Erhöhter Alkoholkonsum und seine Folgen

Alkoholsucht entwickelt sich "schleichend" über einen langen Zeitraum von Jahren oder Jahrzehnten. Der Mensch wird dann zum Alkoholiker, wenn zur jahrelangen Gewöhnung an Alkohol genetische Voraussetzungen hinzukommen. 80 Prozent der Risikotrinker ruinieren "nur" dauerhaft ihre Gesundheit. Dabei kann es sich um Schäden an Leber, Herz, Bauchspeicheldrüse, Nervensystem, Rückbildung von Organen und Geweben handeln bis hin zu einer Verkürzung der Lebenszeit. Hinzu können nachhaltige soziale Schäden in Beruf, Familie und Freundeskreis kommen. 20 Prozent der Risikotrinker aber werden alkoholkrank mit allen aufgezeigten Folgen in der fort bestehenden Abhängigkeit.

An den direkten und indirekten Folgen übermäßigen Alkoholkonsums versterben in Deutschland jährlich 74.000 Menschen.

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Sechs Sätze als Test für eine eventuelle Alkoholsucht

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtgefahren (DHS) kommt zur Diagnose "Alkoholismus", wenn innerhalb der letzten 12 Monate mindestens drei von sechs Indikatoren für Alkoholsucht erfüllt wurden:

Die Testperson hat den starken Wunsch, Alkohol zu konsumieren.

Zeitpunkt, Beginn, Beendigung und vor allen Dingen die Menge des Konsums verschieben sich.

Körperliche Entzugserscheinungen wie Zittern treten ohne Alkoholkonsum auf.

Es steigt der Zwang, immer mehr Alkohol zu konsumieren, um die Wirkung des Alkohols zu verspüren.

Der Verzehr von Alkohol wird langsam wichtiger als andere Interessen wie beispielsweise Familientreffen, Sport oder andere Freizeittermine.

Körperliche, soziale und psychische schädliche Folgen des erhöhten und fortwährenden Alkoholkonsums hindern nicht am weiteren Alkoholkonsum.

Die Hilfe ist für einen Alkoholiker wichtig

Nur mit der Hilfe ihm vertrauter Menschen kann ein Alkoholiker sich von seiner Sucht befreien und "ins normale Leben" zurückkehren. Diese Hilfe darf aber erst einsetzen, wenn der Alkoholkranke selbst erkannt hat, dass er alkoholsüchtig ist, und der Wunsch in ihm gereift ist, dass er vom Alkohol loskommen will. Sein Kopf und sein Wille sind unabdingbar, wenn er mit fremder Hilfe, zum Beispiel durch einen Arzt, seine Sucht bekämpfen will. In einem ausführlichen Gespräch wird der Arzt auch Selbsthilfe-Organisationen vor Ort wie die Guttempler, die Anonymen Alkoholiker, die Blaukreuzler oder den Kreuzbund und die Ansprechpartner benennen. Auch dieser Kontakt sollte durch den Alkoholkranken selbst herbeigeführt werden. Dieser Ansprechpartner kennt geeignete Wege, um eine möglichst rasche Einweisung in eine eigens darauf spezialisierte Klinik zur 10-tägigen Entgiftung zu erreichen. Die Entgiftung, möglicherweise auch eine Therapie, ist ein wichtiger Schritt weg vom Alkohol. Danach sollten auf längere Zeit regelmäßig die wöchentlichen Treffen der Selbsthilfe-Organisation besucht werden. Diese Gespräche helfen beim eigenen "Weg zurück".

 

Dieser Artikel kann und soll generell fachlichen Rat, zum Beispiel durch einen Arzt oder Psychotherapeuten, nicht ersetzen.

Quellen: Drogen- und Suchtbericht 2013 der Bundesregierung vom 29. Mai 2013, Deutsche Hauptstelle für Suchtgefahren zum Thema Alkohol

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