Ein Kraut mit vielen Wirkungen

Bockshornklee ist ein vielseitig verwendetes Kraut. Neben seiner Rolle zum Würzen wurde es über Jahrhunderte bevorzugt als Heilpflanze eingesetzt, wobei äußerliche und innere Anwendung üblich waren. Schon Plinius, geboren im Jahr 23 nach Christi, pries das Kraut. In frühen mittelalterlichen Klöstern wuchs es, um damit Leber- und Nierenleiden zu heilen und Karl der Große (747 bis 814) verordnete in seinem Capitulare de Villis den Anbau der Pflanze. Zuvor wurde Bockshornklee überwiegend in der freien Natur gesammelt. In Südosteuropa, Nordafrika, Indien und Asien ist er wildwachsend verbreitet. Verwendet werden die kleinen braunen Samen und in machen Regionen auch die frischen oder getrockneten Blätter. Zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe machen diesen Klee zu einer besonderen Pflanze. Selbst Hildegard von Bingen wußte sie zu schätzen.

Bockshornklee ist innerlich und äußerlich wirksam

Schleimstoffe, Öle, spezielle Eiweiße, Vitamine, Saponine und mehr stecken im Griechisch Heu. "Trigonellin", ein Steroid-Saponin, Eisen, Phosphor, Vitamin A und D, Cholin und die Aminosäure Histidin sorgen dafür, dass der Klee die Leber schützt, der Arterienverstopfung entgegen wirkt und den Stoffwechsel positiv beeinflusst. Cholin beugt der Leberverfettung vor und Histidin führt bei Fehlen im Körper zu Leberschäden. So schützt der Bockshornklee die Leber doppelt. Vor allem in Asien ist der Tee aus dem Pulver der Samen weit verbreitet. Abkochungen der schleimhaltigen Samen wirken hustenlösend, entgiftend in der Lunge, weshalb gerade Rauchern die Einnahme empfohlen wird, sowie appetitanregend und leicht abführend. Männer wird es interessieren, dass Bockshornklee gegen Haarausfall wirken soll. Im Handel werden Bockshorn-Haarkapseln angeboten. Äußerlich wird ein Breiumschlag aus dem Klee bei hartnäckigen Geschwüren empfohlen. Schon Pfarrer Kneip war von der Wirkung begeistert.

Brei oder Tee – so wird es gemacht

Einen Brei kochen Sie aus 100 Gramm Samen mit wenig Wasser . Dieser wird abgekühlt in ein Baumwolltuch gestrichen und dann auf die wunde Stelle gelegt. Auch bei einem Gichtanfall soll diese Methode wirken.

Für den Tee nehmen Sie etwa zwei Esslöffel pulverisierten Samen und lassen diese mit ¼ Liter kalten Wasser etwa drei Stunden stehen. Danach wird kurz aufgekocht und abgeseiht. Noch warm, aber nicht heiß, süßen Sie mit Honig und trinken etwa drei Tassen am Tag davon.

Türkische Mütter kochen für kränkliche Kinder einen Brei aus drei Teilen Milch und einem Teil Bockshornklee. Dieser soll stärken und den Appetit anregen.

Der scharfe Geschmack steckt in manchem Curry

Stark würzig und scharf schmecken die Samen des Bockshornklees. Daher sind sie in vielen "falschen" Currys enthalten. Die echten Currys aus Indien sind andere. Das hat den Klee leider etwas in Verruf gebracht, obwohl er tatsächlich in der indischen Küche viel verwendet wird. Köche im Mittleren Osten würzen damit ihr berühmtes Halva, eine Süßspeise die aus einem Mus von Ölsamen, Honig oder Zucker und je nach Land verschiedenen weiteren Zutaten besteht. Am häufigsten sind das Pulver der Samen oder die ganzen Samen als Zutat enthalten. Durch kurzes Rösten ohne Fett werden diese etwas entbittert. Das Pulver würzt sehr stark. Vorsicht ist hier also geboten. Aber auch die frischen Blätter spielen in Indien und Ägypten eine Rolle. Sie werden mit Spinat oder anderem Gemüse zusammen gekocht. Selbst als Kaffeeersatz wird der Samen von Bockshornklee verwendet. In unseren nördlichen Breiten passt Bockshornklee gut zu allen blähenden Speisen, wie Kohlgerichten, Eintöpfen und auch zu Gulasch. Die frischen Sprochen bereichern so manchen Salat.

Bitte bedenken Sie, dass dieserArtikel nicht den Rat eines Arztes ersetzen kann. Auch die Anwendung von natürlichen Heilpflanzen sollte nicht ohne fachlichen Rat erfolgen.

Quellen und weitere Info:

  • "Kursbuch gesunde Ernährung" von Ingeborg Münzing-Ruef im Heyne-Verlag – ISBN 978-3-453-12256-7
  • Buch der Autorin "50 Kräuter und Gewürze" – BoD-Verlag - ISBN 978-3-8482-2486-9
  • Webseite über Bockshornklee - sehr ausführlich und informativ
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