Nicht alles was man darf, sollte man (Mann) auch tun.

Der Traum eines jeden richtigen Mannes ist es, Baumfäller in Kanada zu sein. Oberarme wie Arnold Schwarzenegger, eine Axt, Natur so weit das Auge reicht, die Kollegen jagen die Grizzlys weg und abends am Lagerfeuer Romantik pur mit Klampfe und selbst geschossenen Steaks vom Holzkohlegrill.

Nur Traum und Wirklichkeit sind zwei verschiedene Dinge. Wir leben im dicht besiedelten Europa. Unsere Bäume wachsen zwischen Häusern, Parkplätzen und Versorgungsleitungen. Jeder kann sich im Baumarkt eine Säge kaufen, aber nicht jeder hat Ahnung, auf was er sich da einlässt. Gefahrfällung umschreibt die Fällung von genau solchen Bäumen. Sind diese dann auch noch krank oder morsch, besteht erhebliche Gefahr, auch für den Sägenden selbst. Im freien Gelände ist es bereits nicht ganz ungefährlich, aber hier kann es tödlich sein. Die fallen nicht immer so, wie man will. Bleibt der mit der Krone irgendwo hängen, kann der sich sehr schnell drehen. Und wer da so ein Ding seinem Nachbarn aufs Auto legt, der wird seiner Versicherung einiges zu erklären haben. Bei grober Fahrlässigkeit zahlen die nämlich nicht.

Solche Arbeiten sollte man(n) geschulten Spezialisten überlassen!

Für gefährliche Arbeiten sollten Sie lieber Profis beauftragen!

Es geht ja nicht nur um das rein technische Können. Eine Kettensäge bedienen vermag ich auch. Doch diese Leute haben erstens das nötige Know-how. Die haben Kurse belegt, kennen die Gesetze, können Gefahren abschätzen, haben die passende Gerätschaft und sind über die Berufsgenossenschaft selber gegen Arbeitsunfall versichert. Selbstverständlich haben die eine gewerbliche Haftpflichtversicherung, denn auch da kann einiges schief gehen. Die Natur ist und bleibt unberechenbar. Der Baum kann hohl sein, oder Wurzeln wurde vom Regen unterspült. Dann fällt der früher als erwartet, oder bricht ab. Ebenso haben die auch den richtigen Häcksler, um Astwerk vor Ort zu entsorgen.

Überlassen wir die Gefahrfällung also besser den Spezialisten.

Wer selber sägt, hat mit gutem Werkzeug mehr Freude!
Husqvarna Motorsäge Kettensäge Benzin 445 (9650...
Tree Worker sind halbe Artisten! Und fangen jung an.

Verschieden Methoden der Gefahrfällung.

Sogenannte Tree Worker sind in einer speziellen Seilklettertechnik ausgebildet. Die dürfen Motorsägenarbeiten im Baum ausführen. Es gibt Steigeisen, mit denen der Arbeiter in die Krone klettert. Und es gibt Hubbühnen. Bäume werden dann erst entastet. Wenn nur noch der Stamm steht, wird der in kleinen Stücken nach und nach von oben nach unten zersäbelt. Dann gibt es Seilwinden. Meist an schweren Traktoren, die auch noch verstärkte Führerhäuser haben. Mit Stahlseilen wird der Baum dann in eine bestimmte gewünschte Fallrichtung gezogen. Diese Winden werden in der Regel über Funk gesteuert. Auf so einem Trecker wollte ich dann nämlich auch nicht sitzen.

Bei uns war so eine Gefahrfällung überfällig. Zwei Bäume waren bereits von selber im Sturm umgestürzt. Deshalb schickte unsere Gemeinde ihre Fachleute vom Bauhof. In nur einem Arbeitstag wurden 5 Bäume abgeholzt. Ein Teil der gehäckselten Äste wird als Mulch an Gartenfreunde verkauft. Ein Teil verbleibt im Gelände als Biomasse. Und ratet mal, wer das Holz bekam?

Der nächste Winter kann kommen, außerdem habe ich nun mehr Licht. Dafür haben wir versprochen, uns um die frei Fläche und eine Neubepflanzung selbst zu kümmern. Das wird aber ein neuer Artikel, die Aufforstung!

Laden ...
Fehler!