Den Kompost anlegen – richtiges Schichten ist wichtig

Als Standort wählt man am Besten einen halbschattigen und windgeschützten Platz. Essentiell für den Kompost ist der Kontakt zur Erde. Es empfiehlt sich, den Untergrund zuvor etwas aufzulockern. Des Weiteren braucht der Komposthaufen eine gute Luftzufuhr und ausreichend Feuchtigkeit. Das Geheimnis hierfür liegt in der richtigen Schichtung und Mischung der Abfälle: Generell muss man feuchtes und trockenes Material mischen. Ebenfalls wichtig ist ein ausgewogener Anteil aus stickstoffreichen (z.B. Mist, Küchen- und Gartenabfälle) und kohlenstoffreichen (z.B. Schnittwerk und Stroh) organischen Stoffen.

Man beginnt mit einer Schicht aus grobem Material wie beispielsweise Heckenschnitt und schichtet die anderen Abfälle möglichst gut vermengt auf. Wenn möglich, jede Schicht (ca. 20 cm) mit etwas Gartenerde, Humus oder einer Mischung aus Erde und Gesteinsmehl (ca. 3 cm) bestreuen. Abschließend den Komposthaufen mit etwas Erde oder Laub abdecken, damit sich die notwendige Temperatur bilden kann. In der Regel wird man den Kompost über das Jahr füllen und im Frühjahr umgraben, wodurch die fertige Komposterde nach oben kommt. Lässt man den Komposthaufen vorher ruhen, eignet sich auch Grasschnitt gut als abschließende Schicht.

Tipps und Tricks für Komposthaufen und Kompostsilo

Einige Tipps für das Anlegen von Kompost: Bei längerer Trockenheit sollte man den Komposthaufen mit einer Gießkanne (am Besten Regenwasser aus der Tonne) benässen. Im Gegenzug mischt man bei zu viel Nässe trockenes Material bei. Ein guter Trick um die Verrottung zu beschleunigen ist die Zugabe von bereits fertiger Komposterde und Brennnesseln. Viele schwören in diesem Zusammenhang auch auf Effektive Mikroorganismen. Und: In kleineren Gärten empfiehlt sich oft ein kompaktes Kompostsilo anstatt eines Komposthaufens. Dieses kann man entweder im Fachhandel erwerben oder aus Brettern selber bauen.
Alles bisher Gesagte gilt auch für das Kompostsilo – deshalb beim Eigenbau unbedingt den Boden freilassen (allerdings empfiehlt sich ein Hasengitter gegen Wühler und Nager) und zwecks Luftzufuhr auf einen ungefähr fingerbreiten Abstand zwischen den Brettern achten. Gestaltet man die Vorderseite des Silos abnehmbar, kommt man jederzeit an die unterste Schicht reife Komposterde heran.

Gartenabfälle und Biomüll entsorgen – was kommt in den Kompost?

Folgende in Garten, Landwirtschaft und Handwerk anfallenden organischen Materialien kann man bedenkenlos auf dem Kompost entsorgen und somit verwerten: Fallobst, Laub, Moos, Stroh und feines Sägemehl sowie Stallmist. Weiterhin gehäckselte Äste, Hecken-, Strauch- und Rasenschnitt. Von den Küchenabfällen können beispielsweise Kaffeesatz und Teekräuter, Eierschalen, Nussschalen, Obst- und Gemüseabfälle kompostiert werden. Bleiben weitere im Haushalt anfallende Materialien wie Holzasche (max. 3%), Pappe, Haustierstreu und -mist, Blumenerde, Federn und Haare, bedingt Papier (sollte besser recycelt werden). Alles gut kompostierbar. Problematisch wird es dagegen bei folgenden Abfällen.

Pflanzliche Küchenabfälle kommen in den Kompost

Richtig kompostieren – was darf nicht in den Kompost?

Nicht kompostierbar sind Textilien, Kohleasche, Schalen von Zitrusfrüchten, ungewollte Mitesser anlockende Fleisch- und Fischreste, dicke Äste, lackiertes Holz, Staubsaugerbeutel, Straßendreck, Sägespäne sowie natürlich jegliches Metall, Kunststoff oder Glas. Auch gejätete Unkräuter sollte man nicht auf den Kompost geben, da diese oft wieder austreiben.

Kompostierung und Komposterde als Wellnesskur für den Boden

In der Regel dauert es zwischen sechs und zwölf Monaten, bis man den Kompost verwenden kann. In dieser Zeit zersetzen Mikroorganismen (Bakterien, Pilze etc.) und Kleintiere wie Würmer organisches Material in humusreiche Komposterde – das Pflanzenmaterial verrottet. Komposterde versorgt den Boden mit zahlreichen Nährstoffen (v.a. Phosphor und Kalium) und ist somit ein hervorragender organischer Dünger. Zugleich verbessert sie die Bodenstruktur. Das Ausbringen von Kompost sollte allerdings mit Maß erfolgen. Die richtige Menge hängt davon ab, wie nährstoffreich der Boden und wie hoch der Nährstoffbedarf der (vorher und nachher angesiedelten) Pflanzen ist. Man verteilt gewöhnlich 5-30 Kilogramm auf 10 Quadratmetern oder eine Schicht von 1 cm Humus. Ergänzen kann man die Bodenbehandlung durch natürliche Pflanzenspritzmittel: Die Ernte wird deutlich besser ausfallen.

Ein Kompost ist eine rundum sinnvolle Sache: Man kann durch Kompostieren einen Großteil seiner Küchenabfälle und seines Gartenmülls wieder in den natürlichen Kreislauf einspeisen. Belohnt wird man mit fruchtbarer Erde für den Biogarten – meist kann man auf jegliche anderen Düngemittel verzichten. Weitere nützliche Informationen findet man auf der Seite "Der Boden lebt" der Natur- und Umweltschutzakademie Nordrhein-Westfalen.

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