Was ist ein Balkonkraftwerk?

Darunter versteht man ein Photovoltaik-Modul, dass sich beispielsweise am Geländer des Balkons installieren lässt und mithilfe eines Schutzkontaktsteckers (auch Schuko-Stecker genannt) mit dem Stromnetz der Wohnung verbinden lässt. Der Stecker bzw. die Steckdose müssen zudem mit einem sogenannten Wechselrichter ausgestattet sein. Solche Photovoltaik-Module gibt es inzwischen als steckerfertige Kompaktpakete. Der Gesetzgeber hat die rechtlichen Voraussetzungen für die Nutzung von Stecker-PV-Geräten geschaffen, als er im Mai 2018 die Vornorm DIN VDE V 0100-551-1 veröffentlichte.

Stecker-PV-Gerät - Worauf man achten sollte

Wer sich eine Photovoltaikanlage für den Balkon anschaffen möchte, sollte vor dem Kauf unbedingt klären, ob der Versorger, bei dem man unter Vertrag steht, ein solches Balkonkraftwerk akzeptiert. Nicht jeder Versorger erlaubt die Installation und Inbetriebnahme. Zur Not muss man zu einem Stromversorger wechseln, der die Nutzung erlaubt. Das Balkonkraftwerk ist nicht nur beim Versorger anzumelden, sondern auch bei der Bundesnetzagentur

Ausserdem sollte man gleich ein steckerfertiges Gerät kaufen. Darüber hinaus sollte das Photovoltaik-Modul den Sicherheitsstandard DGS 0001:2019-10 erfüllen, den die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie veröffentlicht hat.

Die Installation und der Anschluss einer Photovoltaikanlage für den Balkon sollten immer von einer kompetenten Fachkraft ausgeführt werden. So verringert sich das Risiko, etwas falsch zu machen oder das Gerät zu beschädigen.

Bewohnt man eine Wohnung oder ein Haus zur Miete, darf man ein Balkonkraftwerk nicht einfach installieren. Bei Mietobjekten muss der Vermieter/Eigentümer um Erlaubnis gefragt werden. Einfacher ist es beim eigenen Wohnmobil, bei dem man das Modul z. B. einfach aufs Dach montieren und damit alle wichtigen Geräte im Urlaub mit Strom versorgen kann.

Wie funktionieren Balkonkraftwerke?

Ein Balkonkraftwerk ist so konstruiert, dass man es ohne grossen Aufwand auf dem Balkon (Terrasse oder Fassade ist ebenfalls möglich) installieren kann. Ein Stecker-PV-Gerät setzt sich meist aus vier Komponenten zusammen, zum Paket gehören das eigentliche Solarpaneel und seine Befestigung, der Wechselrichter sowie der Stecker. Mithilfe des Wechselrichters wird der gewonnene Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt. Eine Photovoltaikanlage für den Balkon kann mit bis zu vier Solarmodulen ausgestattet sein, normalerweise verfügen sie aber über zwei Solarmodule. Der von den Modulen erzeugte Strom gelangt über den Wechselrichter sowie die Steckdose ins Stromnetz. Dort kann er an allen zum Netz gehörenden Steckdosen verbraucht werden.

Der durch die Balkonkraftwerke erzeugte Strom aus Solarenergie ist kostenlos und kann zudem unmittelbar nach seiner Erzeugung genutzt werden. Damit eine Photovoltaikanlage möglichst viel Strom erzeugen kann, sollten ihre Solarmodule nach Süden ausgerichtet sein. Mit einem Wechselzähler leaste sich übrigens ermitteln, wie viel Strom man ins das Wohnungsstromnetz einspeist und wie viel Strom man vom Versorger bezieht.

Die Nutzung eines Balkonkraftwerks mithilfe eines Schuko-Steckers ist zwar erlaubt, Experten empfehlen allerdings Energiesteckdosen, weil sie das Risiko einer Überlastung deutlich reduzieren. Solange die Stecker-PV-Anlage eine Leistung von unter 800 Watt erbringt und die sogenannte Netzrückspeisung unter vier Prozent des jährlichen Strombezugs beträgt, kann jeder Zähler verwendet werden. Liegt die Netzrückspeisung höher, muss für eine rechtssichere Nutzung ein Zähler mit Rücklaufsperre installiert werden.

Hohes Einsparpotenzial mit Balkonkraftwerken

Die durchschnittliche Nutzungsdauer eines Solarmoduls beträgt etwa 25 Jahre. Es kann pro Jahr zwischen 250 bis 280 kWh erzeugen. Für Haushalte, die einen jährlichen Stromverbrauch von etwa 1500 kWh haben, ansteht so die Möglichkeit, bis zu 20 Prozent Ihres Grundbedarfs mit einem Balkonkraftwerk zu decken. Bei einem Strompreis von ca. 31,1 Cent/kWh (Stand Mai 2023) und Kosten von 466,50 Euro liessen sich die Stromkosten also pro Jahr um 93,30 Euro reduzieren. Unter Berücksichtigung der Anschaffungskosten zwischen 400 und 1.000 Euro für eine Stecker-PV-Anlage hätte der Haushalt die Kosten des Kaufs nach 4 bis 10 Jahren ausgeglichen.

Deutsche Anbieter für Balkonkraftwerke

Die Volksrepublik China gehört inzwischen zu den Marktführern im Bereich der Solarpaneele. Es gibt aber auch sehr gute deutsche Hersteller für Balkonkraftwerke. Zu den bekanntesten gehören beispielsweise:

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