Vom Startpunkt Hennigsdorf nach Heiligensee

Die etwa 10 Kilometer lange Etappe beginnt am S-Bahnhof Hennigsdorf. Über die Straße am Bahndamm und die Hafenstraße führt der Weg, der hier auf die Teilstrecke von der Bürgerablage bis Hennigsdorf trifft. Weiter geht es zur Ruppiner Chaussee, in deren Verlauf eine Brücke die Havel quert. Vom Kreisverkehr an folgt der Mauerweg noch einige 100 Meter der Ruppiner Chaussee bis zur Landesgrenze bei Heiligensee.

Von Heiligensee nach Frohnau

Nun zweigt der Berliner Mauerweg im rechten Winkel nach Osten ab und führt am südlichen Rand der Ortschaft Stolpe vorbei zur Brücke über die Autobahn A 111. Hier sind noch Reste der Grenzübergangsstelle Stolpe im Verlauf der Autobahn A 111 zu erkennen. Der Grenzübergang Stolpe diente aber zunächst nur dem Transitverkehr nach Skandinavien und der Einreise in die DDR. Denn auf der Berliner Seite verzögerte sich die Fertigstellung der A 111 erheblich und der Transitverkehr nach Hamburg wurde bis Ende 1987 weiter über den Grenzübergang Staaken abgefertigt. Nun führt der Berliner Mauerweg durch bewaldetes Gelände.

An Frohnau vorbei zur Invalidensiedlung

Gut ein Kilometer hinter der Autobahn wird die Gartenstadt Frohnau erreicht. Der Weg macht einen scharfen Knick nach Norden. Langsam wird der Wald lichter und die Landschaft wird nun zur offenen Heide. Beim Golfplatz Stolper Heide wendet sich die Strecke nach Osten. Viele Jahre war der Richtfunkmast Frohnau hier eine nicht zu übersehende Wegmarke. Der wurde allerdings Anfang 2009 gesprengt.

Hinter dem Friedhof Frohnau gibt es ein besonderes Stück Mauerarchitektur zu bestaunen. Hier wurde 1989 am Gurnemanzpfad entlang der Mauer eine Siedlung errichtet. Die Häuser standen teilweise mit einer Seite gerade 3 Meter von der Mauer entfernt und wurden so gestaltet, dass das Erdgeschoss auf der Mauerseite fast ohne Fenster auskam.

Weiter geht es bis zur Trasse der Nordbahn, die von der S-Bahn nach Oranienburg befahren wird. Der Mauerweg folgt nun zunächst dem Bahndamm. An der Gollanczstraße wird auf die Westseite gewechselt. Am Staehleweg geht es links ab und der Mauerweg führt nun durch die Invalidensiedlung. Fußgänger können hier die Etappe beenden und mit dem Bus 125 in Richtung Berlin fahren.

Die Invalidensiedlung

1747 ließ Preußens König Friedrich II. ein Invalidenhaus am nördlichen Spreebogen einrichten. Dieses Haus musste im Dritten Reich auf besonderen Wunsch des Reichsmarschalls Hermann Göring aufgelöst werden. Als Ersatz wurde ab 1937 die Invalidensiedlung in Frohnau errichtet. Die Planung lag beim Heeresbauamt. Für Versehrte des Ersten Weltkriegs entstanden 50 behindertengerechte zweigeschossige Klinkerbauten mit insgesamt 150 Wohnungen.

Oberst Wilhelm Staehle war der Kommandant der Invalidensiedlung. An ihn erinnert der Name Staehleweg und eine Gedenktafel am Weg. Wilhelm Staehle unterstützte Verfolgte des NS-Regimes und war an den Vorbereitungen des Attentats auf Hitler vom 20. Juli 1944 beteiligt. Noch vor der Explosion der Bombe im Führerhauptquartier Wolfschanze wurde er verhaftet und im April 1945 von der SS erschossen.

Flucht an der Florastraße

Die 18-jährige Marinetta Jirkowsky versuchte mit ihrem Verlobten und einem Freund in der Nacht vom 21. zum 22. November 1980 von einem unbewohnten Gartengrundstück an der Florastraße nach West-Berlin zu fliehen. Mit Leitern überwanden sie die Hinterlandmauer und den Signalzaun. Am Kolonnenweg wurden die Flüchtenden von Grenzsoldaten entdeckt. Mehrere Posten schossen auf die Fliehenden. Marinetta Jirkowsky brach nach einem Bauchschuss an der vorderen Grenzmauer zusammen und starb noch am selben Tag an den Folgen der Schussverletzung. Die beiden Männer schafften es nach West-Berlin.

In Hohen Neuendorf

Die Florastraße führt über die Grenze zum Kreisverkehr in Hohen Neuendorf. Hier gibt es diverse Einkehrmöglichkeiten. Radfahrer haben hier die Wahl zwischen der Fortsetzung der Tour auf dem Mauerweg in Richtung Glienicke/Nordbahn oder der Anfahrt eines S-Bahnhofes in Frohnau oder Hohen Neuendorf. Liebhaber fernöstlicher Küche können in Hohen Neuendorf in der Himmelspagode einkehren. Das ist wohl eines der größten chinesischen Restaurants in Deutschland.

Fortsetzung des Berliner Mauerweges

Ab Hohen Neuendorf folgt die Etappe "Frohnau nach Lübars" bis zum Berliner Ortsteil Lübars. 

Kartenwerke

  • Bikeline: Berliner Mauer-Radweg. Esterbauer Verlag, 7. Aufl. 2014, ISBN 978-3-85000-457-2

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