Auch uns wird eine Zwangsabgabe blühen

Zwangsabgabe für zypriotische BankkundenDenn das sich das Spiel ohne (Geld-)Grenzen langsam dem unausweichlichen Ende samt dramatischer Folgen endet, sollte selbst dem naivsten Zeitgenossen mittlerweile klar sein. Und wie im Casino gilt: Bank gewinnt!

Wie im Falle Zyperns mit seinem überproportional großen Bankensektor, dessen Einlagen zu einem beträchtlichen Teil von ausländischem Kapital bestritten werden, insbesondere russischem. Aus welchen Quellen ein Großteil dieser Einlagen stammen dürfte, kann man wohl an einer Hand abzählen.

Folglich mutet eine der Maßnahmen zur "Gesundung" Zyperns wie ein weiterer Schlag ins Gesicht ehrlicher, hart arbeitender Bürger an. Neben einer weiteren Milliardenhilfe der EU, die das längst verschüttete Kraut auch nicht mehr fett macht, ist es insbesondere eine Zwangsabgabe zypriotischer Bankkunden, die uns West-, Ost- und Altdeutschen zu denken geben sollte. Die zypriotische Zwangsabgabe auf Bankguthaben wird über kurz oder lang wohl auch in Mitteleuropa als letztes monetäres Aufgebot gegen den Staatsbankrott kommen.

Die Armen trifft es natürlich am Härtesten

Und so funktioniert die Solidaritätsabgabe, die man in einem funktionierenden Rechtsstaat schlichtweg als Raub titulieren würde: Übers Wochenende werden sämtliche Guthaben eingefroren. Gnädigerweise durfte noch begrenzt Geld am Automaten abgehoben werden. Sobald die Banken wieder geöffnet haben, werden Bankkunden geringere Guthaben vorfinden. Ab einer Einlage von 100.000 Euro werden 9,9% abgezogen, unter 100.000 Euro immerhin noch satte 6,75%.

Die Ärmsten trifft die Zwangsabgabe am HärtestenWer wird von dieser Maßnahme am Härtesten getroffen? Natürlich jener "kleine Mann von der Straße", für den sich einzusetzen Politiker jeglicher Coleur nicht müde werden zu betonen. Denn wenngleich die "Solidaritätsabgabe" für Einlagen unter 100.000 Euro prozentual niedriger ist, bedeutet sie gerade für Geringverdiener einen empfindlichen finanziellen Einschnitt. Für politische Granden natürlich unvorstellbar, fristen viele Menschen ein Leben am Existenzminimum, bei dem jeder Euro weniger am Konto schmerzhafte Einbußen bedeutet.

Und wen wird diese Maßnahme kaum treffen? Jene, die über große Vermögen verfügen und deshalb ihr Mittel streuen. Kein Vermögender, der Recht bei Trost ist, legt seinen gesamten monetären Besitz in einer Bank an. Wohlhabende und Reiche splitten ihr Vermögen. Sie kaufen in weiser Voraussicht Immobilien, Aktien oder Edelmetalle. Wer jeden Cent zweimal umdrehen muss, besitzt in der Regel gerade einmal ein Bankkonto, welches dazu dient, Löhne empfangen und Rechnungen überweisen zu können.

Die Freien Märkte sind schuld!

Fast könnte man die Aussage des deutschen EZB-Direktionsmitglieds Jörg Asmussen zynisch nennen, wenn es heißt: "Bevor die Banken wieder öffnen, wird die Abgabe abgezogen. Der Rest des Geldes ist frei verfügbar". Vielen Dank, wie reizend und freundlich, den Bankkunden nicht noch mehr abzuzwacken oder sie überhaupt gleich zu enteignen!

Natürlich soll es sich um eine einmalige Maßnahme handeln. Genauso wie beim deutschen Solidaritätszuschlag, der seltsamerweise mehr als zwei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung immer noch erhoben wird. Nun: Einmal auf den Geschmack gekommen, wollen die Nutznießer des Systems auf die dreist eingehobene Kohle verständlicherweise nicht mehr verzichten.

Hier wie dort gilt: Frechheit siegt, da im etatistischen Kabuki-Theater auf die vermeintlich Schuldigen an der so genannten "Finanzkrise" gedeutet und dies vom leichtgläubigen Volk dankbar geschluckt wird. Die bösen Spekulanten seien schuld, der "Freie Markt" und natürlich die "neo-liberalen" Kapitalisten. Wer genau diese Leute sind und wo sich in unseren an Gesetzen und Regulierungen erstickenden Märkten diese schreckliche Freiheit (merke: "Frei" zu sein ist ganz, ganz übel!) befinden solle, das kann zwar niemand so genau beantworten.

Andererseits verlangt das mit Trash-TV, Fußball und Schein-Debatten über Sexismus ruhig gehaltene Volk nach keinen Antworten. Es gibt sich mit politisch korrekter Empörung zufrieden und schwimmt brav im kollektivistischen Schwarm mit, wo es sich stets auf der "richtigen Seite" wähnt. Man weiß ja aus der Geschichte, dass die Masse nie irrt.

Wir sind das dumme Volk

Und was können wir daraus lernen? Zunächst einmal können wir löhnen. Rund 10 Milliarden Euro sollen als "Hilfe" nach Zypern fließen. Dem entgehen wir ohnehin nicht, haben wir doch die Hoheit über unser Leben, und damit auch unser Vermögen und Einkommen, zur Gänze den Vasallen des Staates abgegeben. Zumindest die Gedanken sind noch frei, und deshalb sollten wir vorausschauend denken. Es sollte spätestens jetzt klar sein, dass der Staat keine Möglichkeit ungenutzt lassen wird, an immer neue (und skrupellosere) Einnahmequellen zu gelangen.

Ob es sich um neue Steuern, Steuererhöhungen, Zwangs-Staatsanleihen oder Maßnahmen wie jene auf Zypern handeln wird, spielt letztendlich keine Rolle. Zum Handkuss kommen jene, die nicht über die Mittel und Möglichkeiten verfügen, wenigstens einen Teil ihres meist sauer Ersparten zu retten.

Einen winzigen Lichtblick gibt es dennoch: Edelmetalle. Insbesondere Silber, das "Gold des kleinen Mannes", eignet sich als Notgroschen ganz vorzüglich und ist derzeit (noch) relativ günstig zu erwerben.

Nebst einer ganzen Reihe von Vorteilen besticht der Umstand, dass der Erwerb von Silber oder Gold ohne Legitimation erfolgt. Somit ist nicht nachvollziehbar, ob und wie viele Silber und Gold man besitzt – konträr zum Besitz von Aktien, Immobilien oder eben einem Bankkonto.

Ziehen Sie, lieber Leser, Ihre eigenen Schlüsse aus dieser an sich empörenden Zwangsabgabe in Zypern, die in unseren Breiten allenfalls eine Randnotiz wert ist. Viel wichtiger sind doch, nicht wahr!, das "Dschungelcamp", die Bundesliga, plagiierte Doktorarbeiten und ähnliches mit Bullshit durchsetztes Brot für das Volk, das leider exakt so dumm ist, für das es gehalten wird.

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