Jedes Kind stürzt mal auf den Kopf...

Kinder, insbesondere Kleinkinder und Babys sind sehr stürmisch, wollen alles entdecken und treten oftmals über ihre Grenzen hinaus. Dabei kann es schnell zu Stürzen und Verletzungen kommen. In der Regel lassen sich aufgeschürfte Wunden schnell zu Hause verarzten, doch was ist, wenn das Kind einmal auf den Kopf fällt? Stürze auf den Kopf sollten keinesfalls unterbewertet werden, sie können grundsätzlich schwerwiegende Folgen bis hin zum Tod mit sich bringen. Dennoch heißt es: "Ruhe bewahren und keinesfalls Panik aufkommen lassen!" Denn nicht immer folgt auf einen Sturz auf den Kopf eine Gehirnerschütterung. Ich selber war mit meinen drei Jungs (alle Kleinkindalter) bereits zahlreiche Male unnötig im Krankenhaus, weil ich Angst vor einer Gehirnerschütterung hatte. Mittlerweile weiß ich aber, worauf zu achten ist und wann ich wirklich ins Krankenhaus muss.

An Mama, Papa, Oma, Opa und Co. - Wenn das Kind in eurer Obhut auf den Kopf gefallen ist, bloß keine Vorwürfe machen. Es sind Kinder und es wird sicherlich nicht das letzte Mal sein. Es werden noch sehr viele weitere Stürze folgen!

 

Welche Anzeichen sprechen für eine Gehirnerschütterung bei Kleinkindern...

Grundsätzlich ist es schwierig, bei einem Kleinkind oder vielleicht sogar einem Baby eine Gehirnerschütterung festzustellen. Wir Erwachsenen haben die Möglichkeit, zu sagen, wenn etwas nicht stimmt. Kinder oftmals nicht. Umso wichtiger ist es, als Erwachsener genau zu beobachten und auf Folgendes zu achten:

  • Unterschiedlich große Pupillen - oftmals ein Hinweis auf schwere Gehirnblutungen
  • Sonnenuntergangszeichen - wenn über den Pupillen der weiße Augapfel zu sehen ist
  • Sehstörungen (schwierig bei Kleinkindern und Babys, Kleinkinder könnten beispielsweise doppelt oder verschwommen sehen)
  • Puls- und Blutdruckschwankungen
  • Krampfanfälle und Muskelzuckungen
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Schwindel
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Bewusstseinstörungen - erkennbar an Desinteresse, Schläfrigkeit bis hin zur Bewusstlosigkeit
  • Vergesslichkeit
  • Wesensänderungen - wenn das Kind beispielsweise sehr unruhig oder vielleicht sogar aggressiv wird, bei Babys könnte ungewöhnlich langanhaltendes Schreien ein Hinweis sein
  • Bewegungs- und Gefühlsstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Nackensteifigkeit
  • Nasen- oder Ohrenbluten
  • Ungewöhnlicher Ausfluss aus der Nase oder den Ohren - könnte ein Hinweis auf austretende Hirnflüssigkeit sein
  • äußere Schwellung am Kopf oder Blutergüsse die auch an anderen Stellen als an der Sturzstelle auftreten
  • bei Säuglingen wird häufig eine Vergrößerung des Kopfumfanges beobachtet - lässt sich mit einem Maßband nachmessen, idealerweise in regelmäßigen Zeitabständen

Die Anzeichen für eine Gehirnerschütterung können bis zu 48 Stunden nach dem Sturz auftreten. Es heißt also unbedingt beobachten. Sollte eines der genannten Anzeichen für eine Gehirnerschütterung bei Ihrem Kleinkind oder Baby beobachtet werden heißt es - SOFORT IN DAS KRANKENHAUS FAHREN ODER DEN NOTARZT VERSTÄNDIGEN!!!

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Komplikationen infolge einer Gehirnerschütterung...

Grundsätzlich kann eine mittlere, schwere und auch eine leichte Gehirnerschütterung schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Nach dem Unfall könnte es zu einer Schwellung des Gehirns kommen, oder aber zu einer inneren Blutung. Durch beides kann eine akute Lebensgefahr bestehen. Weiterhin muss mit bleibenden Schäden gerechnet werden. Dazu zählen unter anderem ständig wiederkehrende Kopfschmerzen, Anfallsleiden oder aber Lähmungen. Um diese Komplikationen zu vermeiden, ist eine Behandlung der Gehirnerschütterung schon bei kleinsten Anzeichen zwingend notwendig.

Im Normalfall wird eine 48-Stunden Beobachtung im Krankenhaus angeraten. Dabei muss strenge Bettruhe eingehalten werden. Ferner kann eine kurzzeitige, künstliche Ernäherung notwendig sein. Während des Krankenhausaufenthaltes werden die Bewusstseinslage des Kindes und die vegetativen Funktionen engmaschig kontrolliert.

Was Sie zu Hause machen können...

Sollte Ihr Kind auf den Kopf gefallen sein, sollten Sie es unbedingt für mindestens 48 Stunden beobachten. Sollte eines der genannten Anzeichen für eine Gehirnerschütterung auftreten - rufen Sie sofort den Arzt!

Darüber hinaus ist es wichtig, Ihrem Kind viel Ruhe zu ermöglichen. Reizüberfordernde Medien wie Fernsehen oder Computer können das Gehirn zusätzlich belasten. Spenden Sie Ihrem Kind Trost, lesen Sie ihm etwas vor, oder, oder, oder.

Unabhängig davon, ob Sie Anzeichen für eine Gehirnerschütterung bei Ihrem Kind feststellen, sollten Sie spätestens am Folgetag zu Ihrem behandelnden Kinderarzt fahren und eine Kontrolle durchführen lassen.

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