Auf der Suche nach dem Weihnachtsmann

Es war anno 1931 als ein gut beleibter, freundlich schauender Mann mit weißem Rauschebart, gehüllt in einen roten Mantel mit weiß umrandeter Kapuze, erstmals in dem Werbespot einer weltberühmten Company auftauchte, die das beliebte koffein- und kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränk auf den Markt brachte.

Seit 1893 ist das Markenzeichen/der Markenname jener Firma urheberrechtlich geschützt. Der weißbärtige Alte, mit den roten Wangen und dem langen roten Mantel, der eigens für die weihnachtliche Werbekampagne der Firma Coca Cola®, vom Maler Haddon Sundblom gezeichnet wurde, sah genau so aus, wie der heutige Weihnachtsmann. Der Weihnachtsmann ward "geboren".

 

Stimmt aber so nicht ganz. Die fiktive Gestalt, welche jedes Jahr zur Weihnachtszeit die Geschenke austeilt, soll es schon sehr viel früher gegeben haben.

Wer sah den Weihnachtsmann zuerst?

 

Erstmals wurde der Weihnachtsmann 1798 in einem Einzelbeleg erwähnt. Nicht er selbst, sondern der Begriff an sich. Der um 1760 geborene Schauspieler, Schriftsteller (?) und Dramatiker, Friedrich Gustav Hagemann, erwähnte den Weihnachtsmann bereits in seinem Schauspiel "Edelmann und Bürger".  

Das bekannte und sehr beliebte Lied "Morgen kommt der Weihnachtsmann" stammt von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Aus der Feder des Dichters Hoffmann von Fallersleben stammen an die 550 Kinderlieder, darunter auch das bereits erwähnte Weihnachtslied, welches er ca. 1840 gedichtet hat. Vertont wurde es später. Es sollen noch weitere Versionen des bekannten Weihnachtsliedes existieren, mit jeweils anderen Texten. Auch der  von Fallersleben verfasste Originaltext ist nur den wenigsten bekannt.

Hoffmann von Fallersleben war nicht nur Dichter, sondern ebenfalls Hochschullehrer für Germanistik als auch "Sammler und Herausgeber" alter Schriften. Überdies schrieb Hoffmann von Fallersleben das "Lied der Deutschen", welches heute die deutsche Nationalhymne ist.

Darüber vielleicht später einmal mehr, denn dieser Artikel beschäftigt sich schließlich mit der Suche nach dem Weihnachtsmann. Genau diesen hat der Dichter in seinem Weihnachtsgedicht erwähnt. Hatte er ihn gar gesehen?

Nein!  Wenn doch, dann auf keinen Fall den weißbärtigen Alten mit dem roten Gewand. Obwohl, irgendwie hatte Hoffmann von Fallersleben selbst ein wenig Ähnlichkeit mit Alten, der Jahr für Jahr am Heiligen Abend die Geschenke bringt. Vielleicht war er gar der Weihnachtsmann mit dem Rauschebart?

Der "typische" Weihnachtsmann mit dem Rauschebart war zu jener Zeit noch gar nicht aktiv. Eigentlich gab es damals gar keinen "echten" Santa-Claus (wie der Mythos mit dem fliegenden Rentierschlitten in den USA genannt wird). Einen heiligen Nikolaus soll es gegeben haben. Er war der Bischof von Myra aus dem 4. Jahrhundert und zugleich Patron der Schüler. Der Nikolaus hatte stets am 06.12. seinen großen Auftritt, was bis heute so geblieben. Ebenso gab es das Christkind schon. Und wer Knecht Ruprecht? Der "Vorgänger" vom Weihnachtsmann etwa?

Der echte Weihnachtsmann ist ein Münchner

Ein Heiliger ist der Weihnachtsmann mit dem Rauschebart nicht. Dafür aber ein echter Münchner und er soll schon vor mehr als 160 Jahren existiert haben. Damals wurde er in München gesichtet, als er mit seinen Stiefeln aus Bärenfell durch den hohen Schnee stapfte. Bekleidet mit einem langen Mantel und einer Zipfelmütze bzw. Kapuze. Der lange Bart war das Einzige, was vom Gesicht des Zipfelmützenträgers zu sehen war. So stapfte er durch Münchens Straßen, mit einem Tannenbaum. Er war ein "guter Mann".

Dies geht jedenfalls aus vielen Beschreibungen hervor. Das Bild vom Weihnachtsmann, welches vom Zeichner und Maler Moritz von Schwind - einem gebürtiger Wiener - stammt, erschien erstmals in der Münchner Wochenzeitschrift "Fliegende Blätter" anno 1847. Damals trug der Weißbärtige den Namen "Herr Winter". Später wurde er zum Weihnachtsmann gekürt.   

 

Stimmt denn die ganze Mär vom Weihnachtsmann? Wer war denn da der alte, etwas grimmig dreinblickende Gabenbringer, von dem einst gemunkelt wurde. Und welchen Weihnachtsmann, wenn nicht jenen mit dem weißen Rauschebart, hatten dann Hagemann und vom Fallersleben gemeint?

 

Eigentlich ist es doch gar nicht so wichtig. Wichtig ist einzig und allein, dass der weißbärtige Alte jedes Jahr pünktlich am Heiligen Abend an die Türen klopft, um Geschenke zu verteilen.   

KreativeSchreibfee, am 03.12.2012
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Bildquelle:
M. Steininger - Die Persönliche Note (Quizfragen rund um Weihnachten: Die 15 "Stars" des Weihnachtsfestes...)
Kerstin Schuster (Weihnachten Dresden besinnlich - Die schoenste Weihnachtsstadt Europas)

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