Ursachen für Arthrose

Auf den beiden Knochenenden, die ein Gelenk bilden, befindet sich Knorpel als schützende, elastische Schicht. Der Knorpel lebt von der Gelenkflüssigkeit, damit er als Stoßdämpfer funktionieren kann. Wird nämlich die Knorpelschicht bei Belastung zusammengedrückt und gestaucht, kann sich der Knorpel nur dann wieder ausdehnen, wenn er sich mit Gelenkflüssigkeit wieder vollsaugen kann. Fehlt Gelenkflüssigkeit und ist der Knorpel abgenutzt, reiben sich die Knochen direkt aufeinander.

Inzwischen sieht die Medizin Arthrose als chronische Entzündungskrankheit an. Die Entzündungen führen zu Knorpelabbau und Schmerzen. Oft ist Arthrose eine Alterserscheinung, aber auch Übergewicht kann zu Arthrose führen. Dabei belastet jedes zusätzliche Kilo die tragenden Gelenke doppelt und dreifach, weil beim normalen Gehen die Knie das 2,5-Fache des Körpergewichts, beim Hinabsteigen einer Treppe sogar das 3,5-Fache abfedern müssen. Zu viel Gewicht heißt automatisch zu viel Verschleiß.

Bei Arthrose Ernährung umstellen

Unter ärztlicher Anleitung hilft oftmals eine Umstellung der Ernährung, um die Entzündung zu hemmen, ihr Fortschreiten einzudämmen und bei Übergewicht die Gelenke zu entlasten.

Bei der Umstellung der Ernährung werden dem Körper wenig Kalorien und tierische Produkte zugeführt und viel Gemüse und gesunde Pflanzenöle.

Besonders helfen dabei Omega-3-Fettsäuren, Silizium und Vitamine. Omega-3-Fettsäuren sind besonders im Lein- und Walnussöl enthalten. Sie unterstützen den menschlichen Organismus beim Kampf gegen die Entzündung.

Silizium stabilisiert die Knorpel. Es ist in Kieselsäure enthalten. Kieselsäure ist in Hafer, Naturreis, Gerste, Hirse und Topinambur enthalten und in Kräutertees aus Schachtelhalm oder Brennnessel.

Die Gelenkknorpel müssen in ausreichendem Maße mit Vitaminen versorgt werden, auch mit Mineralstoffen und Spurenelementen. Vitamin B6 – es ist in Äpfeln enthalten - wird für die Herstellung des Knorpelbaustoffs Glukosamin benötigt. Die Vitamine C und E im Spinat und Selen im Brokkoli schützen vor freien Radikalen.

Sekundäre Pflanzenstoffe hemmen Entzündungen und sind in vielen Obst- und Gemüsesorten und Kräutern enthalten. Senföle im Brokkoli, Flavonoide im Spinat, Allicin im Knoblauch, Anthocynidin in Blaubeeren oder Karotinoide in Orangen können eine Linderung bringen.

Auch der gezielte Einsatz einiger Gewürze kann helfen.

 

Viel Bewegung hilft gegen Arthrose

Bei Arthrose ist Bewegung entscheidend, um später eventuell eintretende Gelenksteife zu vermeiden oder wenigstens ein Stück weiter zu verzögern. Statt viel Bewegung einseitige Belastung und das Einnehmen von Schonhaltungen zu versuchen, hilft überhaupt nicht. Im Gegenteil: Gerade bei Belastung wird die wichtige Gelenkflüssigkeit durch den Knorpel gepumpt, die ihn ernährt und das Gelenk "schmiert".

Mehrmals wöchentliche gezielte Bewegung und auf Anraten des Hausarztes gegebenenfalls Kranken- oder gelenkschonende Wassergymnastik, stärkt die stützende Muskulatur ums Gelenk und fördert die Durchblutung. Massagen können die Beweglichkeit zusätzlich verbessern.

Auf welche Art sich der Einzelne ausreichend und regelmäßig gesunde Bewegung verschaffen möchte, kann nur er selbst entscheiden. Wichtig ist dabei, dass die Bewegung dem Einzelnen auch Spaß macht, denn auch dieser gehört zur erfolgreichen Therapie.

Alltagsübungen für Arthrosepatienten

Bewegung lässt sich ganz einfach in den Alltag einbauen. Außerdem hilft Krafttraining, den Knorpel zu schützen. Dafür muss man aber nicht im Fitnessstudio schwere Gewichte stemmen, sondern das Training kann auch ganz einfach zu Hause stattfinden. Um die Gelenkknorpel gut zu versorgen, sollten die Übungen mindestens zwei Mal täglich, morgens und abends, durchgeführt werden.

 

Solche Übungen könnten sein

  • Bewegen aller Knorpel durch leichtes Verdrehen aller Gelenke
  • "Liegestütze" im Stehen an einer Wand
  • Kniebeugen und Ausfallschritte
  • Treppen laufen, anstatt den Fahrstuhl zu nehmen
  • Beim Zähneputzen morgens auf einem Bein stehen - wenn möglich, dabei eine Kniebeuge machen.

Diese Sportarten sind gut für die Gelenke

Grundsätzlich ist jede Bewegung gut. Aber Sportarten mit abrupten Bewegungen wie Tennis, Fuß- oder Basketball belasten die Gelenke zu sehr. Besser sind Ausdauersportarten mit gleichförmigen Bewegungen wie Fahrradfahren, Schwimmen, Aquagymnastik, Laufen bzw. Joggen oder Walken.

Und ganz wichtig ist: Bandagen helfen nicht. Vor ihnen warnen aber Spezialärzte wie Orthopäden. Tape-Verbände und Bandagen sollen nach der Werbung angeblich beim Training die Gelenke stabilisieren. Das ist ein Irrglaube, denn sie geben Patienten mit einem instabilen Kniegelenk nicht die erforderliche Stabilität.

Auch Spritzen, Tabletten oder Bandagen helfen – wenn überhaupt - nur sehr kurzfristig. Nur richtiges Training, eventuell unter Anleitung, kann Arthrose aufhalten oder verhindern.

Zum guten Schluss:

Langfristig bekommen Sie die Beschwerden mit bewusster Ernährung und maßvoller Bewegung besser in den Griff und gewinnen deutlich mehr Lebensqualität. So können Sie den Gelenkersatz, der der allerletzte Ausweg ist, hinausschieben oder sogar vermeiden.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann und soll kein Leitfaden für richtiges Verhalten bei Arthrose sein und kann ärztlichen Rat nicht ersetzen. Nur mit fundiertem ärztlichem Rat kann der Kampf gegen ein Fortschreiten der Arthrose erfolgreich sein.

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