterhase aus dem keltischen Kulturkreis?

Das Wort Os-Tara ist keltischen Ursprungs und ist der Ausdruck für das Erwachen des Lebens nach der Winterpause, also den Frühlingsbeginn. Die frühere Forschung kennt eine keltisch-germanische Göttin mit dem Namen Ostara. Lange Zeit ging man davon aus, dass sich aus ihrem Namen der Begriff des heutigen Ostern herleitete. Diese Annahme beruhte auf der Aussage des Kirchenklerikers Beda Venerabilis, der die germanische Göttin Eostrae als Namensgeberin des Osterfestes ansah. In der heutigen Forschung wird die Existenz der Göttin Eostrae als recht unwahrscheinlich betrachtet. Daraus folgt, dass die Ableitung Jacob Grimms von der Göttin Eostrae zur Göttin Ostara als noch um ein vielfaches unwahrscheinlicher angesehen wird. Grimm hatte bei einigen Sagen- und Mythengestalten einen germanischen Ursprung vermutet und auch versucht, diesen in seinen Schriften zu beweisen, um der germanischen Kultur eine Grundlage zu geben.

Häufig vorkommende Ortsnamen mit "Oster" oder "Osta" im Wort werden von einigen wenigen Wissenschaftlern noch in Verbundung mit Ostara bzw. Eostrae gesehen. Die meisten etymologischen Gedaneknen gehen in die Richtung, dass die Namensgebung etwas mit der Lage der entsprechenden Ortschaften zu tun hat, also mit der Himmelsrichtung "Osten".

Osterei und Osterhase

Ob nun die heutige Forschung die Verbindung zwischen der Göttin Ostara und Ostern abspricht oder nicht, ist jedoch ohne Belang für die Antwort auf die Frage, wo der Osterhase herkommt. Entscheidund ist, wie die Lage gesehen wurde, als der Osterhase entstanden ist. Zu diesem Zeitpunkt nämlich, glaubte man noch an die Theorie mit der Göttin als Namensgeberin. Zum einen ist die Verbindung des Frühlings mit dem Ei dahingehend einleuchtend, als dass schon zu allen Zeiten das Ei als lebensspendend galt und als Symbol für den beginnenden Frühling, also das beginnende Leben im Jahreskreis. Zum anderen waren die Attribute der besagten Göttin ebenfalls das Ei und auch der Hase.

Wer bringt denn nun die Ostereier?

In einigen wenigen Gegenden haben sich auch andere Tiere als Eierbringer durchgesetzt als der Hase, beispielsweise Hähne in Böhmen und Füchse in Westfalen. Allerdings ist der Hase flächendeckend bekannt und auch am meisten verbreitet. Das lässt sich durch die mythologische Verbindung von Hase als Symbol der Göttin erklären, dass der Hase fest mit dem Osterfest verbunden ist. Auch andere Erklärungsansätze sind denkbar. So gilt zum Beispiel der Hase als Frühlingstier, da er recht früh im Jahr seine Jungen bekommt und damit das Ende des Winters und den Beginn des Frühlings markiert. Eine andere Erklärung ist die, dass das scheue Tier sich nach dem Ende des Winters näher an die Siedlungen herangewagt hat, auf der Suche nach Futter. Die Menschen werteten das Erscheinen des Tieres als Zeichen, dass der Winter zu Ende war. Die Esoterik liefert die Erklärung, dass das Osterfest auf dem Mondkalender basiert und der Hase ein Mondtier ist. Auch das Christentum der Neuzeit bietet einige Erklärungsansätze, die wahrscheinlich nicht der Wahrheit entsprechen, da die Ursprünge des Osterhasen weit vor dieser Zeit liegen.

Sonja, am 24.01.2014
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Bildquelle:
Eigenes (Marzipanfiguren selber machen)

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