Paprika

Paprika (Bild: Fotos: Pixabay.com)

1. Ein Paprika ist keine Schote!

In der Küche und auch so im Alttag wird der Paprika gerne Schote genannt, doch der Paprika ist keine Schote. Der Paprika wächst aus einem Fruchtknoten und hat nach der Ernte eine fleischige, saftige Fruchtwand. Das bedeutet, dass der Paprika eine Beere ist. Nachdem die Fruchtwand, auch Perikarp genannt, jedoch trockener wird, je reifer der Paprika wird, sprechen wir beim Paprika botanisch gesehen von einer Trockenbeere

Sowohl die Frucht, als auch die gesamte Pflanze, die übrigens ein Nachtschattengewächs ist, nennen wir Paprika. Der lateinische Name dafür ist Capsicum. Auch wird der Paprika manchmal als Chili, Pfefferoni oder Peperoni bezeichnet. 

Paprika (Bild: Pixabay.com)

2. Paprika reinigt die Haut!

Wenn Sie drei Mal pro Tag ein Glas Paprika-Karottensaft trinken, bekommen Sie schöne, reine Haut. Paprika hat eine schweißtreibende Wirkung, so werden alle Stoffe, die die Poren verstopfen würden, schnell ausgeschwitzt.

3. Paprikasaft hilft auch gegen zu viel Luft im Bauch!

Nicht nur der Haut tut der Paprikasaft gut. Trinkt man einen halben Liter Paprikasaft und mischt ihn mit Spinatsaft, dann hilft diese Mischung hervorragend gegen Blähungen. Ein Glas dieser Mischung alle zwei Stunden getrunken sorgt auch dafür, dass Bauchschmerzen unterschiedlichster Herkunft schnell verschwinden.

4. Am Anfang war der scharfe Paprika!

Paprika (Bild: Pixabay.com)

Früher gab es tatsächlich nur scharfe Paprika. Erst in den 1950er Jahren wurden in Ungarn die ersten süße Paprika gezüchtet. Die Schärfe im Paprika verursacht das Capsaicin, das auf der Zunge richtig brennend und heiß wirkt. Es ist eine ölige, gelbe Substanz, die vor allem in den Trennwänden und in den Samen enthalten ist. Das Capsaicin wird von Drüsenzellen an der Plazenta gebildet, deswegen ist die Frucht dort besonders scharf. Die Züchtungen aus Ungarn enthalten fast gar kein Capsaicin. Übrigens hilft es überhaupt nichts Wasser zu trinken, nachdem man in einen scharfen Paprika oder eine scharfe Chilischote gebissen hat, denn Wasser löst das Capsaicin nicht, Alkohol und Fett dagegen schon.

5. Paprika wird in der Phytotherapie und auch allgemeinen Medizin gerne eingesetzt!

In der pflanzlichen Medizin wird Paprika bei vielen Krankheiten eingesetzt, um sie zu heilen oder die Heilung zu beschleunigen, denn Paprika hat auch eine entzündungshemmende und durchblutungsfördernde Wirkung. So kommt die Frucht gerne zum Einsatz, wenn ein Patient an Halsschmerzen, Scharlach, Gelbfieber, zu hohem Blutdruck, Gürtelrose, Migräne, Arthrose, Hämorriden, Verdauungsstörungen, Durchfall, Rückenschmerzen oder Rheuma leidet. Bekannt sind die wärmenden ABC-Pflaster.

6. Paprika stammt ursprünglich aus Südamerika!

Ja, die süßen, bunten Paprikas haben wir den Ungarn zu verdanken, aber ursprünglich kamen Paprika aus Südamerika, aus Bolivien und dem Süden Brasiliens. Dort wurden sie jedoch auch schnell verbreitet, vor allem durch Vögel, die die Samen bis nach Mittelamerika brachten. Funde in Mexiko bestätigen, dass dort bereits um 7000 vor Christus wilde Paprikapflanzen vorhanden waren. So wurden in ganz Süd- und Mittelamerika mit verschiedenen Arten experimentiert und die besten Sorten kultiviert. 

Es war kein Vogel, der den Paprika schließlich nach Europa brachte, sondern Christoph Kolumbus. Er glaubte ja eigentlich, in Indien gelandet zu sein, als er in Südamerika ankam. So glaubte er auch, dass der Paprika eine Variante des Schwarzen Pfeffers war, der aus Indien zu dieser Zeit bekannt war. Schon bald probierte man nun, die Paprikasamen auch in Europa einzusetzen. Die ersten Erfolge wurden in Spanien verbucht, daher auch der umgangssprachlich gebräuchliche Name "Spanischer Pfeffer". 

7. Paprikas sind Vitamin C-Bomben!

Ein Paprika enthält drei Mal so viel Vitamin C wie eine Orange oder eine Zitrone. Paprikas sind daher wahre Booster für unser Immunsystem. Zusätzlich regen sie den Stoffwechsel an und schützen uns vor Infektionen. Und dabei haben sie überhaupt kein Fett! Auch der Vitamin E-Gehalt ist hoch, rundherum gesund, also!

8. Paprika selbst anbauen ist nicht schwer!

Biologisch angepflanzte Paprika, die am meisten Vitamin C enthalten, sind oft recht teuer, deswegen empfiehlt es sich, Paprika im Garten oder am Balkon einfach selbst anzubauen. Und so geht es:

  • Samen zunächst Anfang März in eine Pflanzschale geben, die am Fensterbrett, mit Folie überzogen, perfekt Wärme speichert. Die Samen werden innerhalb einer Woche keimen.
  • Sind die Pflänzchen etwa fünf Zentimeter hoch, so muss man sie in eigene Töpfe umsetzen, vorsichtig, ohne die Wurzeln zu zerstören.
  • Wollen Sie die Pflanzen im Garten einsetzen, so sollten Sie warten, bis es in der Nacht nicht mehr friert. Sie können die Pflänzchen auch nach und nach an die neue Umgebung gewöhnen, indem Sie sie anfangs nur untertags in den Garten stellen.
  • Im Garten eingesetzt, bevorzugen Paprika einen warmen Platz und brauchen außer Kompost keinen zusätzlichen Dünger. Die Wurzeln breiten sich ordentlich aus, also sollte man zwischen den Pflanzen schon etwa einen halben Meter Platz lassen. 

9. Cayennepfeffer ist kein Pfeffer! - Paprika zum Würzen

Viele Leute glauben immer noch, dass Cayennepfeffer tatsächlich Pfeffer ist, aber Cayenne kommt von Cayennechilis, ist also auch eine Paprikasorte. Zum Würzen werden Paprika gerne getrocknet und im Mörser zu feinem Pulver gerieben. Manche Leute sind auch der Meinung, dass Paprikas erst durch Trocknen ihr tolles Aroma bekommen. Paprikapulver gibt es in verschiedensten Schärfegraden, von ganz süß bis ganz scharf. 

Seit 1912 wird die sogenannte Scoville-Skala angewendet, ein Vergleichsverfahren, dass den Schärfegrad kategorisieren soll. Um Chilis und scharfe Paprika ist ja inzwischen ein wahrer Kult entstanden und immer wieder versuchen Züchter Rekorde zu brechen und den weltschärfsten Chili zu züchten. Im Moment trägt diesen Titel der Trinidad Scorpion Moruga, bereits seit Februar 2012, aus Trinidad und Tobago.   

Nicht nur das Pulver, sondern auch verschiedenste Saucen und Pasten werden aus Paprika hergestellt und zum Würzen verwendet. Am bekanntesten ist wahrscheinlich die Tabascosauce, das Sambal Oelek, Harissa und die verschiedenen Salsas.

10. Paprikas sollten eigentlich nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden!

Frische Paprikabeeren sind sehr kälteempfindlich, deswegen ist der Kühlschrank eigentlich nicht der ideale Aufbewahrungsort. Kühl sollte es schon sein, aber eben nicht kalt. Die optimale Temperatur zur Lagerung von Paprika liegt bei acht bis zehn Grad. Optimaler Weise werden Paprikas im Keller oder in der kühlen Speisekammer aufbewahrt, wo es zusätzlich schön dunkel ist, damit die Vitamine erhalten bleiben. So bleiben sie knackig und frisch und behalten das Aroma. 

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