Ein Tag in Amsterdam - Tipps und Anmerkungen zur Entertainment-Hauptstadt
Eintagstour Amsterdam: Wo übernachten? Wo muss man unbedingt hin?Wo in Amsterdam übernachten?
Wer eine Übernachtungsmöglichkeit in Amsterdam (oder auch in Rotterdam) sucht, schaut am besten vorher im Internet. Amsterdam ist nicht billig (Rotterdam leider auch nicht). Viele gute Hotels, die eher auf Geschäftsleute ausgerichtet sind, haben am Wochenende, insbesondere im Sommer, Sondertarife. Das Vier-Sterne-Hotel Bilderberg Garden in Amsterdam ist beispielsweise etwa drei Kilometer vom Zentrum-Zentrum entfernt und etwa 500 Meter von den Straßenbahnlinien 5 und 24, die in die Innenstadt führen, so dass man von dort aus in zehn Minuten "mitten drin" ist. Es liegt ruhig, und Angebote gibt es für ein Doppelzimmer schon ab 60 Euro pro Person. Allerdings hält es echten 4-Sterne-Standard nicht ganz ein, aber ein gutes 3-Sterne-Hotel ist es allemal.
Zum Vergleich: In der Geldersekade Ecke Prins Hendrikakkade - also ganz nah am Bahnhof - bietet ein Low-budget-Hotel mit Coffee Shop das Einzelzimmer für 50,- Euro an. Dutch-hotel.com, die auch einen Laden in der Nähe des Hauptbahnhofs (Ecke Krumme Waal/Prins Hendrikakkade)
Anmerkungen zum Amsterdamer Zentrum und drumherum - ÖPNV, Straßenbahn, Altstadtbummel, Amsterdamer Kuriositäten
Wie kommt man in Amsterdam vom Fleck?
Ein Muss für jeden Touristen ist der öffentliche Nahverkehr - ohne Straßenbahnen geht im Zentrum praktisch nichts. Das Tagesticket gibt es für 7 Euro. Es ist eine Chipkarte - das heißt: wie überall in den Niederlanden muss man beim Einsteigen in Bus oder Bahn einchecken, beim Aussteigen wieder auschecken. Das passiert, indem die Chipkarte in die nicht zu übersehenden Entwerterautomaten an den Türen eingeschoben wird. In Amsterdam kann man in vielen Bahnen auch Fahrkarten noch on board kaufen - aber mit der Tageskarte erspart man sich den ganzen Stress, bei jeder kleinen Fahrt eine Fahrkarte zu erwerben, außerdem kostet die Einzelfahrt über 2,50 Euro. Bei drei Fahrten hat man das Tagesticket also schon wieder 'raus.
Die Straßenbahnen (Trams) fahren in Amsterdam übrigens offensiver als hier im beschaulichen Deutschland gewohnt: sie machen überall im Zentrum deutlich, dass sie Vorfahrt haben, nicht irgendwelche Fußgänger oder Fahrradfahrer.
Was tun in Amsterdam?
Der Bummel durch das Amsterdamer Zentrum bringt jede Menge Kurioses zutage:
- Kurios ist natürlich der Platz um die Oude Kerk, die Alte Kirche (die allerdings nicht unbedingt betreten werden muss, nicht allein, weil auch noch Eintrittsgeld dafür genommen wird). Um die Oude Kerk herum sind die berühmten Sexshops und Bordelle des Redlight Districts beheimatet (etwa 100 Meter vom Hauptbahnhof entfernt).
- Kurios auch die Condom-Shops (Foto unten) und die Fahrradsituation - unzählige stehen herum, werden wohl einfach abgestellt und nicht wieder abgeholt. Solche Fahhrradleichen säumen die engen Gassen und - irgendwie müssen die Holländer ja doch mit den ordentlichen Deutschen verwandt sein - die Stadtverwaltung klebt dann säuberlich eine Warnung dran, ob das Fahrrad denn noch gebraucht werde, sonst werde man es abschleppen... (Fotos unten).
- Klar, da sind auch die Coffee-Shops, in denen auf den Speisekarten das Angebot an Marihuana und Hasch verzeichnet ist und man ein Tütchen rauchen darf, aber keine normalen Zigaretten. Im Touristenviertel sind sie straff und kommerziell organisiert; einfach abhängen ist dort nicht erwünscht; je weiter von der Altstadt entfernt, desto besser die Stimmung.
- Es gibt kaum Raucherkneipen. Ein witziges Beispiel, den Rauchern das Leben draußen etwas angenehmer zu gestalten, findet sich unten bei den Fotos. Dort gibt es sogar Unterstände für die Getränke der armen Raucher (nicht jedoch für die Raucher selbst).
- Dann gibt es im Touri-Zentrum Pissstellen oder Urinale, an denen mitten auf der Straße und doch schön (man möchte fast sagen: deutsch) sauber im Stehen gepinkelt werden kann.
- Das riesige Kettenkarussell mitten in der Stadt auf dem Dam-Platz, an dem sich auch Madame Tussauds befindet (Adresse: Amsterdam, 20 Dam) ist nicht nur einen Hingucker wert (Foto unten). "Karussel" heißt übrigens auf Niederländisch "draaimolen", so dass nun auch jeder Interessierte danach fragen kann. Allerdings steht es nur da, wenn dort auf dem Platz Kirmes ist. Wann dies der Fall ist, kann man unter Kirmesworld nachschauen.
Videoüberwachung und Frühaufsteherfrühstück
- Die Videoüberwachung überall im Zentrum mag der Sicherheit dienen, ist aber auch Überwachungsinstrument. Big brother is watching you - das ist in Großstädten weltweit leider heute die Realität.
- Auch am Samstag schließen die Läden im Zentrum gegen 18 Uhr - und am Sonntag hat das erste Café im Zentrum am Rembrandtplein ab 7 Uhr Frühstück, ist allerdings weit und breit das einzige gastronomische Angebot. Selbst um 9 Uhr ist es mehr als schwierig, geöffnete Bistros oder Cafés zu finden. Amsterdam schläft lang.
- Ein nicht wirklicher Geheimtipp ist das Fußballangebot in der Altstadt: Im Touristenviertel gibt es jede Menge Kneipen mit einem vielseitigen Angebot an Fußballfernsehen. Da dürfte keine Liga der Welt fehlen, jedes nur erdenkliche Fußballspiel wird irgendwo live übertragen. Auch wenn die Fußballfernsehkneipen kaum zu übersehen sind - kaum jemand rechnet im Vorhinein damit, dass der Wochenendtrip nach Amsterdam nicht unbedingt mit wichtigen Ligaspielen kollidiert.
- Wer nicht unbedingt den hektischen Trubel im Zentrum-Zentrum über den gesamten Tag und Abend hinweg haben will, kann ein paar Straßenbahnstationen weiter draußen am Hardplein in der dortigen szenigen Kneipe mit gemütlichen Sesseln und einem Publikum zwischen 25 und 40 einige holländische Bierchen trinken und auch einen Happen essen.
Wasser-satt in Amsterdam - Kanalrundfahrt, Canal Bus, Canal Hopper, Tretboot ...
Schwerpunkt des vorgeschlagenen Wochenendtrips Amsterdam/Rotterdam ist "Wasser-satt": Und Wasser gibt's ja auch in Amsterdam jede Menge. Alle Wasserratten nehmen natürlich die vielfältigen Kanaltouren wahr:
- Da ist zum Beispiel der "Canal Bus", eine Art Wassertaxi. Die oben angesprochene Tageskarte für den ÖPNV gilt hier allerdings nicht, eine Tageskarte für den Kanalbus kostet 22 Euro.
- Eine Kanalrundfahrt kostet 13 Euro - bei Dutch-Hotel in der Nähe vom Hauptbahnhof (Krumme Waal, Ecke Prins Hendrikakkade) sogar nur 8 Euro.
- Neueste Attraktion ist der Floating Dutchman, eine amphibische Mischung aus Boot und Bus. Die Tour mit dem Floating Dutchman, die über die Kanäle durch das Zentrum von Amsterdam führt, startet und endet am Flughafen Schiphol - und da muss man erst einmal hinkommen. Sie ist also deswegen nicht unbedingt eine Empfehlung, wenn man nur für einen oder zwei Tage in Amsterdam ist. Wer trotzdem Interesse hat: Start ist 9:00, 12:00, 15:00 Uhr; Dauer 2:45 Stunden; Preis: stolze 39,00 Euro (Kinder (4-12 Jahre) 19,50 Euro.
- Das "Canal Bike", ein einfaches Tretboot, ist in Amsterdam ein sehr teueres Vergnügen: Man zahlt pro Person für eine Stunde 8 Euro.
- Unter dem Motto "Sightseeing by Boat" kann man den "Canal Hopper" nutzen, ein Boot, das verschiedene Sehenswürdigkeiten wie die Leidsestraat, das Rijksmuseum oder das Anne Frank Haus in zwei permanenten Bootstouren anfährt: Historic Pleasures und Hidden Treasures - Letzteres führt witzigerweise zum Red Light District - ein Insidertip sozusagen. Die Tageskarte kostet 22 Euro.
- Und als Tagesausklang sei das Theaterschiff am Oosterdok empfohlen (Fotos unten): Restaurant und Varieté und das auf dem Wasser...
Bildquelle:
a.sansone
(Weihnachten in den Bergen)
a.sansone
(Lechweg - Wie es ist an einem Wildfluss zu wandern)
Eigenwerk
(Kann man im Sommer auf die Zugspitze?)