Whisky-Fässer (Bild: PublicDomainPictures / Pixabay)

Die Siedler weigerten sich, eine Whisky-Steuer zu zahlen

Die ältesten amerikanischen Brennereien befanden sich in Maryland, Virginia und Pennsylvania. Da die Staatskasse nach dem Ende des Unabhängigkeitskrieges so gut wie leer war, erließ Präsident George Washington, der selbst eine Brennerei betrieb, eine Whisky-Steuer. Doch die Siedler weigerten sich, diese Steuer zu zahlen und es kam in Pennsylvania zur Rebellion, die von Henry Lee mit einer 13.000 Mann starken Armee niedergeschlagen wurde. Daraufhin verließen die Whisky-Brenner Pennsylvania und zogen nach Westen in die Staaten Tennessee und Kentucky. Dort befindet sich auch heute noch der größte Teil der amerikanischen Whisky-Produktion. Die kleinen Brennereien mussten durch die Prohibition (1920 - 1933) ihren Betrieb einstellen.

Die Herstellungsverfahren von Whisky unterscheiden sich in einigen Punkten. Gemeinsam ist allen jedoch, dass das Getreide zunächst zu Schrot zerkleinert und mit warmem Wasser im Maischebottich vermischt wird. Durch die Verzuckerung der Stärke entsteht Maische, die anschließend mit Hefe versetzt und vergoren wird. Die dabei entstehende Flüssigkeit enthält zirka 5 bis 10 Prozent Alkohol. Durch mehrfache Destillation wird sie in speziellen Apparaten mehrfach gebrannt. Die dabei entstehenden Dämpfe werden kondensiert und gesammelt.

Viele Indianer in den Reservaten sterben an Leberzirrhose

Nun wird die Flüssigkeit mit Wasser verdünnt und für mehrere Jahre in Holzfässern gelagert. Über die Poren der geschlossenen Fässer verdunstet pro Jahr etwa 2,5 Prozent des enthaltenen Alkohols. Whisky-Brenner bezeichnen diesen Anteil als "Schluck der Engel" (Angels share). Seine Höhe hängt von mehreren Faktoren ab. Vor allem die Umgebungstemperatur spielt eine wichtige Rolle, aber auch die Luftfeuchtigkeit sowie das Alter und die Größe der verwendeten Fässer. Die Luftfeuchtigkeit ist entscheidend dafür, ob mehr Wasser oder mehr Alkohol verdunstet.

Neben Kriegen und Krankheiten war der Alkohol aber auch eine der Hauptursachen für die Zerstörung der indianischen Kultur. Und bis heute hat sich daran kaum etwas geändert. Vor allem in den Reservaten ist die Lage alarmierend. Dort gibt es kaum alte Menschen. Fast die Hälfte aller Indianer ist unter siebzehn Jahre alt. Vor allem alkoholbedingte Todesfälle treten durch Leberzirrhose, Unfälle oder Gewalttätigkeiten signifikant häufiger auf, als unter der amerikanischen Durchschnittsbevölkerung. Indianer machen dafür den Umstand verantwortlich, das ihr Stoffwechsel Ethanol langsamer abbauen würde, als der eines Europäers. Studien haben allerdings gezeigt, dass dies nicht zutrifft.

BerndT, am 05.06.2014
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