Woher kommt Heilerde und was ist das überhaupt?

Mineralstoffhaltige Erden wurden schon in der Antike als kosmetische Helferlein verwendet. Eiszeitliche Lößablagerungen (mit einem hohen Anteil an Feinerde) liefern das Pulver, das wir unter dem Namen Heilerde kennen. 

Eine einheitliche Zusammensetzung finden wir bei Heilerde nicht, die Inhaltsstoffe richten sich danach, woher die Erde stammt. Oft sind Kieselsäure, verschiedene Salze (von Kalzium, Magnesium, Natrium, Silizium, Eisenoxid, Aluminium und anderen) enthalten, die in jeder Heilerde unterschiedliche Anteile haben können. Daher kann man auch ruhig etwas herumprobieren, bis man das für seine Bedürfnisse geeignete Produkt gefunden hat.

Innerliche und äußerliche Anwendung

Die Naturmedizin kennt Heilerde für die innere und äußere Anwendung. Meistens wird zu diesen Zwecken die Heilerde mit kaltem Wasser verrührt und dann entweder eingenommen oder aufgetragen.

In vielen Kulturen wird mit Absicht Erde verzehrt (Geophagie), vor allem bei Naturvölkern ist das der Fall. Mittlerweile sind aber immer mehr Menschen auch in modernen Zivilisationen von der Wirksamkeit der heilenden Erden überzeugt. Die Anwendungsgebiete reichen von der Behandlung bei Durchfall über die spezielle Mineralstoffversorgung Schwangerer bis hin zur Anwendung bei Magenschmerzen (bindet Magen- und Gallensäure). Heilerde soll weiterhin schädliche Stoffe und Bakterien binden, um sie dann auszuscheiden.

 In der äußeren Anwendung kommt Heilerde sehr oft bei Akne zum Einsatz. Sie trocknet die Haut etwas aus und nimmt den Talg auf, was der fettigen Haut die Grundlage für weitere Akne entzieht. Eine Maske aus Heilerde kann aber nicht nur aus kosmetischen Gründen auf dem Gesicht (und überall dort, wo die Akne blüht) aufgebracht werden, sondern auch zum Beispiel als Wickel oder als Umschlag auf schmerzende Gelenke und Muskelpartien. Heilerde vermindert auch die Probleme bei Ekzemen und bei Bartflechte.

Generell sollte natürlich ein Arzt befragt werden, bevor man ein Hausmittel – wie harmlos es auch anmuten mag – an sich oder anderen ausprobiert. Beispielsweise kann das Risiko bestehen, dass durch die Bindefähigkeit der Heilerde Wirkstoffe aus anderen eingenommenen Medikamenten gebunden werden und somit nicht mehr voll wirksam werden. Und Heilerde, die laut Packungshinweis nur zur äußeren Anwendung gedacht ist, sollte auch nicht verzehrt werden, eventuell sind noch weitere Bestandteile zugefügt worden, die für die innere Anwendung nicht geeignet sind.

... auch die Tiere tun es....

Auch in der Tierwelt lässt sich beobachten, dass Erde innerlich und äußerlich zur Anwendung kommt. Bei Schweinen, Pferden oder Hunden sehen wir häufig, dass sie sich genussvoll im Schlamm wälzen. Sie tun es bei Hautkrankheiten oder um sich von Parasiten zu befreien bzw. einen Juckreiz loszuwerden. Papageien betreiben Geophagie, sie fressen also Erde. Sie tun das, um ihre Nahrung von Bitterstoffen zu befreien, um Mineralstoffe aufzunehmen oder einfach, damit die kleinen Steinchen im Magen die Nahrung zermahlen, was mit den Schnäbeln alleine ja nicht praktizierbar ist.

Sonja, am 03.03.2017
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Bildquelle:
Amazon, Produktbild (26 Dinge, die man mit Natron tun kann)
Eigenes (Leckere Rezepte aus der Eberesche)

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